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Google Hotelfinder. Was ist neu?

Update (18.10.2011): Seit heute auch in Deutschland verfügbar

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Gestern  Abend hat Google mal wieder die Muskeln spielen lassen und  seinen neuesten Streich namens „Google Hotelfinder“ gestartet. Dieses Tool, welches bislang aber nur für Orte in den USA verfügbar ist, soll dem Internetnutzer die Suche nach einem Hotel in Zukunft vereinfachen. Dabei hat der Suchmaschinen-Anbieter seine übliche Google-Maps Hotel-Suchfunktion verfeinert und in ein eigenständiges Produkt verwandelt. Vor allem eine Reihe von neuen Filterfunktionen vereinfacht die Suche. Was ist also neu am Hotelfinder?

1. Der Kartenausschnitt

Während bisher in der Google Maps Hotelliste am linken Bildschirmrand alle Hotels gelistet sind, die sich auf dem momentanen Kartenausschnitt befinden, ermöglicht es der  Hotelfinder „Grenzen“ in Form eines (oder mehreren) frei definierbaren Vierecks zu setzen. So ist es möglich, seine Hotelsuche auf eine Straße oder eine bestimmte Auswahl von Häuserblocks zu konzentrieren. Außerhalb der Grenzen liegende Hotels werden dennoch angezeigt, auch wenn diese nicht in der Liste erscheinen. Praktisch dann, wenn man doch bereit ist einen Kompromiss einzugehen. Kennt man sich in einer Stadt nicht aus, erleichtert Google die Auswahl einer Gegend, indem es Bereiche optisch hervorhebt, die laut Google besonders oft von Besuchern frequentiert werden. Fraglich ist aber, ob sich jemand auf diese Angaben so ohne weiteres verlässt. Spannend wäre es dann, wenn die Check In’s meiner Google+ Kontakte darin integriert werden würden.

Las Vegas Auswahl

2. Dealauswahl

Eine bestehende Auswahl von Hotels kann genauer danach definiert werden, wie viel günstiger das Hotel gegenüber den Durchschnittspreisen  aus der Vergangenheit ist. Die Suchmaschine „merkt“ sich also die Preise und kann diese dann mit dem tagesaktuellen Preis vergleichen. Hier liegt meiner Meinung nach eine Schwäche des Produkts. Es scheint so, als würden hier sämtliche Preise aus der Vergangenheit herangezogen. Dabei wäre es sinnvoller für den Vergleich, Preise von vergleichbaren Tagen heranzuziehen. Mache ich beispielsweise in  Las Vegas den Versuch, und wähle eine Rate am Wochenende, ist der Preis hier fast immer 30, 40 % höher als „normal“. Umgekehrt, wenn ich ein Preis unter der Woche suche, „spare“ ich immer einige %. Warum nicht Montage mit Montagen vergleichen und Samstage mit Samstagen? Das wäre doch irgendwie aussagekräftiger?!  In anderen Orten, an denen möglicherweise unter der Woche die Hotels voll mit Geschäftsreisenden, und an den Wochenenden leer sind, wird sicherlich ein ähnlicher Effekt zu erwarten sein. Das gleiche gilt für Tage mit Messeraten.

Mit dieser Funktion scheint Google vor allem seiner Konkurrenz in der Heimat Paroli bieten zu wollen. Denn die Idee ist nicht neu: Bing hat eine ähnliche Funktion schon in der Hotelsuche integriert.

3. Vergleichbarkeit

In der Hotelliste können je nach Bedarf Detailinformationen ein- und ausgeblendet werden. So können nähere Angaben zum Haus, Photos oder die Bewertungen aus den Place-Pages angesehen werden. Hier ist dann der Einstieg in die Buchungssysteme der Intermediäre möglich mit denen Google kooperiert. Praktisch genau so, wie wir es auch schon seit einiger Zeit aus Google Maps gewohnt sind. Dank der Liste muss man nicht tausend weitere Fenster oder Tabs öffnen, über die man irgendwann den Überblick verliert. Schön ist die Möglichkeit, ähnlich wie bei einigen Online-Shops, eine eigene „Short List“ anzulegen, in der man besonders interessante Hotels speichern kann. Dadurch ist es möglich, sich in Ruhe alle in Frage kommenden Häuser  zu merken und später wieder zu finden.

Hotelfinder Hotelliste

Und nun?

Google bewegt sich mit diesem Produkt weiter hin zu einer vollwertigen Hotelsuchmaschine, bzw. hat ihn eigentlich damit getan. Und macht damit seinen Marktbegleitern wie Trivago das Leben in Zukunft wohl ein bisschen schwerer. Für die Intermediäre, die jetzt schon via Google Maps sichtbar sind, wird sich wohl erst mal nicht viel ändern. Für die, deren Raten in Google bislang nicht dargestellt werden, könnte es aber schwieriger werden. Nämlich dann, wenn die Hotelsuchmaschine von der breiten Masse akzeptiert und angenommen wird. Dann wird mehr Geschäft an denen vorbeilaufen, die dort nicht sichtbar sind.
Und die Hotels? Hier werden Standortvorteile wertvoller als sie es bislang sind. Dabei wird es darauf ankommen, ob ein Haus seinen Platz irgendwie „interessant“ machen kann. Würden Check In’s eine Rolle bei der Einstufung, wie oft ein Ort von Reisenden frequentiert wird, spielen, könnte das Hotel verstärkt versuchen Check In’s in Google+ zu generieren . Daneben müsste das Hotel aber auch versuchen, seine Umgebung für Besucher interessant zu machen. Wie das umzusetzen ist, und ob es überhaupt möglich sein wird, diese von Google nun definierten Frequentierungs-Bereiche zu beeinflussen, wird sich zeigen müssen.
Nachdem nun die Hotels seit vergangener Woche, mit dem Entfernen externer Bewertungen von den Placepages beim Sammeln derselben praktisch von null  beginnen müssen, kann man mit dem Hotelfinder am Horizont schon wieder die  nächsten Hausaufgaben erkennen, die auf die Hotellerie zukommen.

Soviel zu meinen Gedanken zu diesem Fall. Wie sieht es mit euren aus?

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Die Tripwolf App – Reiseführer und App für Amsterdam auf dem iPhone im Test

Bereits vor circa 2 Wochen hat Daniel einen Blogartikel über die Tripwolf App geschrieben und die Vorteile, die sich daraus für Destinationen ergeben. Nun habe ich einen Test in der Realität gewagt und bin komplett unvorbereitet in einen Kurztrip nach Amsterdam gestartet. Naja nicht ganz ohne Vorbereitung, ich hab mir die App von Tripwolf auf mein Iphone heruntergeladen und bin dann zu einem Wochenende mit ehemaligen Studienkolleginnen gestartet. Komplett ungewöhnlich für mich, da ich normalerweise schon vorab einen Reiseführer wälze und mir wenigstens den Stadtplan ganz genau verinnerliche (so als Geographin mag man Karten einfach).

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Hotel Intermediäre News & Infos Touristische Trends

airbnb, 9flats und Wimdu – Die Vermietung privater Unterkünfte als neuer touristischer Trend

Die Idee des Couchsurfings ist eine populäre Alternative zu klassischen Unterkunftsformen wie Hotels, Ferienwohnungen oder der guten alten Jugendherberge. Auf der Grundlage dieser Idee haben sich die  3 Plattformen airbnb9flats und Wimdu entwickelt, mittels denen eine Vielzahl von Unterkünften unterschiedlichster  Art gebucht werden kann, die andere Personen privat eingestellt haben. Dabei ist alles möglich, vom Bett über die Couch bis hin zu Zimmern, Wohnungen, Häusern oder ganzen Inseln. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, selbst ein Objekt über diese Plattformen zu vermieten und Gäste aus aller Welt bei sich zu beherbergen. Durch die Vernetzung von Vermietern und potenziellen Mietern wird somit erfolgreich die Brücke zwischen einer „Mitwohnzentrale“ bzw. Buchungsplattform und einem Social Network geschlagen.

Besonders bei den vorgestellten Portalen ist die direkte Buchungsfunktion und Abwicklung der Zahlung über die jeweilige Plattform hervorzuheben, wodurch auch dem wichtigen Thema Sicherheit Rechnung getragen wird. Neben jeder Menge Fotos zu den privaten Unterkünften ist auch die sehr prominente Einbindung von Google Maps, der Kontaktmöglichkeiten sowie wirklich sehr authentischen Bewertungen positiv zu nennen, sodass der potentielle Gast sofort auf der ersten Seite einen Großteil der wichtigen Informationen im Blick hat, ohne lange Klickpfade zu verfolgen. Zudem bietet die Schnittstelle zu vielfältigen Social Media Kanälen die Möglichkeit einer schnellen Verbreitung von Informationen und Meinungen zu bestimmten Objekten innerhalb von relevanten Communities und treibt somit die Veröffentlichung von Bewertungen sowie den Bekanntheitsgrad derartiger Portale entscheidend voran.

Doch warum sollte sich der Gast für die Buchung auf einer dieser Plattformen entscheiden, wenn es doch unzählige Hotelbuchungsplattformen gibt, die im Grunde ähnliche Funktionen aufweisen?

Ein großer Vorteil ist, dass die Unterbringung in diesen Privatunterkünften oftmals günstiger ist als in Hotels oder Ferienwohnungen, in der Regel aber dennoch die gleichen Standards erfüllen. Ein  zusätzlicher Pluspunkt der 3 vorgestellten Plattformen ist sicherlich auch die prominente Platzierung des jeweiligen Kontaktes inklusive Foto zum ausgewählten Objekt.  Dadurch gelingt neben einer Herabsetzung der Kontaktbarriere außerdem ein Aufbau von Vertrauen, wenn direkt mit dem Vermieter kommuniziert werden kann. Bei Hotelbuchungsportalen ist der konkrete Ansprechpartner oftmals nicht sofort erkennbar. Anders als in klassischen Hotels oder Ferienwohnungen ist zusätzlich gleich bei Ankunft der direkte Kontakt zu Einheimischen hergestellt. Diese halten mit Sicherheit auch den einen oder anderen Insider-Tipp bereit und tragen zu besonders authentischen (Reise-)Erlebnissen bei.  Auch sind airbnb und Co. nicht ausschließlich auf die touristische Nutzung der zu vermietenden Objekte ausgerichtet, sondern es besteht durchaus auch die Möglichkeit, bestimmte Unterkünfte zu oft recht erschwinglichen Preisen beispielsweise als Übergangszimmer/-wohnungen für Auslandsaufenthalte zu mieten. Daher werden noch einmal deutlich andere Zielgruppen angesprochen als auf HRS und Co.

Die Idee von airbnb und Co. spricht in jedem Fall für sich, denn allein das Unternehmen Airbnb hat einen Marktwert von 1 Mrd US Dollar und sammelt fleißig weiter Venture Kapital. Interessant ist auf jeden Fall dabei, dass die Möglichkeiten der vorgestellten Plattformen bei Weitem nicht nur von jüngeren Zielgruppen genutzt werden. Ein Anteil der über 40-jährigen von 25% ist bereits jetzt eine Ansage. Was denkt Ihr? Eine nachhaltige Veränderung im Reisemarkt?

Wird diese Collaborative Consumption auch den Tourismus nachhaltig treffen – wir sagen ja! Und nicht nur wir!

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MaFo/ Marktentwicklung News & Infos

Die Essenz von Social Media – Google Plus reduziert soziale Beziehungen auf Handlungen

Google hat ein neues Netzwerk geschaffen, das schon innerhalb kürzester Zeit ein enorme Wachstumsgeschwindigkeit erreicht hat (aktuell im 20 Mio. User). Heute will ich Google Plus mal ein wenig beleuchten…

Einordnung von Google Plus in den Gesamtkontext

In unserem Eröffnungsartikel des Buches Social Web im Tourismus (Springer Verlag) haben wir eine Entwicklung des Internets skiziert die das touristische Internet in den nächsten Jahren noch massiv beeinflussen wird. Angelehnt an eine alte Forrester Studie haben wir darin mehrere Evolutionsstufen des Internets erarbeitet, die letztendlich hin zu einer Auflösung der Monopolstellung der klassischen Suche im Internet führen – zugunsten von Curation, ortsbasierten Filtern und lernenden Browsern bzw. individualisierten Fenstern zum Internet. Mein Artikel zum Thema Curation erklärt diesen Prozess sehr ausführlich.

Die Grafik fasst die letzte Evolutionsstufe, die wir im Artikel des Buches und im Curation Artikel beschreiben, anschaulich zusammen:

Nun kommt plötzlich Google und schmeißt das soziale Netzwerk Google Plus auf den Markt. Der Bereich der Curation, ehemals vor allem Google Reader, Twitter und Facebook vorbehalten, wird nun erweitert durch eine weitere Größe: Google Plus.

Was unterscheidet Google Plus von seinen Mitbewerbern?

  • Google Plus ist sehr einfach aufgebaut. In Circles werden die Freunde einsortiert und damit Inhalte gezielt von einzelnen Gruppen konsumiert oder an einzelne Gruppen gepostet. Jemanden in einen Circle einzusortieren ist nicht mehr als eine Liebesbekundung – der andere muss diese erwidern, in dem er ebenfalls eine Circle-Zuordnung vornimmt. Sonst bleibt es bei der Liebesbekundung und dem damit verbundenen einseitigen Zuhören. Die eigentliche Beziehung wird aber auch durch das Einsortieren in den Circle nicht wirklich fester – erst durch Kommunikation bzwl Aktivität besteht die Chance auf Sichtbarkeit ergo auf die tatsächliche soziale Beziehung zu jemand anderem… Es funktioniert auch nicht mehr jemanden durch das Hinzufügen als Freund aktiv um seine Freundschaft zu bitten.
  • Google Plus definiert soziales Netzwerk anhand der Essenz einer sozialen Beziehung – der Wechselseitigkeit von Handlung. Man kann nur zuhören, man kann nur zu anderen sprechen, wenn sich beide zuhören und zueinander sprechen ergibt sich automatisch eine soziale Beziehung. Altmodisches „ich will dein Freund sein“ fällt hiermit völlig heraus.
  • Google schafft es durch die Circles, das Prinzip der sozialen Beziehung im Internet zu revolutionieren und auf das tatsächliche Handeln zu verdichten. Jemanden als Freund zu markieren ergibt keine soziale Beziehung mehr. Hier stellt sich die Frage, ob das Konzept zu sehr auf das Handeln verdichtet ist und zu wenig auf Ansätze wie peripheral vision oder weak ties Rücksicht nimmt. In einer Welt, in der Handlungen als Grundlage der Aufmerksamkeit verwendet werden, prägen sich Trampelpfade noch schneller als sowieso schon. Randdetails und schwache User könnten dabei „drauf“ gehen…
  • Oder anders ausgedrückt: der Zwang zur Medialisierung der Gesellschaft, der Druck digital zu kommunizieren steigt, denn Google Plus manifestiert durch seine Logik den Sinnspruch „Ich kommuniziere also bin ich“ als Leitmotto für die neue Plattform. Jemand der offline kommuniziert bleibt auf der Strecke, denn seine Kommunikation zählt hier erst einmal nichts.
  • Nachrichten / Mailfunktionen rutschen in Google Plus stark nach hinten (es gibt sie ja bereits durch Gmail) – Chatfunktionen, auch Gruppenchats, werden dagegen stark nach vorne gepusht. Echtzeitkommunikation wird also nochmals wichtiger. Always in Touch – zugleich it vielen many-to-many zu kommunizieren wird noch zentraler und prominenter dargestellt.
  • Google Plus stellt zudem für Themen Sparks bereit. Diesen kann ich folgen, dort werden mir aktuell viele Einträge zu meinem Interesse aus Google News zusammengetragen. Eine thematische Diskussion findet noch nicht statt – hier ist Facebook klar im Vorteil. Noch wirkt Google Plus damit ingesamt auch noch eher wie Twitter als wie Facebook.
  • Google Plus spielt aber aufgrund seiner Geolokalisierungsfähigkeiten und der Macht die in diesem Zusammenhang von Google Places ausgeht eine große Rolle. Facebook musste sich erst „künstlich“ die Places besorgen – Google hat ein hochwertiges Branchenbuch mit guter Datenqualität.Für Werbetreibende ist damit natürlich der Zusammenhang von geocodierten Google Plus Inhalten zu ihren Places bzw. entsprechend kontextsensitiven Werbeformen spannend.
  • Google Plus prägt eine neue Richtung von Design, sehr kahl, sehr kalt. Mal sehen, ob das reicht für ein Social Network.
  • Google Plus hat unglaubliche Erfahrung im Anzeigengeschäft, mit Bietmodellen und Werbeinhalten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Nutzerdaten und angepasste kontextsensitive zielgruppenorientierte Werbeformen Google Plus einholen und Nutzerdaten zur attrakiven Währung in der Onlinebranche werden – so vermute ich persönlich mal.
  • Damit aber nicht genug – Google Plus ist auch wegen der restlichen Google Umwelt als äusserst mächtige Entwicklung zu sehen.Google arbeitet konsequent daran, viele Funktionen, die aktuell auf Rechnern laufen, in das Web zu migrieren – Officeanwendungen, Groupware, Mailing, … Google Plus hönnte sich so neben dem Hub für soziale Beziehungen zum Web-Desktop des Users weiterentwickeln…
  • Das Wissen, das Google aus Google Plus und zugleich aus seiner klassischen Suchmaschine ziehen wird, wird Suche und Informationsauffindung im Netz grundlegend revolutionieren.
  • Die mobile Webseite ist super. DieApp in Android werde ich dieser Tage testen.
  • Gefühlt kann Facebook zu machen. Irgendwie strahlt Google durch so einen Wurf mal wieder aus, wieviel Macht der Konzern eigentlich im Internet hat.

Was bedeutet das für den Tourismus?

Welche Folgen all das für den Tourismus hat? Was meint ihr? In den kommenden Tagen werde ich mich damit noch ein wenig beschäftigen…

Viele Grüße,

Daniel

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Hotel Marketing & Vertrieb

Feige Gäste sind gut für Holidaycheck – Kultur und Mentalität als Erfolgsfaktoren des Social Web

Ein Artikel der Welt hat mich heute ins Nachdenken gebracht. Kurz zusammengefasst weist der Artikel aus, wie sich die Deutschen im Urlaub beschweren, wenn im Hotel die Leistung nicht stimmt:

  • 24 % fressen den Ärger in sich hinein.
  • 36 % bewerten beschweren sich direkt im Internet.
  • 22 % beschweren sich beim Hotelpersonal.
  • 7 % klagen ihr Leid Freunden.
  • 5 % beschweren sich beim Management.

Das ist eigentlich ziemlich erschreckend, dass man sich lieber erstmal im Internet beschwert als mit den Verantwortlichen direkt zu reden. Der Welt Artikel interpretiert es als Feigheit der Betroffenen. Viel eher aber spielen hier meiner Meinung nach kulturelle Muster eine Rolle. Die Beschwerdekultur in Deutschland ist nicht auf direkten offenen Konflikt gepolt, sowohl bei den Gästen als auch bei den Leistungserbringern. Die Hilflosigkeit der Hoteliers mit dem Aufkommen der Bewertungsportale mag dies verdeutlichen – man war es nicht geöhnt, dass Kritik öffentlich und direkt (via Bewertung) geäussert wird.

Aus den Zahlen des Welt-Artikels, wie verlässlich oder unverlässlich diese auch sein mögen, folgen dennoch drei Handlungsempfehlungen:

  1. Gäste schon im Hotel immer wieder fragen, ob etwas nicht passt und diese Frage auch so stellen, dass der Beschwerdewiederstand des Gastes bestmöglich gesenkt wird. Überall im Hotel darauf hinweisen, dass konstruktive Kritik erwünscht ist und als Möglichkeit zur Qualitätsverbesserung aufgefasst wird. Best Practice: Prizeotel Bremen.
  2. Bewertungsportale als Schlüsselfaktor und Erfolgsgröße im touristischen Marketing verstehen – obige Zahlen, aber auch die steigende Rate derer, die sich online über ihren Urlaub informieren (bald 80% nach FUR Reiseanalyse) bzw. der Personen, die Bewertungsportale konsumierend in diesem Informationsprozess nutzen (um 60 % der Onliner), zeigen diese Notwendigkeit ganz deutlich.
  3. Das Produkt und dessen Qualität stehen wieder einmal mehr im Mittelpunkt. Viele Hoteliers sollten noch viel stärker daran arbeiten.

Beste Grüße,

Daniel Amersdorffer

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Technik/ Web & Tech

Tötet Google+ Facebook? Meine These: nein – Google+ tötet Twitter!

Warum? Weil Google+ eigentlich nicht perfekt für private Kommunikation ist, sondern für halböffentliche und öffentliche Kommunikation von Personen! Bisher deckt dies Twitter perfekt ab – bei Google+ ist es nun auch möglich jemanden zuzuhören, ohne dass das derjenige im Facebook-Sinne bestätigen muss – der Personalisierungsgrad der Vernetzung ist ähnlich der bei Twitter. Zwar is das Aussehen ähnlich wie Facebook – aber die Funktion ist ähnlicher der bei Twitter – jedenfalls bezogen auf die Kommunikation!

Facebook ist stark in der Kommunikation zwischen Personen – vor allem das Nachrichtensystem im Multilog ist unschlagbar – im Moment! Hier hat Google+ massive Schwächen (Übersichtlichkeit, Durchsuchbarkeit – erstaunlich,oder?, Handlebarkeit) – übrigens ähnlich Schwächen wie Twitter – Zufall, nein! Strategie, ja? Ich weis es noch nicht – was denkt Ihr?

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Allgemein Hotel Technik/ Web & Tech

Hotelbewertungen: Eine etwas andere Sichtweise

Eine interessante und diskussionswürdige Meinung über die Aussagekraft von Hotelbewertungen haben wir kürzlich in einem Artikel im Blog hottelling gefunden. Im seinem Artikel zweifelt der Autor die Aussagekraft eines Rankings an, welches vom Marktforschungsunternehmen dwif veröffentlicht wurde. Die Daten dafür lieferte der Technologieanbieter Trust You. Die Veröffentlichung gab Auskunft über die Gästezufriedenheit in Bewertungsportalen und vergleicht dabei die deutschen Bundesländer. Ergebnis ist ein Ranking der 16 Bundesländer wobei  feststellbar ist, dass der Osten Deutschalnds eindeutig besser abschneidet als die Länder im Westen. Das gilt vor allem das Bundesland Mecklenburg Vorpommern welches den ersten Platz belegt. Von den westlichen Bundesländern kann nur Bayern ganz vorne mitmischen.

Die Argumentation des Autors bezieht sich dabei einerseits darauf, dass bei dem Ranking regionale Unterschiede unberücksichtigt bleiben. Eine andere Betrachtungsebene als die der Bundesländer ist aber schlicht auch nicht das Ziel der Untersuchung. Hier geht es eben um einen Vergleich auf Länderebene, welcher in einem föderalistischen System ja nicht unbedingt unüblich ist. Oder sollen künftig alle bundesweiten Untersuchungen direkt auf Kreise oder Gemeinden heruntergebrochen werden?
Im zweiten Argumentationsstrang bedient sich der Autor aus der Schublade der Manipulation. Denn: Die grundsätzliche Manipulationsmöglichkeit von Bewertungen müsse dazu führen, dass die Ergebnisse des Rankings zweifelhaft seien. Oha! Klingt für mich eher nach einer Infragestellung von Hotelbewertungen ganz allgemein…

Alles in allem eine nicht wirklich nachvollziehbare Sichtweise. Egal was man als Hotelier von Bewertungen halten mag, sie werden von Gästen abgegeben und sind für Interessenten ein Entscheidungskriterium. Wobei dies auch nur eine  der Auswirkungen von Hotelbewertungen ist.

An dieser Stelle würde ich ja normalerweise um Kommentare bitten, aber müssen wir im Jahre 2011 wirklich noch über die Aussagekraft von Hotelbewertungen diskutieren?

Viele Grüße,

Tim

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Destinationen Technik/ Web & Tech Technologie Trends

Gogobot – der neue Social Media Reiseplaner und daraus resultierende Möglichkeiten für DMO-Homepages

Für alle, die Tripadvisor schon immer toll fanden (und auch die, die noch nicht davon überzeugt sind), gibt es jetzt eine noch bessere, weil viele sozialere Plattform, um Urlaubserlebnisse zu teilen, sich Tipps zu holen für geplante Trips oder um einfach nur Fernweh zu bekommen 😉

Gogobot ist eine Reise-Community, die neben der klassische Reiseplanung und Nachbereitung (Fotos hochladen etc.) auch eine Vielzahl von weiteren Features bietet. Zum einen muss dabei die geniale Einbindung von Facebook erwähnt werden: man kann sich nicht einfach nur über den Facebook-Login schnell und ohne Eintrittsbarriere anmelden (gibt es auch noch für Twitter & Foursquare!), sondern auch die eigenen Freunde aus Gogobot heraus einladen (per Nachricht oder per Wall Post), die eigenen Empfehlungen teilen und Fragen zu Destinationen direkt an Facebook und Twitter weiterleiten, so dass auch die Freunde, die nicht bei Gogobot sind, die Frage sehen und darauf antworten können. Zudem werden die Facebook Daten zur Personalisierung der eigenen Gogobot-Seite genutzt. Der Clue ist noch, dass die Orte, an denen man bei Facebook oder Foursquare eingecheckt hat, direkt ins eigene Profil übernommen werden und in Gogobot bewertet und weiterempfohlen werden können.

Gogobot

Darüberhinaus können auch alle Mitglieder der Gogobot-Community öffentlich sichtbar Fragen zu einer Destination stellen, die von der Community beantwortet werden. Dabei können gleich direkt Restaurants, Hotels, etc. in Gogobot weiterempfohlen werden. Man kann sich auch zu einer Destination eine Liste mit Restaurants und Hotels und deren Bewertung ansehen. Dazu gibt es eine Karte, die automatisch die richtige Lokalisierung anzeigt, sobald man mit dem Cursor in der Liste auf einem Hotel/Restaurant ist. Zudem unterscheidet Gogobot hier auch zwischen meinen Freunden (Follower-Tab) und allen anderen Usern (Gogobot Network), wodurch man sich aussuchen kann, ob man nur die Empfehlungen und Berichte der eigenen Freunde liest oder aller Mitglieder. Auch kann man verschiedene Sehenswürdigkeiten etc. mit Googles +1 teilen.

Gogobot hat auch noch ein Belohnungssystem a la Foursquare, bei dem man verschiedene Badges sammeln kann. Dazu gibt es eine Gogobot-Facebook-App, bei der man zwischen zwei Freunden auswählen muss, mit wem man lieber verreisen würde. Und wenn eine bestimmte Anzahl von Freunden für einen gevotet hat, bekommt man ebenfalls ein Badge.

Mein persönliches Fazit: die Seite ist unglaublich nutzerfreundlich, sozial und sehr gut durchdacht, schnell und einfach zu bedienen und macht jede Menge Spaß!

Gogobot-Design für DMO-Homepages?

Wir haben uns nun gefragt, was wäre denn, wenn eine Destination sich der Gogobot-Idee bedienen und diese für ihre eigene Homepage nutzen würde? Ein Facebook-Login und FB-Personalisierung sind nichts Neues – Sehenswürdigkeiten, Restaurants, etc. direkt über Facebook/Gogobot weiterzuempfehlen und Fragen an meine Freunde und gleichzeitig an eine Community zu stellen schon. Für Destinationen steckt hier ein riesiges Potenzial, sich selbst zu vermarkten, aber vor allem den eigenen Touristen hilfreich zur Seite zu stehen und ihnen bei ihrer Urlaubsvorbereitung und im Urlaub vor Ort zu helfen bzw. durch andere User helfen zu lassen. Diese soziale Architektur sollte unserer Meinung nach auch zumindest teilweise auf Destinationshomepages übertragen werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine guter Mix die richtige Antwort sein könnte. Vor allem müssen DMOs den Mut zeigen, UGC auf ihrer Homepage miteinzubeziehen. Was meint ihr dazu? Ist sowas bereits bei den Destinationen (und Touristen) in der Realität angekommen oder ist das ganze Zukunftsmusik? Oder vielleicht doch nur heiße Luft?

Viele Grüße, Florian

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Destinationen Technik/ Web & Tech

Wizard Istanbul – der Crowdsourcing Reiseführer

Wizard Istanbul ist ein Online Reiseführer, der Touristen rund um die Uhr durch Istanbul führt. Eigentlich nichts Neues, denn Online Reiseführer gibt es mittlerweile wie Sand am Meer.

Aber auf der Webseite dieses Reiseführers kann man nicht nur Wissenswertes über berühmte Sehenswürdigkeiten, Visavorschriften oder Öffnungszeiten von Museen erfahren und einen umfangreichen Reiseführer downloaden, sondern auch direkt eine Frage posten , die innerhalb von Minuten beantwortet wird. Die Fragen können sogar sehr spezifisch sein: Es ist nun 2 Uhr nachts. Wann geht die nächste Fähre nach Kadiköy-Eminönü? Oder auch sehr allgemein: Welche Bazare gibt es überhaupt in Istanbul?

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Destinationen Hotel Intermediäre Marketing & Vertrieb

Krisenkommunikation im Tourismus – Geographisches Kolloquium am 19.7.2011 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Am 19.7.2011 um 18:15 Uhr findet im Luftbildraum (Ostenstrasse 18) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ein geographisches Kolloquium zum Thema Krisenkommunikation im Tourismus statt. Veranstalter ist die mathematisch-geographische Fakultät.

Das Programm gestaltet sich wie folgt:

  • 18:15 – 18:45 Uhr – Einführung Krisenkommunikation im Social Web (Daniel Amersdorffer / Benedict Döpfer)
  • 18:45 – 19:30 Uhr – Vortrag „Trustworthiness of travel 2.0 applications and their influence on tourist behavoir“ von Giacomo del Chiappa, PhD an der Universität Sassary in Italien.
  • 19:30 – 20:00 Uhr – moderierte Diskussion (Hans Hopfinger)
  • danach Ausklang…

Die Veranstaltung findet im Nachlauf des Workshops Krisenkommunikation im Tourismus am 17.5.2011 statt, den wir von Tourismuszukunft gemeinsam mit der UNWTO, dem Lehrstuhl Tourismus an der Uni Eichstätt, der AUDI AG und dem DRV ausgerichtet haben. Ziel der Veranstaltungen ist es, neues Wissen zum Thema Krisenkommunikation im Tourismus vor dem Hintergrund der Entwicklung hin zu Social Media zu erschließen.

Wir freuen uns auf Ihr / Euer kommen und laden herzlich zum Besuch der Veranstaltung ein!

Beste Grüße,

Daniel Amersdorffer