Gestern war es nun soweit und unser neues Format – ZukunftsIMPULS – ist gestartet. Worum es genau ging und was es mit den ZukunftsIMPULSEN auf sich hat, kannst Du hier nochmal nachlesen:
Für eine kurze Zusammenfassung zu unserem neuen Format empfehlen wir Dir dieses Video:
Nachhaltigkeit in der Touristik
Das Thema Nachhaltigkeit beschäftig gerade viele und man muss eher fragen, wen nicht. Gut so, finden wir – denn es wird allerhöchste Zeit. Das war auch die Meinung der Mehrheit der fast 100 Teilnehmer*innen beim ZukunftsIMPULS. Zusammen mit Michael Buller, Verband Internet Reisevertrieb (VIR), Ulrike Härtel, AERTICKET und Georg Zielger, HolidayCheck, haben wir das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Basis dafür war das VIR Austauschmeeting, dass letzte Woche in Frankfurt stattgefunden hat, und bei welchen wir das Thema Nachhaltigkeit für den Verband und seine Mitglieder nicht nur angeschaut und besprochen haben, sondern auch konkrete Maßnahmen abgeleitet wurden. Im Kern ging es um ein Anfangen sowie erste Schritte definieren.
Wir können und sollten den Kopf endlich nach vorne richten
Bei einem Anfangen ist es hilfreich sich Teilbereiche (Organisation, Produkt, Kommunikation) vorzunehmen und Abstand von DEN 100% zu nehmen. Schritt für Schritt in die eigene Organisation reinschauen und über Werte, Vision und Ziele sprechen.
Wo will bzw. muss man mit dem Thema hin?
Welche Ziele sind damit verbunden?
Welche Haltung vertritt man?
Im Bereich Produkt geht es vor allem um folgende Fragen:
Aus welchen Einzelbestandteilen bestehen deine Produkte?
Was davon kannst du anpassen, weglassen oder neu gestalten?
Und last but not least die Kommunikation. Es gibt diesen schönen Satz: Nicht nur über Nachhaltigkeit kommunizieren, sondern auch nachhaltig kommunizieren.
Welchen Qualitätsanspruch hat unsere Kommunikation?
Wie und wo schaffen wir Transparenz?
Wie zeigen wir Verantwortung?
Gerade in unserer heutigen Zeit geht es bei der Kommunikation eher in Richtung schneller, möglichst viel und bitte überall.
Nachhaltigkeit ist ein Prozess bzw. ein Wandel, der durch viele externe Einflüsse begünstigt oder durchaus auch behindert wird, die Frage ist, wie man damit umgeht. Eine zentrale Erkenntnis des ZukunftIMPULSES und des Meetings letzte Woche: „Es geht nicht nur um Ökologie! Und sobald wir auch Ökonomie und Soziales einbeziehen, wird es für Unternehmen besser operationalisierbar.“ so Michael Buller. Georg Ziegler sieht klare Chancen für den Vertrieb: „Wir können Nachhaltigkeit sichtbar machen und Druck auf die Produktanbieter ausüben, z.B. indem man Nachhaltigkeit als Label in der Sortierung einfügt.“
Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist die Art des Labeling bzw. auch die Nutzung von Zertifikaten. Zu viele und zu undurchsichtig ist der Markt für den Kunden sowie auch für den Vertrieb selbst und zu wenig transparent bezüglich der Unterschiede oder eben Vorteile, so die Mehrheit der Teilnehmer*innen. Die Art und Weise der Kommunikation ist hier – wie bei so vielen Themen – ein ausschlaggebendes Kriterium, dass nicht nur in Richtung Kunden und Partner entscheidend ist, sondern auch in Bezug auf die eigenen Mitarbeiter in den Unternehmen oder Organisationen. Alle mitnehmen ist oft leichter gesagt als getan und insofern bietet der Blick auf die eigenen Werte – der Grund für ein Handeln – sowie die Vision und konkrete Ziele, eine Richtschnur für alle Beteiligten.
„Die Kundennachfrage ist doch nicht signifikant, also warten wir mal ab“
„Wer das Thema proaktiv angeht, hat vor allem kurzfristig einen Marktvorteil und wirkt mittel- und langfristig auf die ganze Branche und Gesellschaft ein, indem es stärker sichtbar gemacht wird.“, ergänzt Georg Ziegler. Das Produkt steht dabei im Mittelpunkt, denn dort geht es real um Nachhaltigkeit und so muss diese integrierter Bestandteil aller Produkte werden.
Das Thema ist nun definitiv in der Branche angekommen und wir von Realizing Progress werden den Austausch dazu weiter fördern und aktiv mitgestalten. Wie? Einerseits mit weiteren ZukunftsIMPULSEN – der nächste findet Ende November statt – sowie andererseits auf Basis schon geschaffener Plattformen wie impulse4travel.
Wir freuen uns über alle die sich aktiv mit beteiligen wollen, um das Thema weiter in den Austausch und die Umsetzung zu bringen. Gerne kommt auf uns zu, wenn Ihr Teil eines nächsten ZukunftsIMPULSES sein möchtet.
Egal wen man fragt: Alle wollen Nachhaltigkeit – aber niemand weiß so richtig, wo man anfangen soll. CO2 kompensieren? Mitarbeiterzufriedenheit verbessern? Plastikverpackungen verringern?
Ja, auch. Vor allem muss man aber ANFANGEN.
Genau darum geht es in der ersten Veranstaltung unseres neuen Formats “ZukunftsIMPULS”, am Mittwoch, 27. Oktober von 11:00-12:30 Uhr. Hier gehts zur Anmeldung
Im Gespräch mit Michael Buller (Verband Internet Reisevertrieb) und Ulrike Haertel (Aerticket) wird es Einblicke geben, wie der Verband daran arbeitet, das vielschichtige Thema Nachhaltigkeit aufzubrechen.
Das Ziel des Verbands Stand heute: konkrete Maßnahmen auf die Straße bringen – sowohl für den Verband als auch die Mitglieder.
Die Themen
In unserem ersten ZukunftsIMPULS werden wir mit euch einige der zentralen Fragestellungen sowie Erkenntnisse teilen, die den VIR derzeit umtreiben, z.B.
Welche Aspekte von Organisation(en), Produkt und Kommunikation unter die Lupe genommen werden
Was eigentlich gemessen werden soll und warum (Spoiler: es geht nicht nur um CO2-Austoß)
Warum man ohne Werte, Vision und Ziele nicht in die Umsetzung kommt
Wie wir nachhaltiger kommunizieren und nicht nur über Nachhaltigkeit kommunizieren
Ansätze für Nachhaltigkeit als integrierter Bestandteil in Produkten in der Touristik.
… und und und!
Der Ablauf
11:00 Uhr Start
gemeinsame Einstimmung und Austausch zum Thema Nachhaltigkeit
Gespräch mit Michael Buller und Ulrike Hartel
Fragerunde, Austausch und Networking
12:30 Uhr Ende
Du musst dabei sein, wenn….
du ein echtes Nachhaltigkeitsbeispiel aus der Praxis erleben willst – ganz ohne Schönmalerei
du in das Thema ganz ungezwungen einsteigen und ein paar Impulse bekommen willst
du Lust auf ein interaktives, kurzweiliges Format mit spannenden Menschen aus der Praxis hast.
Generell ist die Produktentwicklung so etwas wie die Königsdisziplin im Strategischen wie Operativen. Treffen im Produkt doch idealerweise die Identität des Anbieters – also der Region, des Reiseveranstalters, des Hotels – und die Bedürfnisse der gewünschten Zielgruppe komplett aufeinander. Und ja, ich weiß, du kennst unser Ringmodell so langsam in- und auswendig. Allerdings macht dieses die zentrale Lage des Produkterlebnisses besonders eindrücklich deutlich. Deshalb hier noch einmal als kleinen Reminder:
Wie funktioniert allerdings im Destinationsmanagement der Transfer von der Strategie in die operative Umsetzung? Wie entstehen aus einer Strategie heraus konkrete und hierzu passende Produkte? Bzw. wie können bereits bestehende Produkte auf die Strategie angepasst werden?
Schritt 1: Festlegen einer klaren Strategie
Eine Strategie bedeutet, der Markenkern und die gewünschte Zielgruppe müssen klar definiert werden. Also: Wer bist du und wofür stehst du? Wen willst du als Wunschgast und wie tickt dieser?
Wirf hierzu gerne auch noch einen Blick auf unsere Beiträge rund um Markenkern/Stakeholder sowie Auftritt/Ansprache. Dort sind die wesentlichen Fragen aufgeführt, die du dir im Rahmen deiner Strategie stellen solltest.
Schritt 2: Ableitung von Produktprinzipien
Vom definierten Markenkern und den Bedürfnissen der gewünschten Zielgruppe leiten sich die konkreten Produktprinzipien ab. Wie müssen Produkte gestaltet sein, um zur eigenen Region zu passen?
Hierfür gibt es einerseits Werteprinzipien, welche auf den definierten Werten für die Region (bspw. „Kreativität“, „Heimat“) aufbauen und die Identität versinnbildlichen. Zum anderen gibt es Zielgruppenprinzipien, welche darauf abzielen, wie die Bedürfnisse der Zielgruppe (bspw. individuelle Erlebnisse, hochwertige Qualität) in den Produkten abzubilden ist. Dabei ist zu beachten, dass das Produkterlebnis aus unterschiedlichen Produktkategorien besteht; die Produktprinzipien sollten somit sowohl auf Attraktionen als auch auf Touren, Städte oder Unterkünfte anwendbar sein. Entsprechend allgemeingültig und dennoch gleichzeitig klar sind diese zu formulieren.
Schritt 3: Definition von Leitprodukten
Produkte, welche alle Produktprinzipien erfüllen, können zu deinen Leitprodukten werden. Diese Angebote werden also in die Auslage gestellt, aktiv ins Marketing integriert und kommuniziert. Sie ziehen quasi deine Gäste an, auch wenn diese letztlich vor Ort noch ganz andere Aktivitäten unternehmen.
Allerdings können nur einige Produkte Leitprodukte sein, nicht alle in der Region. Schließlich willst du deine potenziellen Gäste ja leiten und ihnen helfen und sie nicht mit einer schieren Masse überfordern.
Zwischenstand
Eine schöne Strategie ist erstellt und zusammengeschrieben.
Fertig.
Fertig?
Nein, noch nicht fertig.
Viele Strategien versanden allerdings tatsächlich an genau dieser Stelle: An dem Punkt, an welchem das Strategiepapier vor einem liegt.
Doch danach muss es noch weitergehen, denn die Übersetzung für die Partner in der Region und die Kommunikation mit ihnen ist essentiell für eine erfolgreiche Umsetzung der Strategie.
Schritt 4: Aufbereitung & Kommunikation der Strategie für Partner
Deine Partner*innen in der Region müssen verstehen, was du tust und warum. Du benötigst deshalb nicht nur ein großes, umfangreiches Strategiepapier. Sondern ebenso eine Übersetzung der relevanten Informationen für deine Partner*innen.
Erklärvideos oder Infografiken erläutern die grundsätzliche Ausrichtung, die Bedürfnisse der Zielgruppe etc.
Digitale Tourismusnetzwerke, analoge Stammtische, Digital Coaches als Vermittler*innen in der Region sowie Seminare oder die Integration der Inhalte in beispielsweise Tourismustage sind an dieser Stelle ebenso mitzudenken.
Schritt 5: Aufbereitung & Kommunikation der Produktprinzipien
Deine Partner wissen nun also prinzipiell, wie deine generelle Strategie aussieht und verstehen die Zielgruppe.
Was aber bedeutet dies ganz konkret für sie?
Eine Übersetzung der Produktprinzipien für die verschiedenen Kategorien wie Unterkünfte, Attraktionen, Touren sowie gastronomische Einrichtungen ist notwendig. Was genau heißt das Produktprinzip für diese und was können sie tun, um dies in ihrem Betrieb umzusetzen?
Auch hierbei helfen Checklisten, Infografiken, Best-Practice-Beispiele, Site-Inspections sowie die Durchführung von Seminaren oder Workshops.
Schritt 6: Individuelle Unterstützung bei der Produktentwicklung
Die vorherigen Punkte setzen auf die Gastgeber*innen selbst, dass sie selbst Beispiele und Anleitungen auf die Rahmenbedingungen ihres eigenen Unternehmens anpassen.
Noch besser geht dies mit individuellen Coachings. Diese können über geschulte Coaches aus der Region, die Mitarbeitenden der Tourist-Info vor Ort sowie über externe Berater*innen durchgeführt werden. Gemeinsam wird hier in 1-zu-1-Gesprächen über die individuellen Herausforderungen gesprochen oder sich das konkrete Produkt vor Ort angeschaut und direkt persönliche Lösungen und Ideen zur verbesserten Ansprache der Wunschgäste bzw. zur verbesserten Integration der Identität der Region abgestimmt.
Vor ziemlich genau einem Jahr waren Andrea und ich zusammen in Falkenberg/Elster und machten genau dies mit dem Erholungsgebiet Kiebitz: Wir schauten gemeinsam mit den Akteur*innen or Ort, was in welcher Form zur Strategie passte oder gegebenenfalls angepasst werden sollte.
Die DMO als Unterstützerin
Was sich anhand der obigen sechs Schritte sehr schön noch einmal zeigt: Die Rolle der DMO als Destination Management Organization. Es genügt eben nicht, als DMO eine Strategie aufzusetzen. Diese muss auch in die Breite gebracht werden, den verschiedenen Akteur*innen in ihrer Sprache und auf den von ihnen gewünschten Wegen vermittelt werden. Nur gemeinsam können die Wunschgäste erreicht und glücklich gemacht werden. Und ja, für diese Vermittlung genügt es nicht, ein einziges Seminar aufzusetzen oder einmal ein Dokument per E-Mail zu verschicken. Hierzu gehört stattdessen Regelmäßigkeit und das Knüpfen von Kontakten, als Ansprechpartner*in präsent zu sein.
An allen den Punkten der Produktentwicklung – von der Strategieentwicklung über die Schaffung konkreter Ableitungen für die verschiedenen Akteur*innen bis hin zur Aufbereitung der Ableitungen und der individuellen Beratung vor Ort – unterstützen wir euch gern. Sprich uns einfach an, wenn du Unterstützung benötigst.
„Daten erzählen keine Geschichten“ – ein Leitspruch, den ich für die kundenzentrierte Produktentwicklung unglaublich wichtig finde.
Touristische Produkte und Services sind nah am Menschen und sollen bleibende, emotionale Erinnerungen schaffen. Und wer könnte uns mehr über Emotionen berichten als die Menschen, die die Produkte und Services in Anspruch nehmen – die Gäste selbst!
In diesem Blogartikel will ich dir daher heute 6 pragmatische Ansätze vorstellen, wie du Gäste in die Produktentwicklung einbeziehen kannst.
Ganz wichtig: Wir tauchen hier bewusst nicht in die Tiefen und Tücken der qualitativen und quantitativen Marktforschung ein. Es geht darum, die Perspektive zu weiten und Lust auf das Rausgehen zu bekommen.
Folgende Dinge stelle ich dir in diesem Beitrag vor:
warum es sich lohnt, Gäste einzubeziehen
warum man es möglichst früh tun sollte
6 pragmatische Methoden für dich und dein Team
…und was du mit den Ergebnissen machst
Warum sollte ich Gäste überhaupt miteinbeziehen?
Gute Frage. Du hast ja schließlich ein Team aus Expert*innen beschäftigt, die Studienabschlüsse und jahrelange Berufserfahrung mitbringen! Die sollten das doch wissen, oder?
Tja, so einfach ist das leider nicht. Den erstens ist immer alles in Bewegung, Trends und Gewohnheiten verschieben sich. Was gestern im Marketing super funktioniert hat, lockt heute niemand hinterm Ofen hervor.
Und zweitens ist jedes Unternehmen und jede Destination etwas anders. Und damit auch die Kund*innen, die du begeistern willst. Bereits gemachte Erfahrung kann also nur begrenzt übertragen werden.
Das Worst-Case-Szenario
Stell dir mal folgende Situation vor:
Deine neue Website für die Region ist endlich live! Monatelang hast du mit dem Team daran gearbeitet. Viel Schweiß und Nerven bei der Kommunikation mit Leistungsträger*innen vor Ort gelassen.
In der Tourist-Information lädst du Menschen dazu ein, sie auszuprobieren – schließlich wollt ihr alle Flyer abschaffen und wollt in Zukunft nur noch digital arbeiten. Und dann das! Ein müdes Zucken deines Gegenübers: „Ist schon ok, aber wo kann ich hier die Wandertouren anschauen? Und warum muss ich mich registrieren, wenn ich was auf die Merkliste packen will? Ich versteh’ es irgendwie nicht…“
Wie konnte das passieren?
Warnsignale, dass du an Kund*innen vorbei entwickelst
Alle superlauten Alarmglocken müssen anspringen, wenn im internen Workshop zur Produktentwicklung Sätze fallen wie…
„Ich glaube schon, dass unsere Gäste das wollen“ (Vermutung ohne Beleg)
„Also ich plane meinen Urlaub halt so“ (von sich auf andere schließen)
„Konkurrent X macht das auch so“ (kopieren ohne adaptieren)
„Der Chef sagt, wir sollen das so machen“ (aaaah Kopfschmerzen!)
Hand aufs Herz: Leider läuft es noch zu oft so ab. Am Ende entwickelt man ein Produkt am Markt vorbei und wundert sich, warum es nicht besser ankommt. Manchmal sind es sogar lediglich Details wie der Vertriebsweg (z. B. nicht online buchbar) oder die Ansprache (z. B. weil die Zielgruppe nicht versteht, was sie überhaupt bekommt).
Die gute Nachricht: es gibt kaum eine Branche, in der es so einfach ist, Menschen in die Produktentwicklung mit einzubeziehen wie im Tourismus! Denn deine Zielgruppe ist sprichwörtlich auf der Straße. Also musst du nur dorthin gehen, wo sie sind und die richtigen Fragen stellen.
Wann sollte ich Kund*innen einbeziehen?
Am besten solltest du natürlich stets ein Ohr bei den Kund*innen haben. Wie geht’s ihnen mit dem aktuellen Angebot, sind sie zufrieden, wo gibt es Potenziale?
Besonders in der Produktentwicklung gilt ansonsten die Regel: so früh wie möglich! Vielleicht hast du den Spruch “fail early and often” schon mal gehört. Bei diesem Leitspruch des Design Thinking geht es nicht um’s Scheitern sondern darum, Lernen als Teil des Prozesses zu etablieren und Dinge stetig anzupassen und zu verbessern.
Also: Wer früh fragt, kann Fehler früh erkennen und umsteuern. Um das obige Beispiel fortzusetzen: vielleicht hätte eine frühe Befragung ergeben, dass die Zielgruppe das Thema „Wandern“ weiter oben sehen will als die Unterkünfte. Und dass sie eine Merkliste nicht als Mehrwert sondern als störend und überflüssig empfindet.
6 pragmatische Herangehensweisen, um Gäste in die Produktentwicklung einzubeziehen
1. Zielgruppe definieren und in den Raum bringen
Hast du deine Zielgruppe schon genau definiert? Nur wenn du weißt, wen du erreichen willst, kannst du tiefer tauchen. Wichtig: Sozioökonomische Dimensionen sind nicht ausreichend (Alter, Herkunft, Einkommen, Bildungsstand)! Du brauchst weitere Eckpunkte wie Interessen, Werte, bevorzugte Marken, Verhaltensweisen oder Digitalität.
Und dann darf die Zielgruppe nicht in die Schublade, sondern muss in den Raum! Erstelle eine emotionale Darstellung, z. B. in Form eines Mood-Boards und hänge es über die Kaffeemaschine im Büro / in den Meetingraum / als Bildschirmhintergrund. Deine Zielgruppe sitzt immer mit am Tisch!
Eine einfache Methode, um in die Perspektive deines Kunden einzutauchen. Ich nutze sie gerne für zwei Szenarien:
für Produktentwicklung und Besucherlenkung in der Destination. Dabei markiert man die Punkte der üblichen Wege in der Destination, z. B. Bahnhof, Parkplatz, wichtigste Sehenswürdigkeiten, Cafés, Selfie-Spots, Unterkunft, … Man kann die Karte dann z. B. nutzen, um von oben nach potenziellen Lücken in der Lenkung vor Ort zu schauen.
man kann damit auch eine fiktive Karte für die Zielgruppe zuhause erstellen. Wo wohnt die Person vermutlich? Wie bewegt er / sie sich fort? An welchen Läden und Restaurants kommt die Person täglich vorbei? Das kann z. B. für out-of-home Kampagnen ein gutes Gedankenspiel sein. Aber auch, um einfach in die Realität der Menschen einzutauchen und Empathie zu bekommen.
Dafür legst du auf Google Maps via „meine Orte“ eine Liste an und markierst die relevanten Punkte.
3. Teilnehmende Beobachtung
Du hast nun die Vorarbeit gemacht. Also ab nach draußen! Du hast im Idealfall ein Gefühl, wie die Personen aussehen bzw. wie sie sich verhalten vor Ort. Und du hast eine Landkarte, wo du sie triffst.
Also kannst du einfach mal beobachten, am besten zu einer bestimmten Fragestellung (z. B. wo und wann die Menschen das Handy in die Hand nehmen / Ob wirklich jemand die QR Codes scannt, die ihr auf dem Boden aufgeklebt habt / ob es Frust beim Parkautomaten gibt.)
Aktiviere deinen “Special Agent Modus”, nimm dir einen Block und setzt dich möglichst unauffällig auf eine Bank. Mach dir Notizen, Fotos, Videos. Halte alles fest, was du in dem Moment wahrnimmst! Sind die Leute entspannt oder gestresst. Ist es laut oder leise? Wie ist das Wetter?
4. Guerilla-Interviews
Du bist mutig? Gut! Denn aus der Teilnehmenden Beobachtung kann man schnell auch eine Guerilla-Befragung machen. Dafür sprichst du Personen aus dem Kontext heraus höflich an. Z. B. so: „Hey, ich befasse mich mit dem Thema Orientierung und habe gerade gesehen, dass ihr das Handy recht lang in der Hand hattet. Darf ich euch was fragen?“
Die meisten Menschen lieben es, wenn sie interessiere Zuhörer*innen haben. Also plaudere nett und bring deine Fragen unauffällig unter. Wichtig: Fragen wie „was würdest du tun?“ eher aussparen. Stell offene Fragen („wie orientiert ihr euch vor Ort?“) oder frag nach tatsächlichem Verhalten („wie habt ihr das bei eurem letzten Urlaub getan?“). Die Qualität der Ergebnisse steigt dadurch stark!
Die Herausforderung dabei: die richtigen Leute finden! Baue daher Qualifizierungsfragen ein, die dir zeigen, ob du wirklich deine Zielgruppe vor dir hast oder daneben liegst. Damit es wirklich funktioniert, braucht es zudem viel Erfahrung in Konversationstechniken und eine gute Portion Offenheit.
5. Fokusgruppen bilden
Spontan geht nicht immer und ist nicht für jeden Anwendungsfall sinnvoll. Es kann also helfen, eine Art „Kund*innenrat“ zu haben – besser bekannt als Fokusgruppe. Du rekrutierst eine Runde von 5-8 Personen aus deiner Zielgruppe und führst eine moderierte Diskussion anhand eines vorbereiteten Fragebogens durch, z. B. um Wünsche und Bedürfnisse herauszuarbeiten.
Der Vorteil: Man kann die Personen gegebenenfalls immer wieder einladen und so schnell hochwertiges Feedback zu neuen Ideen bekommen. Die Challenge: Die Gruppe muss wirklich passend zur Zielgruppe zusammengestellt werden, damit die Ergebnisse funktionieren. Je häufiger man sich trifft, desto mehr entwickelt sich persönliche Sympathie – und das Feedback wird vielleicht weniger kritisch.
Und bitte: nicht aus dem direkten Freundes- und Familienkreis rekrutieren, wenn möglich. Denn diese Menschen mögen dich und werden daher eher etwas Nettes als die kritische Wahrheit sagen. (bekannt als social desirablity bias)
6. Prototypen bauen und in die Hand geben
Ziel eines Protoyps: Dinge anfassbar und damit begreifbar zu machen. Einrichtungshäuser sind beispielsweise Prototypen für unser Zuhause. Wir schlendern rein und wollen nur eine Couch kaufen. Beim Probesitzen entdecken wir aber auch diese tollen Kissen, eine Pflanze und eine neue Lampe und merken „das passt zu mir“.
Genau das sollte man bei allen anderen Produkten auch tun. Im digitalen Bereich arbeitet man dabei mit Clickdummys, die so aussehen wie eine programmierte Website aber eben nur animierte Bilder sind.
Damit kann man echtes Feedback auf konkrete Features bekommen (wieder das Beispiel Merkliste).
Diesen Prototyp sollte man dann wiederum mit echten Nutzern verproben. Z. B. in einer Fokusgruppe, auf der Straße oder richtig „im Labor“. Das tut man auch beim fünften Tag des Design Sprint. Übrigens gibt es dazu deutschlandweit ein tolles Event: das Usabilty-Testessen. Ein Community-Event der Digitalszene, bei dem Teams ihre Produkte testen lassen können.
…Noch nicht genug?
Wie versprochen: das war nur ein schneller Ritt durch den User-Research-Garten! “User Research” ist vielfältig, komplex und eher ein bunter Werkzeugkoffer als ein “one size fits all”. Es gibt über Methoden, kognitive Verzerrungen und Berührungsängste vieles, womit man sich in diesem Kontext beschäftigen sollte.
Ich verspreche dir: es lohnt sich, praktisch in das Thema einzusteigen, z. B. durch einlesen, üben, ausprobieren! Und einkalkulieren, dass es nicht immer sofort Spaß macht, sondern auch mal frustet.
Wie du die Ergebnisse einarbeitest
Eine Sache können dir deine Gäste nicht abnehmen: die Entwicklung des Produktangebots! Das ist genau der Job deines Teams (und dafür haben sie studiert und ihre Berufserfahrung gesammelt): die vielen Puzzleteile zusammenzufügen.
Ihr geht also zurück in diesen Workshop-Raum, wo zuvor Phrasen statt Fakten herumgereicht wurden. Dort sprecht ihr neben Stakeholder-Interessen, Technologie, Budget, interne Organisation und Co. nun auch über Kundenmeinungen und -verhalten. Heraus kommt dann im Idealfall ein tolles Angebot, das zu dir UND deinen Kund*innen passt!
PS: liebe Grüße und herzlichen Dank an die Teilnehmerin beim Tourismuscamp in Magdeburg die mir den notwendigen Schubs gab, die Quintessenz meiner Session aufzuschreiben.
Wie wenn sich derzeit nicht schon genug ändert im Umfeld von Lebensraum und Tourismus, kommt jetzt auch noch das SINUS-Institut mit der Überarbeitung seiner Zielgruppen-Milieus.
Und wisst ihr was? Wir finden es großartig! Die neuen Erkenntnisse kommen zum richtigen Zeitpunkt und untermauern das Momentum des Gestaltens der Zukunft des Tourismus.
Die wichtigsten Entwicklungen, welche zur Veränderung beigetragen haben, gleich vorneweg:
Spannungen und Neuformierung bewegen die Mitte der Gesellschaft
Nachhaltigkeit, Resilienz und Diversity sind die neuen Leitwerte
Überraschend? Nicht wirklich.
Doch lasst uns von vorne beginnen.
Es geht um Zielgruppen-Marketing und dessen effektiven Einsatz. Dafür müssen wir unseren Wunschgast kennen, nicht nur ungefähr, sondern im Detail. Ansonsten haben wir im Zeitalter des Content Schocks keine Chance unsere Zielgruppe zu erreichen.
Was macht das SINUS-Institut genau?
Seit vielen Jahren stehen Lebenswelten und Werte im Zentrum des Instituts. Daraus ist ein Gesellschafts- und Zielgruppenmodell für Unternehmen und Institutionen jeglicher Branche entstanden, welches zu den strategischen Lieblingstools unseres Netzwerks gehört. So ist dieses in jedem unserer strategischen Prozesse präsent und begeistert Kunden (und auch uns selbst) immer wieder aufs Neue.
Warum ist das Sinus-Zielgruppenmodell so speziell?
Das Modell fasst Gruppen Gleichgesinnter in 10 Milieus zusammen, dabei geht es um Werte, Lebensziele und Lifestyle. Das Modell zeigt in differenzierter Weise auf, wie die verschiedenen Milieus erreicht und bewegt werden können über deren Mediennutzung, Kommunikationspräferenzen und Bildungsprogramme.
Das beste aber ist, dass es diese Menschen wirklich gibt und die Daten in einer Tiefe verfügbar sind, was sie zum unverzichtbaren Mehrwert macht in der täglichen Arbeit für Strategien, Positionierung,Produktentwicklung und Ansprache.
Auf welche Fragen geben die Sinus-Daten Antwort?
Es gibt kaum eine Zielgruppen-Frage, auf welche Sinus keine Antwort weiß. Ein paar Beispiele aus unseren Kundenprojekten:
Unsere Reiseregion ist lebendig, aber nicht perfekt, sie hat Ecken und Kanten. Mit ihren Einheimischen ist sie kumpelhaft liebenswert. Welche Zielgruppe passt zu uns? Welcher Reisender schätzt unsere Gegebenheiten am meisten und eignet sich dadurch zur Ansprache?
Wir möchten aus Nachhaltigkeitsgründen zukünftige Gäste überzeugen, länger zu bleiben. Wie tickt dieser Gast, den wir fokussieren sollten und wie können wir ihn am besten von unserem Vorhaben überzeugen?
Unsere regionalen Umweltbildner sind motiviert und möchten gerne neue Angebote für Gäste entwickeln. Wie müssen wir diese Angebote gestalten, damit sie den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen und diese begeistern?
Wir planen einen Web-Relaunch.Nun hat man uns gesagt, alle ansprechen gehe wegen des Content-Schocks nicht. Wie finden wir heraus, wer am besten zu uns passt und worauf müssen wir achten bei Themenwahl, Corporate Design, Vertriebsstruktur, Preisgestaltung und Ansprache.
Die Sinus-Daten gehen also tiefer und sind differenzierter als andere Zielgruppen-Modelle. Was wir damit meinen, gerne anhand eines Beispiels:
Viele fahren Fahrrad. Aber reicht diese Definition? Wir meinen nein. Denn der eine will leistungsorientiert seine Kilometer auf seinem Gravel Bike abspulen, der andere ist eher gemütlich und genussvoll mit seinem eBike unterwegs, der dritte geht mit dem Zweirad einkaufen. Und alle fahren sie mit dem Rad.
Alles klar? Dies sind die Anpassungen.
Die Gesellschaft entwickelt sich ständig und zunehmend schneller. Durch konjunkturelle Veränderungen kommt es zu Verschiebungen der Milieus.
Die junge Generation entwickelt eigene Werte durch Ereignisse wie Klimawandel, Digitalisierung, Migration, verschiedenen Lebensformen.
Nachhaltigkeit ist in der Gesellschaft angekommen, für fast sämtliche Milieus ist sie heute relevant. Jedoch wird sie milieuspezifisch unterschiedlich verstanden und gelebt.
Die wichtigsten drei Änderungen:
Die Lebens- und Wertewelten der Mitte der Gesellschaft driften auseinander. Ein Teil modernisiert sich und orientiert sich nach oben Richtung Leitmilieus. Der größere harmoniebedürftigere Teil aber zieht sich resigniert zurück und grenzt sich ab. Der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt. Die Bürgerliche Mitte steigt besorgt ab, das Adaptiv-Pragmatische Milieu rückt an deren Stelle.
Durch die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz verschmelzen die Liberal-Intellektuellen und Sozialökologischen zum Postmateriellen Milieu. Unter diesem Leitmilieu befinden sich neu die Adaptiv-Pragmatischen.
Und es gibt ein neues Milieu, welches sich als Treiber der gesellschaftlichen Transformation versteht: die Neo-Ökologischen. Sinus spricht dabei von einem besonders bunten Wertecocktail des neuen Milieus: „progressiv und realistisch, pragmatisch und experimentierfreudig, erfolgsorientiert und partybegeistert, zielstrebig und gelassen“. Dieses Milieu befindet sich unter dem Leitmilieu der Expeditiven.
Was heißt dies fürs tägliche Arbeiten mit den Sinus-Milieus?
Die vier Leitmilieus gibt es auch weiterhin, unter angepassten Begrifflichkeiten: Konservativ-Gehobenes Milieu, Postmaterielles Milieu, Milieu der Performer, Expeditives Milieu. Wenn es auf den ersten Blick wenig dringenden Handlungsbedarf gibt, lohnt es sich, die neuesten Erkenntnisse zu erfahren und verarbeiten, weil die Leitmilieus Vorbild-Charakter haben und damit die exakte Ansprache zentral ist.
Das Milieu der Sozialökologischen gibt es nicht mehr. Wenn auch von einer Verschmelzung mit den Liberal-Intellektuellen die Rede ist, lohnt sich hier die Analyse insb. die Abgrenzung zu den neu darunterliegenden Adaptiv-Pragmatischen.
Die Bürgerliche Mitte und die Adaptiv-Pragmatischen haben sich nach links verschoben. Es empfehlenswert herauszufinden, in welchem Wertekorridor zukünftig Orientierung gesucht wird.
Wer das Expeditive Milieu bearbeitet, sollte sich ein Bild der Neo-Ökologischen machen, weil dieses zukunftsträchtige Milieu durch die Bearbeitung der Expeditiven mitgenommen werden kann.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wer bis heute noch nicht mit den Sinus-Daten gearbeitet hat: Es gab in den letzten Jahren keinen besseren Zeitpunkt zum Einstieg. Wir helfen gerne beim Transfer der bestehenden Zielgruppendaten hin zum SINUS-Modell, unabhängig davon, welchen Fokus derzeit genutzt werden.
Die Sinus-Milieus sind übrigens auch für die Aufarbeitung von Zielgruppenerkenntnissen die perfekte Grundlage. Ob Persona, Customer Journey, Sedcard oder Erklärvideos: Sinus-Daten geben Orientierung und unterstützen bei der fokussierten Zielgruppenansprache.
Wenn nicht jetzt, wann dann zum Zweiten!
Nicht nur die Digitalisierung, auch gesellschaftliche Veränderungen, politische Umbrüche, gesellschaftliche Bewegungen oder die Klimakrise schlagen sich in Werteveränderungen nieder. Was wiederum auch Einfluss auf Unternehmenswerte, Positionierung und Vision hat. Darum lohnt sich derzeit ebenfalls ein Blick auf den Markenkern. Denn Positionierung und Zielgruppe sind zwei Seiten der selben Medaille.
Fragen? Austausch gesucht? Wird sind sehr gerne da und freuen uns auf Deine Nachricht.
Aufgrund der Corona-Situation mussten wir das Hotelcamp 2020, das wir jedes Jahr gemeinsam mit der HSMA organisieren, digital durchführen. Das hat zwar sehr gut funktioniert und das Feedback der Teilnehmer*innen war auch entsprechend positiv, aber dennoch lebt dieses Veranstaltungsformat wie kein anderes von persönlichen Begegnungen und dem professionellen Austausch auf Augenhöhe. Insbesondere angesichts der derzeitigen Herausforderungen, denen die Branche gegenübersteht, ist dies wichtiger denn je.
Krefeld? Waren wir da nicht doch schonmal?
In der Tat fand bereits das letzte „richtige“ Hotelcamp 2019 im MERCURE Tagungs- und Landhotel Krefeld statt. Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben damals. Schöne Tagungsräume, tolle Abendveranstaltung und sehr kurze Wege. Gastgeber Walter Sosul versprach uns damals im Vorfeld: „Wir glauben daran, dass man für ein Barcamp viel Raum in Form eines großzügigen, inspirierenden und möglichst spontan flexiblen Lernumfeldes benötigt.“
Und da dies in diesem Jahr aufgrund der Corona-Situation umso mehr gilt, haben wir uns entschieden, wieder an den selben Ort zurückzukehren.
Wie sind die Corona Regeln?
Es gilt grundsätzlich für alle Teilnehmer*innen die 3G-Regel. Darüber hinaus haben wir die Anzahl der Teilnehmer*innen auf maximal 100 beschränkt. Die Location bietet sehr viel Raum und hat selbstverständlich selbst ein ausgeklügeltes Sicherheits- & Hygienekonzept, so dass wir guten Gewissens das Hotelcamp in diesem Rahmen durchführen können.
Was steht inhaltlich auf dem Session-Plan?
Wie immer beim Barcamp gilt: das entscheiden die Teilnehmer*innen selbst vor Ort. Manche Themen liegen natürlich aufgrund der Corona-Krise auf der Hand. Wie geht es jetzt weiter für die Branche? Wie begegnet man dem neuerlichen Digitalisierungsschub? Aber auch welche Anforderungen werden künftig an das Thema Nachhaltigkeit gestellt? Und vieles mehr. Gemeinsam geht es darum, Erfahrungen auszutauschen und neue Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen der Hotellerie zu erarbeiten.
Willst Du auch dabei sein?
Klingt das spannend für Dich? Dann lass uns treffen – beim Hotelcamp in Krefeld. Es gibt noch einige wenige Teilnehmerplätze:
„Endlich wieder Klassentreffen“ – so begrüßten sich nicht wenige Teilnehmer*innen des #TCamp21 vorletzten Sonntag in der Festung Mark in Magdeburg. Bei der 15. Ausgabe unseres Tourismuscamps, das wir gemeinsam mit Tagungskompetenz Marianna Ackermann organisiert hatten, erwarteten wir etwa 120 Gäste in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt. Wir freuten uns sehr auf den Austausch mit neuen Kolleg*innen und alten Freund*innen, hatten aber auch eine Nachricht im Gepäck, die noch für viel Gesprächsstoff sorgen sollte.
Tourismuscamp als „sozialer Kitt der Branche“
Den Auftakt gab’s am Sonntag mit einem Workshop unseres Gold-Sponsors neusta destination dolutions – ein herzliches Dank an dieser Stelle an all unsere Sponsoren. Und das war gleich ein Fest für Tekkies: Stefan Huber und seine Kolleg*innen stellten den etwa 40 anwesenden Gästen unter dem Titel „Besucherlenkung – Technologie (be)greifen“ allerhand nützliche technische Gadgets (nicht nur) für gut besuchte Destinationen und Hotspots vor. Danach ging’s zum Einstimmen auf die zwei Tage Workshop ans Elbufer, wo sich unsere (fast komplett geimpften) Gäste im Freien erstmal austauschen und neue Kontakte knüpfen konnte.
„Herzlich willkommen zum letzten Tourismuscamp aller Zeiten„, begrüßte Florian Bauhuber am Montag Morgen die Gäste. Und ließ damit die Bombe platzen, die noch bis zum Ende des #TCamp21 für Gesprächsstoff sorgen sollte. Doch bevor wir mit den Teilnehmer*innen über die Weiterentwicklung unseres Veranstaltungsformats reden konnten, gab es erst einmal barcamp as usual – mit Vorstellungsrunde und Session-Planung. An Themen mangelte es dann auch nicht. Von Klassikern (Social-Media-Trends/Influencer Marketing) über aktuelle pain points (Fachkräftemangel in der Gastronomie) bis zu Zukunftsthemen, die uns auch in unserem impulse4travel-Manifest beschäftigen (Nachhaltigkeit/Lebensraumgestaltung) war für jede*n etwas geboten. Wenn du die einzelnen Themen nochmal nachlesen willst, schau dir die wunderbare Reportage unseres Kollege Günter Exel an.
Dank der vielen spannenden Diskussionen und Themen war es dann auch gleich Abend und die Party stand an. Natürlich auch hier mit mehr Abstand als früher, mit einem Großteil der Gespräche im Freien, aber trotzdem standesgemäß mit gepflegter Musik, gekühlten Getränken und viel Spaß. Das Tourismuscamp wurde seinem Ruf als „sozialer Kitt der Branche“ (so ein Veranstaltungsteilnehmer) gerecht und bei manchen Gästen machte sich das auch am nächsten Morgen noch bemerkbar.
Format wird weiterentwickelt zur OpenWeek
Am Dienstag Morgen war die Session mit den meisten Diskussionen sicher die zu unserem neuen Veranstaltungsformat, der OpenWeek, die das Tourismuscamp ablösen soll. Im Grunde spiegelt die unseren Change von Tourismuszukunft zu Realizing Progress wider: wir wollen damit Lebensräume als Ganzes verstehen, tiefer und nachhaltiger in die Gastgeberregion eintauchen und Freizeit und Arbeit verschmelzen (Workation). Der Dialog mit den Menschen vor Ort soll die touristische Perspektive ergänzen. Damit wird die OpenWeek mit 7 Tagen Programm und Freizeit deutlich länger als das Tourismuscamp. Gleich bleibt, dass wir kein festes Programm vorgeben werden, sondern die Impulse unserer Gäste und eben auch der Menschen vor Ort aufnehmen wollen.
Wie genau das aussehen wird? Das können wir in einigen Wochen verraten. Am schnellsten erfährst Du davon, wenn Du unseren Newsletter abonnierst. Wir sind selbst gespannt, wo uns die Reise hinführt. Bis dahin bleibt uns nur, Euch, unseren Gästen und Sponsoren, unseren Freund*innen und Kolleg*innen danke zu sagen. Danke für wunderbare 15 Jahre, unvergessliche Momente und unzählige neue Impulse.
Das Orga-Team des #OneCamp22 ist zum Teil seit dem ersten Tourismuscamp in Eichstätt mit dabei. Als wir hörten, dass das #TCamp21 in Magdeburg die letzte Ausgabe war, haben wir daher nicht lange gezögert. Wir wollen den Austausch unter Touristiker:innen im bekannten Barcamp-Format weiter ermöglichen. Daher haben wir kurzerhand das OneCamp initiiert. Das „One-Location Camp“ findet vom 1. bis 3. April 2022 statt. Mehr verraten wir in Kürze!
Wir sagen danke und goodbye Tourismuscamp. Schön war’s mit dir. Es lebe die Barcamp-Kultur.
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