Inspirierende Umgebung als Bühne für unsere Zukunftsgedanken
Atemberaubende Aussichten, eindrückliche Bergwelt, unberührte Natur, glitzernde Seen – Beschreibungen, die aus einer Werbekampagne stammen könnten. Die Summe dieser Beschreibung gibt es tatsächlich, im Berner Oberland. Hier verbringt unser Netzwerkkollege Pascal Gebert seine Freizeit beim Wandern, Gleitschirmfliegen oder Skitouren. Ich selbst, Andrea Schneider, habe in Interlaken meine Homebase und genieße das Landleben als Ausgleich zu den Inspirationstagen im urbanen Umfeld. So lag es auf der Hand, unsere Kolleg*innen aus Deutschland, Österreich und Südtirol in unsere Lieblingsregion einzuladen. Das ehemalige Bauernhaus und heutige B&B Finel oberhalb Leissigen war die ideale Location, um uns in Ruhe über unsere Zukunft Gedanken zu machen.
Colivings und Coworkings als Ergänzung zu unserem bürolosen Sein
Ein Büro haben wir längst nicht mehr, die 13 Netzwerkpartner*innen wohnen verteilt über die DACH-Länder, dazu kommt Roland Trebo, unser Kollege aus Südtirol. Wir sehen uns mindestens einmal wöchentlich zum Meeting. Dieses findet nicht physisch statt, sondern über Skype. Dazu sind wir in regem Austausch in unseren internen Kanälen Slack und WhatsApp. In letzterem gibt’s sogar einen «Flausch»-Kanal für Momente, wo wir emotionale Erlebnisse teilen oder uns eine virtuelle Umarmung holen können.
Wir sehen uns durchaus auch offline. Zum Beispiel durch unsere prozessorientierte Beratungstätigkeit, bei der wir oftmals zu zweit oder zu dritt bei Kunden sind. Dazu veranstalten wir regelmässig Coworkings und Colivings. Coworkings sind bei uns durch Projekte oder persönliche Impulse getrieben. Es sind Treffen von einzelnen Netzwerkkolleg*innen. Dann gibt es unsere Colivings. Sie finden mindestens ein- bis zweimal jährlich statt. Es sind Treffen mit möglichst allen Netzwerkpartner*innen, um uns über strategische Netzwerk-Themen zu unterhalten und Tourismuszukunft weiterzuentwickeln. Und eben so ein Coliving fand die vergangenen Tage im Berner Oberland statt.
Eingebettet in Natur mit Blick auf den Thunersee haben wir Herausforderungen benannt, Probleme diskutiert, dutzende von Post-Its «verdesignserviced», geträumt, gelacht, geweint, gestritten, uns versöhnt, gewandert, im See gebadet, gegrillt, gegessen und getrunken und bis in die frühen Morgenstunden beim Werwölfeln zugebracht, dem Lieblingsspiel des Tourismuszukunft-Netzwerkes.
Zusammenarbeit in einer New-Work-Organisation: Persönlich ist und bleibt wichtig!
Wenn ihr nun denkt, dass unser Netzwerk von Enthusiasten aufgrund seiner New-Work-Organisation keine klassischen Herausforderungen der Zusammenarbeit zu lösen hat, dann ist dem weit gefehlt. Gerade weil bei uns oftmals der persönliche Kontakt nicht möglich ist, werden Uneinigkeiten, die es natürlich auch bei uns gibt, nicht oder nur beschränkt ausgetragen oder notwendige Entscheidungen manchmal ungern getroffen, aufgeschoben oder verlieren sich im Konsens. Und wer kennt es nicht – durch die schriftliche, kurzgehaltene Kommunikation entstehen leicht auch Fehlinterpretationen und Missverständnisse.
Darum sind unsere Colivings essenziell zum Überleben des Netzwerks. Dieses bewusste Miteinander unter einem Dach schafft Nähe, Verständnis und vor allem viel Raum. Raum, der Distanz zum Alltag schafft und querdenken lässt. Und Basis ist fürs Miteinander, welches Inspiration, Ideen und Innovation entstehen lässt für Kunden- aber auch eigenen Projekte. Denn Spuren zu hinterlassen, dafür brennen wir, und das macht uns glücklich.
Worüber wir diskutiert & was wir beschlossen haben
Ihr wollt mehr darüber wissen, worüber genau wir denn jetzt in der Schweiz so gesprochen haben? Und vor allem, welche Entscheidungen wir getroffen haben? Hier ein Einblick in unsere Entscheidungen für euch:
Hallo persönlicher Austausch!
Wir haben uns der Digitalisierung verschrieben, und genau darum wollen wir den persönlichen Austausch verstärken. Weil er uns allen gut tut und wir ihn als Katalysator für unser ganzes Tun sehen. So wollen wir zukünftig öfter als bisher, mindestens viermal jährlich zu zweit oder dritt zu einem persönlichen Treffen zusammenkommen – bei einem Netzwerkpartner oder einer Netzwerkpartnerin zuhause oder irgendwo unterwegs. Dabei ist es uns wichtig, dass das Zeitfenster länger als nur eine lange Kaffeepause ist. Um uns auszutauschen, was uns bewegt und umtreibt, um Höhenflüge aber auch Niederlagen zu besprechen und Wünsche, Hoffnungen und Visionen zu teilen. Und weil 1 plus 1 mehr als 2 ergibt, sind wir überzeugt, dass daraus spannende Ideen entstehen werden.
Hallo Struktur!
Genau, auch New Work und Netzwerk-Organisationen brauchen Struktur, da sind wir uns nach dem Schweizer Coliving einig. Struktur, durch die wir Zeit gewinnen und Raum schaffen für Dinge, Themen und Anliegen, für die wir brennen. Der grösste Hebel dazu sind organisatorische Anpassungen – welche nichts vom Geist des Netzwerks wegnehmen werden, sondern uns vielmehr befähigen, uns mehr und intensiver mit zukunftsträchtigen Themen zu beschäftigen. Dazu kommt, dass wir interne Projekte nur noch vorantreiben, wenn sich ein*e Netzwerkpartner*in tatsächlich «den Hut hierfür aufsetzt». Das bedeutet auch: Wir werden zukünftig auch Projekte beerdigen, ganz bewusst und feierlich. Denn erst Loslassen schafft Möglichkeiten für Neues. Und weil wir wissen, dass wir nur das gut tun, was wir gerne tun und wir unsere Zeit gerne für Kunden- und interne Projekte freihalten wollen, werden wir uns überlegen, wie wir Unterstützung im Back-Office-Bereich schaffen können.
Hallo Innovation!
Nicht, dass wir bis heute nicht innovativ waren, aber wir wollen mehr davon. Querdenken, Impulse in- und ausserhalb des Tourismus holen und damit die Innovation unser Begleiter werden lassen. Dafür haben wir nicht nur Hashtags geschaffen, über welche wir die Innovationsgefässe auf unseren internen Sozialen Medien füttern, sondern die Innovation hat einen fixen Platz in unseren Sitzungen. Um strategische Innovationsansätze auch zum Leben zu erwecken und auf die Strasse zu bringen, schaffen wir zudem Veranstaltungsformate, zu welchen auch Innovation-Labs und Hackathons gehören.
Hallo Nachhaltigkeit!
Wir möchten besser werden und unseren Beitrag leisten gegen die Klimakrise. Und wir wollen dies nicht nur als Individuen in unserem persönlichen Umfeld tun, sondern zukünftig auch mit und bei Tourismuszukunft. Wir wissen dabei, dass wir auf dem Weg auch immer wieder scheitern werden, was uns aber nicht abhält, Schritte einzuleiten. Es geht uns dabei auch um die Integration in Kundenprojekten. Zum Beispiel werden wir uns eingehender mit der Frage beschäftigen, wie gewisse Zielgruppen mit Nachhaltigkeit umgehen oder wie Produkte zukünftig aussehen müssen. Wir hinterfragen unser Reiseverhalten und werden alles daransetzen, Flüge zu vermeiden und mit dem Zug zu reisen – sei dies zu Kundenterminen oder für unsere Coworkings und Colivings. Von Tourismuszukunft initiierte Veranstaltungen werden zukünftig inhaltlich wie auch ressourcenseitig nachhaltig gestaltet sein. Bezogen auf unser Tourismuscamp wird der Erreichbarkeit eine zentralere Rolle zukommen wie auch die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit der Leistungsträger vor Ort, als Beispiel das Vermeiden von Einwegflaschen. Und wichtig: Diese Massnahmen werden dem Tun dienen, und nicht der Kommunikation.
Hallo Tourismuszukunft-Produkte und Ventures!
Richtig, wir tragen uns mit dem Gedanken, unsere Haltung und Wirken mit eigenen Produkten und Erlebnissen Ausdruck zu geben. Wie dies konkret aussehen wird, verraten wir hier noch nicht. Ihr seid aber bestimmt die ersten, welche Spruchreifes erfahren werden.
Spannend, nicht? Jedenfalls sind wir sehr zufrieden mit den Ergebnissen aus vier Tagen gemeinsamem Klarziehen unserer Gedanken und Ideen.
Wie sieht es denn aus mit euren Wünschen an Tourismuszukunft?
Habt ihr Erwartungen an unser Netzwerk? In welcher Richtung möchtet ihr uns zukünftig stärker wahrnehmen? Habt ihr gar Visionen zu Tourismuszukunft-Produkten oder -Erlebnissen? Schreibt uns! Wir freuen uns, eure Ideen auf den verschiedenen Kanälen zu lesen.
Auf bald, Andrea