Mit schwerem Herzen müssen wir heute eine Entscheidung teilen, die uns nicht leicht gefallen ist: Die für Juni 2024 geplante OpenWeek in Lübeck wird nicht stattfinden. Diese Entscheidung haben wir nach reiflicher Überlegung und mit Blick auf die aktuellen Anmeldezahlen getroffen, die leider weit hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben sind.
Auf der Suche nach Resonanz
Die Vision der OpenWeek war es immer, einen interdisziplinären Dialog zwischen Pionier*innen der Stadt- und Standortentwicklung, des Regionalmanagements, des Stadtmarketings, der Wirtschaftsförderung und des Tourismus zu fördern. Unser Ziel war es, gemeinsam innovative und ganzheitliche Ansätze zur Transformation urbaner Lebensräume zu erarbeiten. Leider hat sich gezeigt, dass unser Format, obwohl im Tourismussektor gut angekommen, außerhalb dieser Nische nicht die erhoffte Resonanz gefunden hat. Die Gründe hierfür sind vielfältig und spiegeln die Komplexität der Herausforderungen wider, mit denen wir konfrontiert waren:
- Progressives und holistisches Format: Unser Format wollte Expert*innen und ganzheitlich arbeitende und denkende Akteur*innen miteinander vereinen. Dieser Weg passt jedoch nicht in eine Umgebung, in der sich die meisten Diskussionen um spezielle Themen drehen bzw. in Runden der Spezialist*innen stattfinden.
- Zeitliche Ressourcen und organisatorische Überforderung: Viele der von uns angesprochenen Akteur*innen stehen unter enormem Druck in ihren Organisationen, was ihre Verfügbarkeit für eine Teilnahme stark einschränkt. Insbesondere bei einem Format, welches eine ganze Woche lang läuft – auch wenn die Teilnahme in Teilbereichen möglich gewesen wäre.
- Sprachliche Barrieren: Der Begriff des „Lebensraums“ hat sich zwar im Tourismus etabliert, findet aber in anderen Disziplinen kaum Resonanz. Hier wird stattdessen beispielsweise von Place Making oder Place Branding gesprochen, oder auch von Stadtentwicklung. Dies zeigte uns, dass unsere Kommunikationsstrategie möglicherweise nicht die richtige Sprache sprach, um ein breiteres Publikum anzusprechen.
- Bekanntheitsgrad und Zugang: Als Realizing Progress haben wir festgestellt, dass unser Netzwerk und unsere Bekanntheit außerhalb des Tourismussektors begrenzt sind, was die Ansprache weiterer Zielgruppen erschwert.
- Medienpartnerschaft: Trotz der tollen Unterstützung durch unsere Medienpartner hat die Zusammenarbeit nicht die erhoffte Aufmerksamkeit generiert.
Diese Erkenntnisse sind für uns von unschätzbarem Wert, auch wenn sie mit Enttäuschung verbunden sind. Sie zeigen uns die Notwendigkeit, unsere Ansätze und Strategien zu überdenken und anzupassen. Zugleich sind uns die verschiedenen Bedürfnisse von unterschiedlichen Seiten noch einmal bewusster geworden: Was an Programmgestaltung für den einen zu offen ist, ist für den anderen zu vorstrukturiert; was inhaltlich für die eine zu progressiv ist, ist für die andere bereits Alltag und ein „alter Hut”.
Danke für das Vertrauen
Wir möchten uns bei allen bedanken, die ihre Teilnahme zugesagt hatten, und bei unseren Partnern – insbesondere der Lübeck Tourismus Marketing GmbH und ihrem Team! – für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Wir sind entschlossen, aus dieser Erfahrung zu lernen und Wege zu finden, wie wir unsere Vision einer vernetzten, integrativen und gemeinwohlorientierten Stadt- und Standortentwicklung weiterhin fördern können.
Unser Vision bleibt.
Die Absage gibt uns die Möglichkeit, zurückzutreten, zu reflektieren und mit neuer Perspektive voranzuschreiten. Wir bleiben unserer Vision treu, uns für eine nachhaltigere und offene Welt einzusetzen.
Wir bleiben optimistisch und sind überzeugt, dass die Herausforderungen von heute die Innovationen von morgen fördern. Wir freuen uns darauf, in Zukunft mit euch allen zusammenzuarbeiten, um gemeinsam die Städte, Regionen und Lebensräume von morgen zu gestalten.
