Gerade flatterte der Auftrag für eine Schulung auf meinen Schreibtisch. Schulungen und Seminare im Bereich Onlinemarketing im Tourismus – auch einmal ein schönes Blogthema, oder? Dass sich Online Marketing extrem schnell weiter entwickelt, steht wohl außer Frage. Wie aber schaffen es die Organisationen und Unternehmen im Tourismussektor, dass auch ihre Mitarbeiter mit den für sie relevanten Entwicklungen Schritt halten?
Schauen wir uns deshalb die verschiedenen Möglichkeiten zur Weiterbildung an.
Herzlichen Dank lieber Uwe (Frers), dass Du nach dem Castlecamp eine Diskussion über die Weiterentwicklung von Barcamps angestrengt hast. Ich kann die Veränderungen (alte Hasen halten sich zurück, Exekution statt Innovation), die Du skizziert hast durchaus nachvollziehen – trotzdem gehe ich nicht mit Deinen Ideen konform. Nein – noch mehr – ich verwehre mich gegen Veränderungen bei touristischen Barcamps. Mit Tourismuszukunft in der Organisation wird es diese geplanten Veränderungen nicht geben – gerne erkläre ich auch warum dem so ist.
Relevanz entsteht nicht durch Koordination
Eine aktive Gestaltung der Themen „relevantere Sessionthemen“ durch den Organisator halte ich für nicht sinnvoll. Eine Vorbereitungssession sehe ich ebenso problematisch – Barcamps haben nicht umsonst klare Regeln – die Teilnehmer definieren die Sessions. Hier gibt es aus meiner Sicht eine einzige Stellschraube – und das ist die Beschreibung durch den Moderator vor der Sessionplanung. Uwe, wenn ich mich recht entsinne, hast Du beim Tourismuscamp im Januar noch zu mir gesagt, dass Du es inhaltlich sehr stark fandest. Wir nehmen uns beim Tourismuscamp und ebenso beim Hotelcamp immer die Zeit auch den Neulingen zu erklären, dass sie auch eine Frage als Session anbieten können und sich eine Moderator suchen sollen, falls sie das nicht selbst moderieren wollen – lieber Rainer Edlinger – evtl. musst Du Dir hierfür beim Castlecamp einfach mehr Zeit nehmen. Das Ergebnis ist, dass zwar auch für die älteren Hasen „banale“ Themen diskutiert werden – aber auch die alten Hasen können diese Frage stellen und sind nicht gezwungen sein, immer etwas Neues zu präsentieren. Daniel Steiner von der Österreich Werbung hat in einem Gespräch mit ihm über dieses Thema einen schönen Satz gesagt: „Wer will eine Session zu einem Thema anstoßen ist besser als wer will eine Session zu einem Thema halten.“
Kritik: Mut statt Unmut
Ich bin auch der Meinung, dass es keine festinstallierten Kritiker bei einem Barcamp geben sollte – denn dann wird diese Reflektion auf zwei Personen ausgelagert, die eine Rolle spielen müssen. Aus meiner Sicht muss sich hier jeder an die eigene Nase fassen – traut Euch einfach Eure Gedanken bei den Barcamps los zu werden. Von vielen Personen habe ich nach den Sessions unter vier Augen offene Kritik zu Themen und Statements gehört (z.B. „wieso stellt die ÖW eine Projekt vor, traut sich aber nicht was zu den Kosten zu sagen“; „diese Reiseblogger überschätzen sich maßlos“; „ich hätte ja gern was gesagt, aber irgendwie hat es dann nicht mehr gepasst“) – nur keiner hat sie im Plenum ausgesprochen. Warum? Es mangelt nicht an Kontroverse – es mangelt an Mut die Kontroversen zu äußern.
Der unnötige Schrei nach anderen Branchen
Gerne wird bei touristischen Veranstaltung nach anderen Branchen gerufen, da eine Innovationsarmut im Tourismus identifiziert wird. Dem ist aber nicht so… wir sind innovativer als viele andere Branche – wir durchleben Trends, Technologien und Innovation oft viel früher als das in anderen Branchen der Fall ist – der Mythos, dass der Tourismus nicht innovativ ist – lasst ihn uns gemeinsam begraben. Lasst uns lieber unsere gemeinsamen Wissenschatz heben – dafür braucht es schon wieder Mut. Mut zur Transparenz – auch eigene Fehler offen zu legen, oder einfach nur die eigenen Erfahrungen – nur dann können wir voneinander lernen. Wenn andere Veranstaltung aufgrund der starren Organisation diesen Input brauchen – touristische Barcamps brauchen ihn nicht.
Unser Fazit: Die wahrgenommenen Probleme liegen nicht im Format begründet – nein, Ihr habt es in der Hand!
Das Castlecamp in Kaprun (Österreich) fand am vergangenen Wochenende bereits zum siebten Male in der dortigen historischen Burg statt. Klar, dass wir als Tourismuszukunft dabei sind, wenn sich Destinationen, Leistungsträger, Agenturen und Online-Plattformen begegnen. Ebenso klar, dass wir auch mit eigenen Sessions präsent sind.
Fangen wir mit dem Schönsten an? Also: Fühlt euch alle eingeladen!
Es sind schließlich nur noch zweieinhalb Monate bis zum Touristikcamp 2014. Gleicher Ort, neuer Termin: Maternushaus Köln, vom 17. bis 18. November. Ein Barcamp für Touristiker, in dem es um Reisevertrieb, eTourismus, eCommerce und Social Media geht. Mit „Touristiker“ seid ihr alle gemeint – Reisebüros, Online-Reisebüros, Reiseveranstalter, Reisebüro-Organisationen, Verbände, Zulieferer, Hochschulen, Airlines, Transportation und das Rental-Segment.
Was ist ein Barcamp? Eine „Unkonferenz“. Ein Ort des Austauschs. Unvorbereitet, locker. Eine exzellente Gelegenheit, Fragen zu stellen und unkonventionelle Antworten zu erhalten. Fragen zu allem, wo in der Touristik der Hut brennt.
Und damit sind wir schon beim Thema …
Welche Fragen beschäftigen euch tagtäglich? Worüber wollt Ihr euch beim Touristikcamp austauschen? Genau dieses Barcamp-Gefühl wollen wir euch ab heute auf den Touristikcamp-Seiten auf Facebook, Twitter und Google+ vermitteln. Und zwar mit einer heute startenden Teaser-Serie:
Jeden Donnerstag posten wir eine neue Frage zu einem aktuellen Thema aus der Touristik. Je kontroverser, desto besser. Die heutige – #Teaser1 – lautet:
Ankick #Touristikcamp. Jetzt ist der Ball bei euch: Was meint ihr? Die Diskussionen werden wohl vor allem auf unserer Facebook-Seite facebook.com/touristikcamp stattfinden. Aber auch auf Twitter und Google+ könnt ihr unser Foto teilen – und eure Meinung! Verwendet für eure Beiträge den Hashtag #Touristikcamp; die einzelnen Fragen könnt ihr dann mit dem zusätzlichen Hashtag #Teaser1, #Teaser2, #Teaser3 etc. finden.
Wir freuen uns auf einen regen Gedankenaustausch in den Wochen vor dem #tkc14 – sollten Euch dabei Themenvorschläge fürs Touristikcamp einfallen, dann reicht sie doch auf www.touristikcamp.de/themen ein!
Alles Wissenswerte zum #Touristikcamp #tkc14 auf eine Blick:
Ich freue mich, dem Tourismusblog eine neue Stimme zu geben – eine Stimme mit unverkennbarer Nuancierung: Seit 1. September bin ich, Günter Exel, als erster Österreicher Netzwerkpartner bei Tourismuszukunft.
So mancher wird mir in den letzten … ähm … zwei Jahrzehnten schon begegnet sein. Als langjähriger Chefredakteur von österreichischen Tourismusfachzeitschriften. Als Marketing-Manager eines Reiseveranstalters. Als selbständiger Marketing-, Social Media– und Webconsultant sowie Jimdo Expert. Als „Mr. Twitter“, das ich seit 2009 auf @guenterexel und @twitt_consult mit Neugier und Begeisterung ständig neu entdecke. Als Multimedia-Berichterstatter und #TravelLive Reisereporter mit Echtzeit-Reportagen aus allen Ecken der Welt.
Ja, und jetzt: Tourismuszukunft …
Es war ein sonniger (!) April-Tag, an dem ich Florian erstmals im Wiener Ringstraßencafé Prückel traf und er mit einer Frage herausrückte: Willst du nicht zu uns kommen …? Darauf war ich nicht vorbereitet: Wieder in einem Unternehmen arbeiten? Ich bin doch seit sieben Jahren erfolgreich – und gerne – selbständig!
Florians Antworten waren (offensichtlich) überzeugend: „Tourismuszukunft ist einNetzwerkunternehmen, in dem jeder Partner selbständig bleibt und auch seine eigenen Aktivitäten weiter verfolgen kann. Wir haben kein Büro, sondern sind online miteinander vernetzt und tauschen uns regelmäßig über Projekte, Erkenntnisse und Innovationen aus. Wir leben dieselbe Begeisterung für Kreativität und Innovationskraft wie du. Wir glauben, dass du auch menschlich gut zu uns passt … Und, noch als Bonus: Weißt du, wer demnächst bei uns anfängt? Kristine!“
Tja, und hier bin ich nun.
Darum Tourismuszukunft. Aber auch: Weil mir der strategische Ansatz gefällt. Weil Kreativität groß geschrieben wird. Weil ich in diesem Team plötzlich mehr Know-how abrufen kann, als ich als Einzelconsultant bieten kann.
Was kann ich in Tourismuszukunft einbringen? Meine langjährige Erfahrung in Touristik und Journalismus, Marketing und Social Media. Ich werde das Portfolio von Tourismuszukunft besonders im Bereich Kommunikation 2.0 deutlich erweitern. Zugleich stehe ich den österreichischen Tourismuszukunft-Kunden nun auch als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung.
Schon jetzt berät Tourismuszukunft zahlreiche Kunden in Österreich – von der Österreich Werbung bis zu diversen Landes- und Regionalverbänden. Ab sofort wird das Know-how von Tourismuszukunft auch für österreichische Reiseveranstalter, Reisebüros und ausländische DMO’s sowie für Branchenverbände und Hotels leichter abrufbar.
Mein Büro ist und bleibt in Wördern bei Wien. Mein Aktionsradius erstreckt sich aber über den gesamten deutschsprachigen Raum (– und gerne auch darüber hinaus). Habe ich schon erwähnt, dass ich gerne reise?
Ich freue mich auf neue Projekte und die Zusammenarbeit mit euch! Euer Günter
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