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Rebranding: Tourismuszukunft wird Realizing Progress

Aus dem 2006 gegründeten Institut für eTourismus wurde ab 2013 ein internationales Netzwerk mit digitalem Mindset und Partner*innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Und nun wird aus Tourismuszukunft wieder etwas Neues: Realizing Progress.

Mehrere Gründe und Gedanken führten zu dieser Umbenennung. Gerne möchten wir dich in diesem Blogbeitrag mitnehmen auf unseren Weg der Entscheidung.

Realizing Progress begleitet uns schon länger

„Realizing Progress“ war und ist schon immer unser Anspruch.

Uns treibt bereits seit unserer Gründung an, Veränderung zu erkennen und Fortschritt zu erzielen. Wir wollen etwas bewegen. Wir wollen den Wandel gestalten und Akteur*innen hierbei begleiten und unterstützen.

Es ist deshalb kein Zufall, dass wir Realizing Progress schon einige Zeit als Claim in unserem Logo und als Zusatz unserer Wortmarke und Unternehmensbezeichnung führen. Tourismuszukunft – Realizing Progress ist dir deshalb vielleicht schon einmal untergekommen, bewusst oder unbewusst. Nun also wird aus Tourismuszukunft – Realizing Progress nur noch Realizing Progress.

Hintergründe zur Entscheidung für Realizing Progress

Was treibt uns dazu an, den bisher eher nebenbei geführten Claim Realizing Progress nach oben zu heben und unsere gut etablierte Wortmarke Tourismuszukunft hierfür verschwinden zu lassen? Und warum gerade jetzt? Eine gute und eine wichtige Frage.

Es gibt tatsächlich mehrere Gründe für diese Entscheidung, die auf unterschiedlichen Ebenen spielen.

  1. Wir wollen auch in Zukunft noch verstärkt internationaler arbeiten. Tourismuszukunft war sehr oft ein Zungenbrecher für unsere englischsprachigen Partner und Kunden.
  2. Wir sind schon seit Jahren in vielen unserer Destinationsprozessen deutlich über den Kerntourismus hinaus unterwegs – weil es anders auch keinen Sinn ergibt. Tourismus als Querschnittsbranche kann – egal auf welcher Ebene – nicht losgelöst von anderen relevanten Gestaltungs- und Einflussfaktoren (auf die Lebens- und Erlebnisqualität von Einwohner*innen und Reisenden) gedacht und entwickelt werden.
  3. Spätestens seit Corona kommt diese Perspektive auch ganz zentral in der Touristik bei Reiseveranstaltern, Leistungsträgern und Mittlern an. Es hält ein Umdenken Einzug und es findet ein bewussterer Umgang mit den Effekten des Tourismus statt.

Dies sind Entwicklungen, die uns wichtig sind, denn man kann Tourismus nur sinnvoll als ein Zusammenspiel zwischen den Reisenden und der bereisten Region und den dort lebenden Menschen verstehen. Rückt man eine Seite zu sehr in den Mittelpunkt der Betrachtung, entstehen immer Probleme und Spannungen.

Auch unser 2020/2021 gemeinsam mit der Tourismusbranche erarbeitetes impulse4travel-Manifest legt hierauf einen Fokus. Unsere dort formulierte Vision für den Tourismus 2025 lautet:

Der Ansatz des Lebensraums weitet den touristischen Fokus aus: Weg von der reinen Gästeausrichtung, hin zu ganzheitlichen Überlegungen, in denen die Belange der Einheimischen gleichberechtigt berücksichtigt werden. Aufgabe als Lebensraumgestalter ist es folglich, sich umfassend in regionale Prozesse und Entscheidungen einzubringen. Mögliche Einschränkungen für die Bevölkerung sollen so gering wie möglich gehalten und nachhaltig positive Einflüsse auf lokale Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft maximiert werden.

Das impulse4travel-Manifest beantwortet, welche Handlungsräume sich für die Akteur*innen im Tourismus ergeben und welche Position/Haltung hierfür notwendig ist. Auch wir sind Akteur*innen im Tourismus. Entsprechend stellten wir uns ebenso die Frage: Was bedeutet impulse4travel für uns? Sowie: Was ändert impulse4travel für uns? Die kurze Antwort auf diese Frage: Realizing Progress.

Und eben nicht nur als reine Namensänderung, sondern tatsächlich als klarer Richtungsweiser. Denn wir sehen unsere Aufgabe darin, als ganzheitlich denkende Visionär*innen & Impulsgeber*innen für lebenswerte Lebensräume an deiner Seite zu stehen.

Was genau bedeutet Realizing Progress nun für uns – und damit auch für dich?

Wir kehren „unserer Branche“, dem Tourismus, natürlich nicht den Rücken. Dennoch möchten wir mit der Anpassung unseres Namens und unserer Ausrichtung deutlich aufzeigen, dass es den Tourismus für sich alleine nicht geben kann – er ist kein abgeschlossenes Ökosystem.

Gemeinsam müssen wir alle über Branchen-, Abteilungs-, territoriale und gedankliche Grenzen hinweg integriert denken und handeln. Nur dann können die Potenziale des Lebensraumes sinnstiftend gestaltet werden und letztendlich alle davon profitieren. Dass es dafür entsprechende Strukturen braucht, erklärt sich von selbst. Auch dafür wollen wir unsere Entwicklung und unsere Marke „Realizing Progress“ als Impuls verstanden wissen.

Ansonsten bedeutet unser neuer Name aktuell eine Umstellung an unterschiedlichen Stellen. Einiges haben wir hier in unserer gemeinsamen Coworking-Woche in Hamburg bereits umgesetzt, anderes steht noch an, folgt aber zeitnah. Für dich die wichtigsten Punkte schon einmal im Überblick:

Was wollen wir als Realizing Progress mit dir tun?

Wir alle vom Team Realizing Progress freuen uns darauf, in Zukunft gemeinsam mit dir, lebenswerte Räume und Erlebnisse zu gestalten – gleichermaßen für Einwohner*innen wie für Tourist*innen.

Und wir freuen uns darauf, damit gemeinsam mit dir einen noch stärkeren Beitrag zu einer offeneren, bunteren und menschlicheren Welt leisten zu können! Du willst mehr wissen, warum wir das machen? Hier kannst Du das nachlesen.

 

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Das Ringmodell und Employer Branding – passt das zusammen?

Das Ringmodell dürfte vielen von Euch ja schon bekannt sein. Aber kann es auch Employer Branding? Und warum braucht es das?

Warum eigentlich Employer Branding?

„Wegen Personalmangel haben wir ab sofort dienstags geschlossen.“ Wer solche Botschaften an Restaurants oder Kneipen liest, der oder dem wird schnell klar: Der coronabedingte Lockdown, so notwendig er auch war und ist, hat zu einem massiven Brain Drain in der Tourismus-, Gastro- und Veranstaltungsbranche geführt. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Seit Jahren tobt der War for talents in immer mehr Branchen und Berufszweigen.

Doch wo eine Krise ist, ist auch eine Chance. In diesem Fall: Die Chance für Unternehmen und DMOs, sich mit sich selbst als Arbeitgeber zu beschäftigen. Wie gehe ich mit meinen Mitarbeiter*innen um? Welchen Purpose verfolge ich, welche Employer Value Proposition vermittle ich? Oder kurz gesagt: Warum sollen Menschen gerade bei mir anheuern und im Idealfall auch bleiben? Diese Fragen werden nicht durch eine neue Karrierewebsite oder einen fancy Claim beantwortet, sondern erfordern einen zielgerichteten strategischen Prozess.

Wer sich diese Fragen aber stellt und mit den Antworten umgehen kann (Mitarbeiter*innenbefragungen können für das Management erst einmal sehr schmerzhaft sein), hat viel zu gewinnen. Im Idealfall zufriedene, loyale, erfolgreiche und produktive Angestellte. Und damit eine gute Basis für langfristigen Unternehmenserfolg.

Was war gleich nochmal das Ringmodell?

Das Ringmodell ist die wichtigste Grundlage unserer strategischen Beratungsprozesse. 2020 wurde es gemäß unserer eigenen Maxime „Realizing Progressüberarbeitet und klarer visualisiert.

Das Tourismuszukunft Ringmodell - passt perfekt für Employer Branding
Das Tourismuszukunft Ringmodell – passt perfekt für Employer Branding

Die zentralen Aussagen des Ringmodells sind:

  • Das Produkterlebnis steht im Mittelpunkt. es ist der zentrale Punkt und die Schnittstelle zwischen der eigenen Identität und den Anforderungen der Kund*innen und Partner. Ein erfolgreiches Produkt muss beide Seiten einbeziehen.
  • Die inneren Ringe sind nach der eigenen Identität und den eigenen Bedürfnissen gestaltet. Die zentrale Frage hier ist: Wer bin ich und wofür stehe ich?
  • Die äußeren Ringe sind nach den Wünschen und Anforderungen der Kund*innen und Partner*innen gestaltet. Die zentrale Frage: Wie spreche ich meine Zielgruppen am besten an?

It’s a match

Und nun die Antwort auf die Frage „Passen unser Ringmodell und Employer Branding zusammen?“ Ihr ahnt es vielleicht schon: Ja – das tun sie – und wie!

Schauen wir uns dazu erst einmal eine ziemlich gute Definition von Employer Branding an. Sie lautet „Employer Branding ist die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber“ und stammt von der DEBA.

Und dann schauen wir auf den inneren Ring unseres Ringmodell an. Um was geht es da? Genau, um Identität, um Werte und Organisationskultur. Also um genau das, was eine glaubwürdige Employer Brand ausmacht. Und damit wird auch nochmal klar, was ich oben schon geschrieben habe: es geht nicht um Marketingmaßnahmen – die können eine fehlende Beschäftigung mit der eigenen Corporate Identity maximal kurzfristig ausgleichen. Darum sage ich: Geht strategisch an dieses Thema ran. Eure Mitarbeiter:innen werden es euch danken und euch ein Vielfaches von dem zurückgeben, was ihr hier investiert.

Eine klare Identität hilft – nicht nur beim Employer Branding

Apropos investieren – eine klare Identität hilft nicht nur fürs Employer Branding, sondern auch für alle anderen Entscheidungen und Maßnahmen eures Unternehmens oder eurer Institution. Das macht einen Invest in unseren blauen Ring umso wertvoller. 

Und dann? Dann schauen wir uns den Ring zum Produkterlebnis an. Schreibt mir gerne, wenn ihr das anders seht, aber ich behaupte, dass das Leitprodukt eures Employer Brandings eine langfristige, positive und für beide Seiten ertragreiche Arbeitsbeziehung sein muss. Da gibt es dann Nebenprodukte (z. B. Mitarbeiter*innenbenefits), Service (Weiterbildungsmaßnahmen) und Qualitätskriterien (Mitarbeiter*innenzufriedenheit) wie bei jeden anderen Produkt auch.

Das Leitprodukt einer Employer Brand ist eine gute und langfristige Arbeitsbeziehung.

Und analog zur Customer Experience (vom ersten Kontakt über Buchung und Aufenthalt bis zum Zeigen von Urlaubsfotos und Posts in Bewertungsportalen) gibt es für eure Angestellten im Idealfall eine ebenso positive Employee Experience. Einige Stationen hier: digitale Bewerbungstools, Mitarbeiter*innengespräche, eine guter Offboarding-Prozess und darüber hinaus.

Wie sieht es dann mit dem äußeren Ring aus? Hier holt ihr eure potenziellen Mitarbeiter*innen so ab, wie ihr es auch mit euren Kund*innen tun würdet: mit guter Kommunikation, zielgruppengerechten Maßnahmen und klaren Kernbotschaften. Gestaltet eure Marketingmaßnahmen nach den Anforderungen potenzieller Bewerber*innen, seid relevant und glaubwürdig. Und wenn ihr euch strukturell gut aufgestellt habt, darf jetzt endlich auch euer fancy Claim zum Einsatz kommen.

Das Fazit

Ich bin überzeugt: Employer Branding ist eine strategische Managementaufgabe und unser Ringmodell ist genau das richtige Tool dafür.  Du möchtest mit mir oder meinen Kolleg*innen darüber diskutieren? Ich freue mich über jeden Input.

P.S.: Unser Ringmodell funktioniert nicht nur für touristische Akteure. Gerade für euch getestet – mit einem Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau.