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Das 13. Tourismuscamp in Treuchtlingen: Was hast Du verpasst? (#tcamp20)

Das 13. Tourismuscamp in Treuchtlingen ist Geschichte. Ich habe mal versucht, die wichtigsten Punkte hieraus zusammenzufassen.

 

Ein Barcamp ist ein Barcamp ist ein Barcamp

Tourismuscamp Treuchtlingen: Adventure Campus
Tourismuscamp Treuchtlingen: Adventure Campus (CC-BY The Visual Travelguide)

Wir waren in Treuchtlingen, wovon sicherlich ein Großteil der Tourismuscamp-Teilnehmer*innen vorher noch nie etwas gehört hatte. Wir waren in einer Hochschule untergebracht. Es gab zum Mittagessen Mensa-Essen, also Nudeln mit Tomatensauce oder Bolognese. Wir haben viel gelacht. Und uns viel umarmt. Am Abend standen wir um den Feuerkorb und aßen Stockbrot. Das Bier wurde direkt aus der Flasche getrunken. Die Musik am ersten Abend war selbst aufgelegt. Es wurde getanzt. Und einige machten die Nacht komplett durch. Wir haben gute Bekannte wiedergetroffen und neue Kontakte geknüpft. Durch den dunklen Wald ging es am Abend hinauf zur Burg. Glühwein sorgte für Weihnachtsstimmung. Und Geburtstagswünsche gab es ebenso.

Und all das war einfach großartig. Es passte zu unserem von der Jury ausgegebenen internen Motto: „Back to the roots, back to the basics“.

In den vergangenen drei Jahren sind wir mit dem Tourismuscamp durchs Land gereist (Wilhelmshaven/Ostfriesland, Berchtesgaden, St. Peter-Ording). Das war großartig. Wir bemerkten aber auch: Die Locations übertrumpften sich immer mehr selbst. Der Schwerpunkt verlagerte sich gefühlt von den Inhalten hin zu Gastronomie und Umgebung. Mit der Jury-Entscheidung für Treuchtlingen sind wir wieder beim ursprünglichen Tourismuscamp-Feeling gelandet – und das hatte absolut nichts mit der geografischen Nähe zu Eichstätt zu tun.

 

Social Media: Gekommen um zu bleiben.

Tourismuscamp Treuchtlingen: Social Media & Online
Tourismuscamp Treuchtlingen: Social Media & Online (CC-BY The Visual Travelguide)

Das Tourismuscamp entstand ursprünglich aus dem Bedürfnis heraus, sich mit anderen über Social Media auszutauschen. Da war etwas Neues, etwas, das die Tourismusbranche bewegte und enorm umkrempelte.

Mittlerweile ist alles rund um Social Media Standard geworden. Standard? Es wird noch immer über Social Media geredet. Darüber, welche der vielen Kanäle jetzt die zukunftsweisenden und nützlichen für das eigene Unternehmen/die eigene Organisation sind. Auf welchen Portalen ich präsent sein muss und was ich dabei beachten sollte. Darüber, wie ich passende Inhalte gestalte. Und darüber, wie der aktuelle „neue heiße Scheiß“ (momentan: TikTok) so funktioniert.
Nicht zu vergessen und wohl auf so ziemlich jedem Barcamp eine der meist besuchten Session: Rechtliche Stolperfallen im Web.

Was sich jedoch insgesamt zeigt: Es ist eine gewisse Entspanntheit und Gelassenheit eingekehrt. Es ist nicht mehr jede*r der Meinung, auf jeder Hochzeit tanzen zu wollen und zu müssen. Man kann es wohl so formulieren: Social Media sind mittlerweile ein ganz normaler Bestandteil der eigenen Strategie.

 

Zunehmendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit & Klimawandel

Tourismuscamp Treuchtlingen: Spende an PRIMAKLIMA e.V.
Tourismuscamp Treuchtlingen: Spende an PRIMAKLIMA e.V. (CC-BY The Visual Travelguide)

Wohl keine*r kann sich all den Nachrichten und Informationen rund um Klimakrise und Nachhaltigkeit entziehen: Fridays for Future, Greta Thunberg, die Brände im Amazonas und in Australien, das Klimapaket der Bundesregierung… Ebenso kann sich wohl keine*r der Frage entziehen, was all dies für das eigene Unternehmen, die eigene Organisation bedeutet. Und ebenso ganz persönlich für einen selbst.

Auch auf dem Tourismuscamp war dieses Themenfeld inhaltlich über Sessions präsent: Was bedeutet Sanfte Mobilität im Tourismus und wie kann diese gefördert werden? Wie kann Overtourism begegnet werden? Welche neuen KPIs sind im Zeitalter von Klimakrise denkbar? Einfach nur „mehr Gäste“ ist schlicht und einfach nicht (mehr) sinnvoll.

Doch es sind nicht nur die Sessionthemen. Es ist so viel mehr. Es sind die individuellen Gespräche über das eigene Reiseverhalten. Die Frage nach einem DB-Veranstaltungsticket in der Feedbackrunde. Das Tourismuscamp-Jury-Kriterium, dass eine Anreise zur Barcamp-Location gut (!) mit dem ÖPNV machbar ist. Es ist das Bewusstsein, dass es mittlerweile normal ist, vegan beim Catering mitzudenken. Es ist der deutlich zunehmende Austausch darüber, wie man selbst es so mit dem Fleischkonsum hält. Es ist das Google-Sheet, welches wir aufgesetzt haben, um Fahrgemeinschaften zu unterstützen. Es sind die Namens-Badges, die nicht in Plastik verpackt um den Hals hängen. Und es ist ebenso die Spende von EUR 5.512 an PRIMAKLIMA e.V. welche aufgrund der Early-Bird-Tickets und zusätzlicher Spenden der Teilnehmer*innen zustande gekommen ist.

Klar ist: Da geht sicherlich noch mehr. Und klar ist auch: Es betrifft uns alle. Jede*n einzelne*n von uns. Und so bin ich mir sicher, dass uns Klimakrise und Nachhaltigkeit auch in den kommenden Jahren aktiv auf Barcamps begleiten werden.

 

Der Mensch im Mittelpunkt

Tourismuscamp Treuchtlingen: Der Mensch
Tourismuscamp Treuchtlingen: Der Mensch (CC-BY The Visual Travelguide)

Die Kanäle und die Technik – übliche Themen auf Barcamps, auch auf dem Tourismuscamp. Was sich jedoch ebenso am vergangenen Wochenende zeigte: Der Mensch rückt zunehmend und immer stärker wieder ins Bewusstsein. Ob über individuelle Geschichten vom Scheitern in der Fuck-up-Session, über Gespräche über die eigenen Werte, über philosophische Ansätze rund um den digitalen Humanismus oder einen eher psychologischen Ansatz in Bezug auf Outward Mindset. Der Mensch als Individuum und als Teil einer Gruppe, der Mensch als Nutznießer vom Internet und als Datenlieferant für Algorithmen.

Wie wollen wir alle die Zukunft gestalten? Diese Frage stellt sich nicht nur im Klimakontext, sondern auf jeden Fall auch im Digitalisierungs-/Daten-Kontext.

 

Herzlichen Dank!!!

Was uns noch zu sagen bleibt: Ein herzliches Dankeschön! Bzw. Ganz viele herzliche Dankeschöns.

Das grö´ßte Dankeschön geht an unseren Gold-Sponsor neusta destination solutions, welche nicht nur den Round Table Open Data vor dem Tourismuscamp unterstützt haben.

Round Table Open Data, sponsored by neusta ds
Adi Hadžimuratović beim Round Table Open Data, sponsored by neusta destination solutions (CC-BY The Visual Travelguide)

Ein extra herzliches Dankeschön geht an unsere beiden Silber-Sponsoren, SINUS-Institut und Parkster, die sich sowohl finanziell aber auch persönlich und inhaltlich stark in das Tourismuscamp eingebracht haben.

Ein herzliches Dankeschön geht an unsere zahlreichen Bronze-Sponsoren. Auch ihr tragt wesentlich dazu bei, das Tourismuscamp überhaupt durchführen zu können.

Ein herzliches Dankeschön an die Tourist-Info Treuchtlingen, den Adventure Campus und die Hochschule für Angewandtes Management. Wir haben uns superwohl bei euch gefühlt.

Tourismuscamp-Treuchtlingen-AdventureCampus-Klettern
Tourismuscamp Treuchtlingen: Klettern im Adventure Campus (CC-BY The Visual Travelguide)

 

Ein herzliches Dankeschön an unsere beiden Fotografen, Alexander und Christian Pietrulla von The Visual Travelguide.

Ein herzliches Dankeschön an Günter für die Livereportage und die Zusammenfassung via Wakelet.

Ein herzliches Dankeschön an alle, welche Inhalte des Tourismuscamps zusammengefasst und weitergeteilt haben (du hast auch was geschrieben? Gerne Info an uns und wir ergänzen das hier!):

Und ein herzliches Dankeschön an alle, …

  • … die Sessions angeboten und moderiert haben.
  • … die mitdiskutiert haben.
  • … die ihr Wissen und auch ihre Fragen geteilt haben.
  • … die getwittert oder gefacebookt oder geinstagramt oder getiktokt haben.
  • … die Flipcharts beschrieben haben.
  • … die individuelle Gespräche gesucht und gefunden haben.
  • … die Musik aufgelegt haben.
  • … die für Kaffee gesorgt haben.
  • … die hinter den Kulissen dafür gesorgt haben, dass alles läuft.
  • … die uns Feedback gegeben haben.
  • … die gelacht haben.
  • … die da waren.

Danke an euch alle!
Wir sehen uns nächstes Jahr, mal schauen, wo.

 

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Live-Report: 3. Round Table zum Thema Open Data

Open Data ist im Tourismus angekommen – dieses Fazit haben wir vor wenigen Tagen im Tourismusblog gezogen. Die Vereinheitlichung strukturierter Daten im Tourismus wird im deutschsprachigen Raum mit wachsendem Tempo vorangetrieben.

Wo stehen wir beim Thema Open Data?

Wie sieht nun der Status Quo beim Open Data aus? Welche Anwendungsfälle haben sich ergeben? Wie werden die Daten technisch verwaltet? Diese Fragestellung steht im Mittelpunkt des 3. Round Table zum Thema Open Data, der am 24. Januar 2020 im Vorfeld des Tourismuscamp 2020 stattfindet.

In Kooperation mit dem #tcamp20 Goldsponsor neusta destination solutions organisiert Tourismuszukunft bereits zum dritten Mal diesen Gedankenaustausch rund um Open Data. Darüber hinaus sollen konkrete Anwendungsfälle und Umsetzungsbeispiele für strukturierte und offene Daten visualisiert werden.

Open Data in der Praxis – die Referenten beim Round Table

Impulse für dieses partizipative Format sind von folgenden Referenten zu erwarten:

  • Richard Hunkel (Deutsche Zentrale für Tourismus – DZT): Open Data Germany – Status quo des Projekts
  • Detlef Klinge (Thüringen Tourismus): ThüCAT – die erste graphbasierte Datenbank im Deutschland-Tourismus
  • Adi Hadžimuratović & Stefan Huber (Neusta): Open.Destination.One
  • Guido Sommer (FH Kempten): Bayern Cloud
  • Christian Berndt (ADAC): Destinationsdaten beim ADAC

Der Open Data Round Table – live auf Twitter

Der Open Data Round Table beginnt am 24. Januar um 14:00 Uhr und dauert bis 17:00 Uhr. Über unseren Twitter Account @Tourismusblog begleiten wir die Veranstaltung in Echtzeit. Nutzen Sie die Chance, über den Hashtag #tcamp20 online mitzudiskutieren!

 

 

https://wke.lt/w/s/4MFwMv

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DACH-KG: Auf dem Weg zur Open Data Tourism Alliance

Vor 1,5 Jahren wurde die DACH-KG ins Leben gerufen. Die DACH-KG hat sich mit dem Ziel gegründet, einen touristischen Knowledge Graph zu schaffen. Seitdem hat sich viel getan: Open Data ist im Tourismus angekommen. Mehrere öffentlich finanzierte Open Data-Projekte wurden realisiert (z.B. Open Data Hub Südtirol, Open Data Zürich Tourismus) oder sind gerade in der Umsetzung (Open Data Germany-Projekt in Deutschland). Auch privatwirtschaftliche Akteure bzw. technische Umsetzer nehmen das Thema auf und realisieren technische Lösungen, die den Zugang zu offenen Daten schaffen (z.B. open.destination.one von neusta oder Open Data Cycle Cloud von Pixelpoint). Nun ist es an der Zeit eine neue Phase einzuleiten: die Open Data Tourism Alliance

Der Weg von der Arbeitsgruppe einzelner hin zur Organisation für alle!

Die DACH-KG ist in ihrer Entstehung eine Arbeitsgruppe von öffentlichen Tourismusorganisationen und Forschungseinrichtungen, die durch Einladung von Tourismuszukunft entstanden ist. Wir haben bei vielen Kunden die identen Herausforderungen gesehen und deshalb eine gemeinsame Arbeitsgruppe initiiert. Vor allem von technischen Dienstleistern, aber auch von anderen Akteuren im Markt wurde das durchaus kritisch gesehen. Warum machen die das? Was passiert da? und wieso dürfen wir nicht mitmachen. Ich bin heute mehr denn je überzeugt – ohne die DACH-KG würde das Thema noch in den Kinderschuhen stecken. Nun ist es aber Zeit die Arbeitsgruppe zu transformieren, da neue Aufgaben anstehen, die in der bisherigen Organisationsform nicht zufriedenstellend und schnell genug gelöst werden können.

In den ersten 1,5 Jahren der DACH-KG ging es explizit darum, Vertrauen aufzubauen und Erfahrungen mit den neuen Thema Open Data & strukturierte Daten zu teilen. Wir haben erste Erfahrungen in der Umsetzung unsere Zielsetzung gesammelt und Erweiterungen von Entwurfsmustern für Touren (vgl. hierzu die Domain Specifications Trails) vorgenommen. Nachdem wir nun wissen, was wir als nächste Schritte exakt brauchen und wie es operativ umgesetzt werden kann, wollen wir einen anderen Weg gehen. Nun wollen wir die DACH-KG in eine Organisationsform überführen (Open Data Tourism Alliance), die auch für technische Dienstleister und andere touristische Organisationen und Akteure offen und schnell genug ist, die gesetzte Zielsetzung umsetzen zu können.

Was soll die Open Data Tourism Alliance leisten?

Basis hierfür waren nicht nur die Erfahrungen der Arbeit sowie die Ziele der DACH-KG der letzten 1,5 Jahre, sondern auch eine Befragung von technischen Dienstleistern und anderen großen Tourismusorganisationen im DACH-Raum. Der Wille zur Zusammenarbeit ist da – über 80 % der befragten Organisationen sind bereit, die ODTA finanziell zu unterstützen, mehr als 75% wollen selbst operativ mitarbeiten, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Folgende Punkte sind zentrale Aufgaben und Ziele der ODTA:

  • Vereinheitlichung der semantischen Annotierungen von digitalem Content. Hierfür werden Entwurfsmuster (Domain Specifications, kurz DS) basierend auf schema.org entwickelt und publiziert.
  • Einreichung der Erweiterungen beim schema.org-Konsortium
  • Technische Dienstleistung – Betrieb und Hosting der Website der DS (aktuell https://ds.sti2.org/)
  • Bereitstellung von notwendigen Tools im Kontext der DS (z.B. des DS-Editors als Open Source-Projekt)
  • Modellprojekt initiieren (z.B. EU-Förderprojekte; gemeinsame Use Cases)

Untergeordnete Aufgaben sind:

  • Organisation von Netzwerktreffen zwischen den Mitgliedern zum Austausch und Wissenstransfer
  • Kommunikation der Aktivitäten des Vereins auf noch zu definierenden Kanälen (z.B. Website)
  • Aktive Sensibilisierung der Branche für das Thema Open Data an sich, z.B. durch Lobbying

Wie soll das umgesetzt werden?

Grundsätzlich ist das Ziel der DACH-KG einen eigenständigen Verein für die ODTA zu gründen. Die Befragung der Akteure zeigt, dass dies der von einer klaren Mehrheit (mehr als 65 % der Befragten Organisationen) der bevorzugte Weg ist. In Deutschland aber auch in Österreich gibt es aber auch kritische Stimmen gegenüber einer Institutionalisierung in Form eines Vereins, da schlechte Erfahrungen mit der Administration anderer Vereine gemacht wurden. Vereine haben aber auch klare Vorteile für die Umsetzung unserer Zielsetzung:

  • Eine eigene Rechtspersönlichkeit
  • Klare Regelung bzgl. Haftung
  • Gängige Form für Organisationen dieser Art
  • Langfristige Institutionalisierung durch Verstetigung der Mitgliedsbeiträge

In den nächsten Monaten werden die DACH-KG-Mitglieder gemeinsam Überzeugungsarbeit & Aufklärungsarbeit leisten, bei gleichzeitigem Vorantreiben der inhaltlichen Aspekte. In Folge wird folgende Strategie verfolgt: 2020 die ODTA als vereinbarte Dienstleistung zu etablieren (d.h. Mittel für die ODTA ohne Institution von den Organisationen einzusammeln, aber dafür mit klar umrissenen Aufgabenspektrum), um die Mehrwerte sichtbar zu machen. Im Jahr 2021 soll dann der ODTA-Verein gegründet werden.

Du willst jetzt schon etwas tun?

Wir werden zeitnah an alle Akteure in die Kommunikation gehen, wenn wir hier einen Schritt weiter sind. Aber Du kannst jetzt schon etwas tun. Open Data geht schon heute – wir haben im Auftrag der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) ein idealtypisches Vorgehen zur Einführung von Open Data in touristischen Organisationen erarbeitet.

Idealtypisches Vorgehen bei der Einführung von Open Data im Tourismus

Viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung – bei Fragen einfach jederzeit melden!