Kategorien
Dienstleister Marketing & Vertrieb Technik/ Web & Tech Veranstaltungen

Personas und Customer Journey im MICE-Segment (#mexcon18)

Vergangene Woche war ich in Wiesbaden auf der MEXCON, der Meeting Experts Conference. Wie versprochen hier noch ein Blogbeitrag, aufbauend auf und ergänzend zu meinem Vortrag zum Thema Personas und Customer Journey.

 

Personas und deren Customer Journey im B2C-Bereich – das ist recht einfach. Derjenige, der das Produkt kaufen soll (der Gast) ist derjenige, der auch angesprochen wird. Der Gast kauft das Produkt – also die Reise – für sich selbst. Fertig. Okay, gegebenenfalls reist noch jemand mit anderen Ansprüchen mit. Und ja, manchmal ist der Buchende nicht der tatsächliche Entscheider. Dennoch bleibt alles recht übersichtlich. Im B2B-Bereich ist das Ganze deutlich komplexer. Hier buchen Personen innerhalb eines Unternehmens Veranstaltungen, die dann wiederum von komplett anderen Personen besucht werden.

 

B2B-Zielgruppen bei der Eventplanung

1. Der Tagungs-/Event-/Kongressbesucher

Zum einen ist da derjenige, der auf eine bestimmte Tagung oder zu einem Kongress kommt – der Besucher. Auf diesen und dessen Bedürfnisse sollte die gesamte entsprechende Veranstaltung ausgerichtet sein. Ein Ärztekongress hat dabei definitiv andere Anforderungen als ein Gamer-Event, eine Volksmusik-Veranstaltung andere als ein Heavy-Metal-Festival.

Wie soll deine Tagung aussehen? Mit Tisch und Laptop?
Wie soll deine Tagung aussehen? Mit Tisch und Laptop?

Es gilt also Personas für diese Besucher zu entwickeln: Wie kommen diese überhaupt auf die Veranstaltung? Wie und wo informieren sie sich weiter über diese? Wie und wo buchen sie? Was erwarten sie vor Ort? Basierend auf all diesen Fragen gilt es, dein Produkt auszurichten.

Für Tagungs- und Event-Locations ergeben sich hierdurch alleine für die vor-Ort-Phase Fragen zu u.a.

  • Anreise (z.B. Veranstaltungs-Zugticket? Shuttleservice? Parkplätze?)
  • Programmgestaltung (z.B. enggetaktetes Programm oder viele Pausen? Wie früh kann begonnen werden?)
  • Raumgestaltung (z.B. Theaterbestuhlung oder eher locker? Stühle mit Tischen oder einfach nur Hocker und Sitzkissen? Moderationswände und Flipcharts oder Legosteine und Bastelmaterialien?)
  • Catering (durchgängig? Running Dinner? Fleisch oder besser vegetarisch/vegan?

https://www.instagram.com/p/BkSRffbhGqa/?taken-by=kristinehonigmarketing

 

2. Der Tagungs-/Event-/Kongress-Ausrichter

Der Gast, welcher die Veranstaltung besucht, ist das eine. Doch erst einmal muss diese Veranstaltung von irgendwem organisiert werden. Auch hier tickt das Unternehmen, welche die Volksmusik-Veranstaltung organisiert sicherlich anders als das Unternehmen mit den diversen Heavy-Metal-Konzerten im Angebot.

Wenn du entsprechende Events zu dir holen möchtest, solltest du also wissen, wie die Bedürfnisse dieser Ausrichter sind. Das Gute hierbei: Das Ausrichter-Unternehmen und die Besucher gehen wertemäßig meist in eine gleiche Richtung. Wenn Red Bull eine Veranstaltung ausrichtet, werden andere Personen angesprochen, als wenn Klosterfrau Melissengeist eine Veranstaltung ausrichtet.

Als Tagungs- und Eventlocation stellen sich hier Fragen wie u.a. diese für dich:

  • Location/Umgebung: Hippe, abwechslungsreiche oder eher ruhige, konzentrierte Umgebung?
  • Anreise: Welche Verkehrsmittel sind relevant? Kann ein Shuttle zum weiter entfernt liegenden Bahnhof organisiert werden?
  • Welches Image hat die Location? Passt das zusammen?

Du siehst bereits: Die Fragen überschneiden sich zum Teil mit den obigen der Besucher. Was nur natürlich ist. Denn: Möchtest du das organisierende Unternehmen auf deine Seite ziehen (also in deine Location), so muss diese Location und dein Veranstaltungskonzept perfekt zu deren Besuchern passen.

 

3. Der tatsächliche Tagungs-/Event-/Kongress-Bucher

Der obige Ausrichter ist das Unternehmen. Problematisch: Du hast es nicht mit Unternehmen, sondern mit Personen zu tun. Und diese könnten teilweise noch einmal anders ticken, als das Unternehmen. Die Frage, wer der wirkliche Entscheider ist (tatsächlich die Person, mit der du sprichst oder doch deren Chef?) ist ebenso eine wesentliche Frage für dich sowie außerdem, wie du genau diese Person überzeugen kann.

Die Location (siehe oben) passt in jedem Fall und du weißt auch, wie du die Besucher vor Ort glücklich machen kannst. Wie machst du jedoch den Buchenden glücklich, denjenigen, der letztlich sagt hop oder top?

  • Mit Zahlen, Daten, Fakten? Ein Diagramm und eine Excel-Liste nach der anderen? Oder besser mit drei vergleichbaren Best-Practice-Beispielen?
  • Mit Kosten-Leistungs-Übersichten oder mit Reputation?
  • Mit extrem kreativen, innovativen Ideen („So etwas gab es noch nie!“) oder eher mit jahrelanger Erfahrung?

 

9 Punkte, die du bei der Erarbeitung deiner Personas im B2B-Bereich beachten solltest

Das Thema Personas geht im B2B-Bereich also deutlich breiter als im B2C-Sektor und ist letztlich eine Mischung aus Gast, Ausrichter und Bucher.

Was bedeutet dies für die Erarbeitung von Personas und deren Customer Journey? Du musst in jedem Fall in mehreren Kategorien denken. Zielgruppen wie „Unternehmen und Verbände“ genügen generell nicht, da unterschiedliche Unternehmen und unterschiedliche Verbände komplett andere Erwartungen haben. Im B2B-Geschäft wird viel in Unternehmen gedacht – dennoch sind es auch hier Personen, die einerseits diese Unternehmen bilden sowie für diese entscheiden. Denke deshalb besser in Personen als in Unternehmen!

Wie soll deine Tagung aussehen? Outdoor, leger, anders?
Wie soll deine Tagung aussehen? Outdoor, leger, anders?

Das heißt konkret (und ja, das gilt letztlich zu großen Teilen auch für den B2C-Bereich):

  1. Bevor du generell über Zielgruppe redest, musst du erst einmal schauen, wer du selbst bist, wofür dein Unternehmen steht. Unser Tourismuszukunft-Ringmodell kann dir dabei helfen.
  2. Gestalte unterschiedliche Personas für die Besucher deiner Tagungen / Kongresse / Veranstaltungen und für die Organisatoren von diesen.
  3. Beachte dabei dass auch diese – selbst wenn es hier ganz stark um einen beruflichen Kontext geht – zeitgleich auch Menschen mit einem Privatleben sind.
  4. Für die Persona: Denk in Klischees! Reduziere. Denk dir Geschichten zu deinen Personas aus. Mach diese hierdurch konkret und lebendig!
  5. Integriere unterschiedliche Abteilungen deines Unternehmens und externe Partner, die mit dieser Persona zu tun haben in die Entwicklung von dieser. Hierdurch erhältst du unterschiedliche Blickwinkel auf diese.
  6. Validiere deine Ergebnisse. Stimmt das tatsächlich so, wie du es dir vorstellst?
  7. Bei der Customer Journey gilt es ein bisschen verrückt zu denken: Wie kannst du an jedem einzelnen Kontaktmoment dafür sorgen, dass die Persona dich wahrnimmt, sich für dich interessiert oder bei dir buchen will? Ideen streichen kannst du später immer noch. Und: Über die verrücktesten Gedanken entstehen meist am Ende die besten Ideen, mit denen du dich von deinen Mitbewerbern abhebst.
  8. Außerdem wichtig bei der Customer Journey: Brems dich aus, mach langsam! Überspring nicht mehrere Kontaktpunkte. Je kleinteiliger du hier vorgehst, desto weniger überspringst du auch bestimmte Bedürfnisse der Persona – die letztlich zur Buchung oder zum Besuch bei dir sorgen.
  9. Lass all die erarbeiteten Informationen nicht in der Schublade verschwinden. Häng die Personas als Poster im Büro auf. Erstelle Checklisten basierend auf den Customer Journeys, die tatsächlich vor jeder Veranstaltung gecheckt werden. Ergänze diese laufend.

 

An dieser Stelle noch ein Dank an das German Convention Bureau, das die MEXCON top organisierte, ein großartiges Programm auf die Beine gestellt hat und dazu für eine hervorragende Online-Begleitung dieser Veranstaltung sorgte.

 

Kategorien
eLearning Kommunikation Marketing & Vertrieb Veranstaltungen

Was ist ein Barcamp? (Video)

Wer mich kennt, weiß, dass ich Barcamps liebe. Eine Liebe, die ich mit den anderen Tourismuszukunftlern teile. Während Tourismuszukunft jedoch bereits 2008 das Tourismuscamp initiierte, besuchte ich mein erstes Barcamp erst 2013, das stARTcamp in Köln. Von dem Format war ich jedoch ganz schnell angefixt.

Und so waren offene Veranstaltungsformate mein Thema beim diesjährigen Neujahrsempfang und entwickeln sich Barcamps mittlerweile zu einem Hauptthema auf meinem persönlichen Blog.

 

Erklävideo „Was ist ein Barcamp?“

Allerdings ist es manchmal etwas schwierig, das Thema Barcamps anderen zu erklären. Dabei kann natürlich unser eLearning-Spezialist Basti perfekt helfen! Und so haben Basti und ich ein Erklärvideo zum Thema Barcamps erstellt. Nach diesen knapp 4 Minuten sollte jedem klar sein, wie ein solches funktioniert:

 

Falls du das Video in irgendeinem Barcamp-Rahmen für dich nutzen möchtest – immer gern. Es liegt zu deiner Verfügung auf Youtube und Facebook. Gerne können wir auch darüber reden, das Video mit deinem eigenen Branding zu versehen. Sprich uns gerne hierfür an.

Tourismuscamp 2018: Vorstellungsrunde (Foto: Greg Snell)
Tourismuscamp 2018: Vorstellungsrunde (Foto: Greg Snell)

Noch eine Ergänzung zu dem Erklärvideo: Dieses konzentriert sich in erster Linie auf den Ablauf eines klassischen Barcamps. Natürlich gibt es verschiedene Abstufungen bzw. Veranstaltungsformate, die vom Barcamp inspiriert worden. Und ja, auch intern haben wir da unterschiedliche Meinungen, wie stark man sich vom Format des klassischen Barcamps verabschieden kann/darf/sollte. Es ist also gut möglich, dass ein Barcamp vielleicht nicht das perfekte Format für deine Fragestellung ist, dass jedoch einzelne Elemente davon für dich passen.

Session beim Tourismuscamp
Session beim Tourismuscamp 2018

 

Warum Barcamps toll sind

Für mich immer wieder das Schöne an Barcamps: Die Teilnehmer – teilweise anfangs noch etwas zurückhaltend und abwartend – sitzen am Ende des Tages mit leuchtenden Augen da und sind Feuer und Flamme, all die neuen Gedanken und Ideen in ihrem Kopf zu ordnen.

Ein Barcamp funktioniert wie unser Tourismuscamp mit 150 Personen, aber auch mit 11 Leuten (wie das diesjährige Almcamp zeigte, bei dem von unserer Seite Günter dabei war). Es kann also wunderbar in verschiedenen Varianten aufgesetzt werden:

Wie auch im Video kommuniziert: Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Es wird dort genau über die Themen geredet, welche die Teilnehmer tatsächlich bewegen.
  • Die Teilnehmer kommen besser in Kontakt miteinander, können zusammen Ideen generieren oder konkrete Projekte anstoßen.
  • Und der Spaß wird bei einem Barcamp auch stets groß geschrieben!

Und sehr gerne unterstützen wir auch dich dabei, dein eigenes Barcamp auf die Beine zu stellen!

 

PS: Wem das obige Video zu lang ist: Wir haben hier auch noch eine Kurzversion von unter zwei Minuten:

Kategorien
Destinationen Dienstleister Marketing & Vertrieb Technik/ Web & Tech Technologie Trends

Open Data im Tourismus: Was Destinationen wirklich brauchen!

In der letzten Zeit geistern Berichte über „kontrolliertes Open Data“ oder die idealtypische Datenbank durchs Netz – bei mir produziert das schlaflose Nächte… Die DSGVO wird als Aufhänger benutzt, um über das Thema Open Data im Tourismus zu sprechen. Der Überblick über das Thema und die tatsächlichen Herausforderungen scheint aber in alle diesen Diskussionen nur bedingt vorhanden zu sein. Deshalb wird es Zeit, hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

 

Was ist Open Data?

Als Open Data werden laut Wikipedia

„Daten bezeichnet, die von jedermann ohne jegliche Einschränkungen genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden dürfen.“

Diese erste Definition verdeutlicht schon die Problematik: ohne jegliche Einschränkungen. Die Vision Open Data kontrollieren zu wollen, ist paradox in sich. Dazu aber später mehr, nachdem ich darüber geschrieben habe, warum jetzt die Zeit für Open Data im Tourismus reif ist. Aber vorher noch zwei drei Worte zu Open Data. Es gibt unterschiedliche Lizenzen, mit denen man versuchen kann Open Data in ein Rechtssystem zu gießen und Nutzungsrechte zu klären. Die bekannteste Logik ist die Creative Commons. Inhalte können mit Attributen (Namensnennung, Keine Bearbeitung, Nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen) versehen werden und auch so vermeintlich kontrolliert werden.

Wie sieht die Realität von Open Data im Markt aus?

ABER: wie sieht es in der Realität aus? Erfolgreiche Open Data-Projekte wie Wikidata oder OSM sind unter CC0 (kein Copyright wenn möglich) oder CC-BY-SA (Namensnennung bei Weitergabe unter gleichen Bedingungen) mit relativ geringen oder ohne jegliche Restriktionen umgesetzt worden. Warum? Natürlich werden die Daten viel lieber von Entwicklern oder Akteuren im Markt verwendet, wenn sie keinen Einschränkungen unterliegen. Das gilt auch touristische Daten – vor allem wenn Dienste Daten miteinander verknüpfen wollen um daraus neue Services zu entwickelt.  Open Data mit der Handbremse funktioniert in der Realität nicht.

Alexa und Co. sind ein Grund, warum sich Destinationen mit Open Data beschäftigen Foto: GregSnell

Warum ist jetzt die Zeit für Open Data?

  • Global Player schaffen neue Lösungen in der Kommunikation (z.B. Conversational Interfaces wie Alexa oder Ok Google) und bieten eigene Lösungen zur Kommunikation mit dem Gast entlang der Customer Journey (z.B. Facebook City Guides, Google Trips). Touristische Organisationen dekorieren parallel auf der Titanic die Liegestühle um (hierzu meinen Artikel zu Content Management in Destinationen) und gestalten schöne Webseiten, die immer weniger Aufmerksamkeit bekommen. Um in diesen Diensten mit den eigenen Daten präsent zu sein, muss man die eigenen Daten öffnen – hierfür haben sich die globalen Akteure einen gemeinsamen Standard gegeben: schema.org ! ABER: Die globalen Akteure definieren hier die Regeln – und nur sie. Wenn wir mitbestimmen wollen, wie die Struktur sein wollen, müssen wir selbst handeln – dazu später mehr. Zudem nehmen sie die Daten für ihre Anwendungen auch nur, wenn sie genutzt werden dürfen… eine Kontrolle über die Nutzung ist nicht möglich.
  • Politischer Rahmen: öffentliche Organisationen werden durch den politischen Handlungsrahmen genötigt, sich dem Thema Open Data zu beschäftigen, wenn Steuermittel zu Erhebung der touristischen Daten eingesetzt werden. In mehreren europäischen Ländern wird schon nach der Prämisse open by default gehandelt – im Koalitionsvertrag der GroKo in Deutschland ist ein neues Open Data-Gesetz angekündigt, bei dem ich fest davon ausgehe, dass auch in Deutschland dieses Thema schlagend werden wird.
  • Künstliche Intelligenz: Wir stehen an einem paradigmatischen Wendepunkt unseres Handelns. Die Künstliche Intelligenz steht vor der Tür – wir müssen unsere Destinationen und Produkte für die Künstliche Intelligenz verständlich und interpretierbar machen. Der praktikabelste Weg ist es dabei, die eigenen Daten als Linked Open Data (vergleiche hierzu die 5. Stufe der 5-Sterne-Skala von Tim Berners-Lee) mit vorhandenen Knowledge Graphen im Netz zu verknüpfen um Dezentrale Datenstrukturen zu schaffen (hierzu der Artikel zur Digitalisierung im Tourismus).

Warum hat Open Data nur bedingt etwas mit DSGVO zu tun?

Nachdem man den obigen Hintergrund verstanden hat, ist es auch vollkommen offensichtlich, warum Open Data nichts mit dem Thema DSGVO zu tun hat. Es geht nämlich nicht um Daten mit Kundenbezug. Niemand will Kundendaten öffnen, sondern Open Data im Tourismus fokussiert sich auf entpersonalisierte Marketing-Daten, d.h. POIs, Veranstaltungen/Events, Touren, Bilder, Videos, beschreibende Texte. Die DSGVO bezieht sich explizit auf personenbezogene Daten. Wir brauchen hier keine Öffnung. Diese Daten sollen weiter geschützt sein und bleiben – eine Öffnung von Kundendaten liegt hier explizit im Interesse von Unternehmen, die noch mehr Verständnis für den Kunden aufbauen wollen, weil sie selbst über beschränkte Kundendaten verfügen.

Eine Vision der gemeinsamen Nutzung von Kundendaten – ohne organisationale Einbettung – darüber musste ich schon sehr laut lachen… Jeder der sich mit der Thematik nur kurz beschäftigt weiß, dass der Gesetzgeber hier sehr enge Grenzen setzt.

Was wir wirklich brauchen?

  1. Technische Anbieter, die Datenbanken bauen wollen und können, mit denen klassische Aufgaben bei allen Datentypen erledigt werden können (z.B. Schnittstellen zu existenten klassischen Systemen) aber auch ein Linked Open Data umgesetzt werden kann. Ich rede noch gar nicht von einer echt graphbasierten Datenbank – es würde schon reichen über die klassischen relationalen Datenbank einen Graph zu bauen bzw. wenn ich einen existenten Graphen als Grundlage nutzen könnte.
  2. Echte Offenheit der technischen Dienstleister und Plattformen: Open Data aktiv zu fördern, aber selbst noch proprietär zu denken und zu handeln – das macht keinen Sinn und ist auch unglaubwürdig. Wir brauchen echte Offenheit und Transparenz auf Augenhöhe. Nur so können wir das Monopol und die Marktmacht der Global Player im Tourismus nachhaltig brechen. Wer Dienstleister für Open Data sein will, muss auch offen sein.
  3. Daten mit den richtigen Rechten: In vielen Fällen v.a. in Bezug auf Bilder und Videos sind die Datenrechte unklar. Sehr oft existieren keine Verträge über Nutzungsrechte mit Fotographen oder Videographen, um die Inhalte als (Linked) Open Data zur Verfügung stellen zu können. Die Beschaffung des Contents muss sich in Zukunft nachhaltig ändern – hierfür braucht es klare Entscheidungen in Bezug auf das zukunftsfähigste Lizenzsystem und den Einkauf bereits heute nach dieser Logik.
  4. Einen gemeinsamen touristischen Knowledge Graph: Wir müssen nicht alle selbst die Welt neu erfinden und eigene Knowledge Graphen bauen. Das geht natürlich, aber warum sollen wir das machen? Wettbewerbsvorteile? Macht das vor dem Hintergrund von Open Data überhaupt Sinn? Ich denke, dass wir sicherstellen müssen, dass unsere Daten verstanden werden. Wenn wir es schaffen würden eine gemeinsame Sprache zu sprechen, eine gemeinsame Logik zu erarbeiten wie wir unsere Daten verknüpfen (Linked Open Data), erleichtern wir es anderen Akteuren unsere Daten zu interpretieren. Wir schaffen echte Interoperabilität zwischen den technischen Systemen und Hierarchieebenen – das Ende der leidigen Schnittstellen-Thematiken! Dann braucht es auch keine technische Harmonisierung, sondern wir können unabhängig von den technischen Barrieren Daten nutzen und dadurch ihren Wert erhöhen – und am Ende mehr Gäste auf unseren tollen Produkte aufmerksam machen oder bessere Services entlang der Customer Journey anzubieten. Und zwar jeder (DMOs, Hotels, Startups, Plattformen), nicht nur die Global Player. Wir haben eine einmalige Chance, lasst sie uns nutzen.

Was ist jetzt zu tun?

Ein erster Schritt sind getan – die Branche beschäftigt sich mit der Thematik. Beim Round Table Open Data im Rahmen des Tourismuscamps in Berchtesgaden wurde Sensibilität für die Problemstellung hergestellt. Die Herausforderungen in Bezug auf die Offenheit der Plattformen wurde an diesem Tag offensichtlich. Das Thema beschäftigt die Branche – an unterschiedlichen Ecken und Ende wird diskutiert. Und das ist gut so. Was es jetzt braucht ist nicht Gelassenheit sondern Bewegung. Wir brauchen agile Dienstleister und eine Branche die aufeinander zugeht. Jedenfalls in der Branche tut sich was. Am 18. Juli findet in Innbruck ein Treffen von DMOs mit dem Titel „Linked Open Data im Tourismus“  statt, um die Möglichkeiten und Notwendigkeiten für einen gemeinsamen touristischen Knowledge Graph zu diskutieren – bewusst ohne Dienstleister. Dafür werden wir uns mit existenten Graphen auseinandersetzen und mit der Wissenschaft diskutieren, was nötig ist, um diesen Weg zu beschreiten. Mal sehen, wo wir landen – ich freu mich darauf.

Kategorien
News & Infos Team Termine Veranstaltungen

Tourismuszukunft goes Italy – #TZizilien

Wir haben hier im Blog ja schon öfter von unseren Innovationsmeetings erzählt. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielsetzungen treffen wir uns dazu zweimal im Jahr am Wohnort eines Netzwerkpartners und einmal verreisen wir alle gemeinsam.

Die gemeinsame Zeit nehmen wir im Team immer als sehr wertvoll wahr und freuen uns dementsprechend auf die Treffen. Gerade in den Momenten, in denen man nicht damit rechnet, beim gemeinsamen Kochen, die Gegend kennenlernen oder beim Sport entstehen oft die besten Ideen und findet der intensivste Austausch statt.

Freizeit Sport Basketball beim Innovationsmeeting
Sport & Spiel: neben intensiver Arbeit ist auch hierfür Raum. Foto: Greg Snell

Unserer Haltung entsprechend wollen wir dieses Format weiter zugänglich machen und öffnen. So bieten wir unsere Innovationsmeetings auch als Dienstleitung an. Ich war dieses Jahr schon mit dem Team von Oberpfalz Marketing bei einem kleinen Innovationsmeeting unterwegs. Zu unserem eigenen großen TZInno wollen wir nach dem erfolgreichen Test im letzten Jahr wieder Gäste einladen.

Nachdem wir letztes Jahr in Portugal waren, ist diesmal Sizilien an der Reihe. #TZizilien sozusagen. Hast du Lust uns für ein paar Tage zum Co-Living dorthin zu begleiten?

Wir haben drei Gastplätze zu vergeben und freuen uns, wenn du Lust hast mit uns gemeinsam zu arbeiten, dich auszutauschen und Ideen zu spinnen! Wir fahren nicht mit einer bestimmten Vorstellung an Output nach #TZizilien, wollen aber innovative Ideen mit nach Hause nehmen. Daher freuen wir uns über Anregungen, Denkanstöße und Ideen, über die du gerne mit uns sprechen möchtest und wo du etwas einbringen kannst.

Tourismuszukunft Leipzig
Gemeinsames Essen ist ein wichtiger Bestandteil! Foto: Greg Snell

Wann?

Wir sind vom 28. Oktober bis 4. November vor Ort und würden uns freuen, wenn du ab dem 31.10 abends zu uns stößt und bis zum Sonntag 4. Nobember bei uns bleibst.

Was?

Wir haben drei Plätze offen, die wir wieder zum Selbstkostenpreis vergeben. Das heißt du beteiligt dich am Mietpreis der Villa (ca. 200 Euro für die 4 Nächte) und der Verpflegung vor Ort (teils kochen wir zusammen, teils gehen wir essen). Hinzu kommt noch die individuelle Anreise und evtl. ein gemeinsamer Mietwagen.

Wie?

Wenn du Interesse hast, melde dich einfach bis 15.06.18 bei uns und erzähle uns, warum du gerne dabei wärst und welche Themen dich umtreiben. Wäre die Unterbringung in einem Doppelzimmer, gemeinsam mit einem anderen Teilnehmer, in Ordnung? Wir haben ein DZ und ein Einzelzimmer zur Verfügung.
Wir wählen bis zum 22.06.18 mit dem ganzen Tourismuszukunft Team aus allen Einsendungen und ich gebe dir dann schnellstmöglich Bescheid.

 

Ich freue mich schon auf deine Rückmeldung unseren gemeinsamen Trip nach Italien!

Jojo