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Änderung des Facebook Newsfeed – Auswirkung für den Tourismus

Facebook hat am 23. Oktober den Newsfeed, also den Nachrichtenfluss auf der Startseite jedes Nutzers, geändert. Auf der „normalen“ Startseite werden die Neuigkeiten nicht mehr in Echtzeit angezeigt, sondern zuerst werden die Beiträge aufgelistet, von denen Facebook annimmt, dass sie die Highlights sind. Der offizielle Kommentar von Facebook dazu ist:

News Feed picks stories that we think you’ll enjoy based on a variety of factors including how many friends have liked and commented on it and how likely you are to interact with that story.

Die Beiträge bei denen die höchste Interaktivität stattfindet bzw. stattgefunden hat werden also weiter oben angezeigt.

Eine weitere Änderung betrifft die Anzeige der Fanpage im Newsfeed, die abhängig ist von der Kategorie der Seite. Bei der Erstellung einer Fanpage hat man die Auswahl zwischen drei Kriterien: Lokales / Marke, Produkt oder Organisation / Künstler, Band oder öffentliche Person. Die Fanpages, die unter Kategorie Lokales angelegt worden sind, werden nicht mehr bei den Neuigkeiten im Newsfeed angezeigt. Das betrifft im Bereich Tourismus besonders die Sparten Hotel/Unterkunft, Museum/Attraktion und Reisebüro. Für diese Seiten ist die bei Facebook die bisher so geschätzte Viralität ab sofort erheblich eingeschränkt!

Fraglich ist, ob diese Änderung den lokalen Seiten auf Dauer schaden, da sie nicht mehr von selbst angezeigt werden. Die Frage ist auch, wieviele Nutzer, den unten beschriebenen Schritt zur Wiederherstellung des alten Newsfeed, gehen werden. Dadurch werden den betroffenen Fanpages viele Leser verloren gehen, die nur den Newsfeed gelesen haben, ohne direkt auf der Fanpage zu sein.
Neu ist auch, dass der Newsfeed anzeigt, wenn ein Freund/Freundin neue Freunde hat, oder er/sie Fan von einer Seite ist. Dies verstärkt die Viralität von Fanpages wieder.

Gleichzeitig bietet Facebook die Möglichkeit an, sich trotzdem die Live-Meldungen anzuschauen. Hierzu ist allerdings ein Klick auf den Link „Live- Meldungen anzeigen“ notwendig. Damit werden die Neuigkeiten von allen Applikationen, Fanpages und Freunden angezeigt.

Es gibt eine Möglichkeit, wie man sich seine Startseite wieder in den alten Zustand zurücksetzen kann:

In der Navigationsleiste (links) auf „Mehr“ klicken, dann „Neue Liste erstellen“. Im erscheinenden Fenster links oben einen Namen eingeben und alle Freunde und Fanpages dazufügen, von denen man Neuigkeiten erfahren möchte. Durch den Klick auf Liste erstellen erscheint diese jetzt auch in der linken Navigation. Jetzt noch diese ganz nach oben ziehen und der gewohnte Nachrichtenfluss wird wieder nach dem Einloggen angezeigt.

Die Änderungen scheinen vielen Facebook Nutzern auch nicht zu gefallen, denn in der Gruppe „CHANGE FACEBOOK BACK TO NORMAL“ sind bereits über 1,7 Mio Mitglieder und täglich werden es mehr. Spannend ist die Frage, ob die Mitgliederzahl weiter steigt und ob diese Gruppe ernsthaft Wirkung zeigen wird.

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News der Woche

Hier ein paar Neuigkeiten der Woche…

  • Für Facebook wird ein explosives Wachstum der Umsätze / Gewinne progonostiziert. Grund für ein zukünftiges Wachstum der Einnahmen ist Facebooks Potenzial in Bezug auf drei Eigenschaften: location based Informationen und eine hoch aktive Nutzerschaft sowie die kontinuierliche Innovationsführerschaft (via).
  • Applikationsplattform auf FlickR – Ähnlich zum Appstore des Iphones gibt es seit einigen Tagen auf FlickR einen Applikationsgarten (via). – Touristiker können hier nach spannenden Widgets zur Umsetzung einer Contentstrategie stöbern…
  • Twitter hat vor einiger Zeit eine Listenfunktion eingeführt, in der man seine Followings nach Listen organisieren kann. Die Tweets aus diesen Listen lassen sich seit heute p Widget auf der eigenen Seite einblenden – interessantes Feature für Destinatonswebseiten, um Gespräche der Gäste im Gästebereich, Gespräche der PR Follower im PR Bereich usw. einzublenden… (via).
  • 🙂 Eigener Webbrowser für Frauen… 😉 (via)
  • Interessantes Zitat in der Nachlese der Münchner Medientage: „Wir müssen bei der Werbung weg von der Reichweite, hin zu den Konversionen. Dann erledigt sich auch das Problem mit dem Geschäftsmodell.“ Die Branche müsse beherzt nach vorne gehen. „Die Nutzer sind das neue Leitmedium“ (via).
  • Toller Artikel zum Thema Bewertungsplattformen bei Qype
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News & Infos Technik/ Web & Tech Technologie Trends

Rechtliche Rahmen: Twitter und Impressumspflicht

Seit ein paar Wochen beobachte ich ein wenig die Diskussionen um rechtliche Rahmenbedingungen für „Web 2.0“. Dabei zeigt sich, dass für einen Laien, wie wir das sind, diese Welt gar nicht so einfach zu verstehen ist. Zwei Themen habe ich dazu in der letzten Zeit im Netz entdeckt, von denen ich in diesem Beitrag eines darstellen will. Da ich kein Experte auf dem Gebiet bin, versuche ich die Diskussionen und die Beiträge so gut es geht wiederzugeben und die Quellen dazu zu nennen.

Thema: Twitter und Impressumspflicht

Unter diesem Stichwort hat Henning Krieg eine vierteilige Serie zu der Fragestellung verfasst. Zu finden ist diese auf seinem Blog.

Als Zwischenergebnis seiner ersten zwei Einträge hält Henning Folgendes fest:

  • (zumindest bestimmte) Nutzer von Twitter ein Impressum für Ihre Profile benötigen , und
  • insbesondere all diejenigen, die geschäftlich twittern, sich ein Impressum zulegen sollten

Quelle: Kriegs-recht.de

Er kommt zu diesem Ergebnis, da Twitter seiner Meinung nach ein selbständiges Telemedium sei, das nach der gesetzlichen Grundlage der Impressumspflicht unterliege. Dies trifft vor allem dann zu, wenn man nicht zu persönlichen und familien Zwecken twittert.

Da auf Twitter nicht so ohne weiteres eine vollständiges Impressum angelegt werden kann und auch die Einbindung in der Hintergrundgraphik nicht als gesetzeskonform angesehen werden kann, schlägt er folgende Lösung vor:

Der BGH hat für die Impressumspflicht eine Zwei Klick Regel eingeführt. D.h. eigentlich müsste wohl jede Seite mit einem Impressum versehen sein, da dies nicht oder nur wenig praktikabel ist, wurde die Regel eingeführt, dass der Leser mit Zwei Klicks zu einem Impressum gelangt. So könnte es z.B. ausreichen den Link im Feld „Web“ auf die Startseite des Internetauftritts zu setzen, wenn auf der Startseite gut sichtbar das Impressum verlinkt ist. Fraglich an dieser Umsetzung ist, ob das Gericht anerkennt, dass der Leser weiss, dass er über diesen Link zu einem Impressum gelangen kann. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, könnte in der Bio einen Hinweis schreiben, dass das Impressum über den Link erreicht werden kann. Allerdings bleibt dann kein Platz für die eigentlich Bio mehr. Da es noch keine Rechtsurteile zu dieser Thematik gibt, ist noch unklar, wie das Gericht im Falle eines Rechtsstreits entscheiden wird.

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MaFo/ Marktentwicklung Technologie Trends Touristische Trends

Sechs Social Media Trends

Hier mal auf die Schnelle ein paar Entwicklungen, die sich in letzter Zeit so im Internet abzeichnen (mit Fokus auf Web2.0/ Social Web):

1. Neue soziale Räume und neue soziale Praktiken

Vor einigen Jahren noch fand sozialer Austausch fast ausschließlich offline statt. Menschen wollen miteinander sprechen, gegenseitig Emotionen austauschen – uralte gesellschaftliche Phänomene von naezu unbegrenzter Haltbarkeit. Mittlerweile entstehen durch die Plattformen des Web2.0 auch online soziale Räume – Beziehungen zu anderen Menschen, Kommunikation und Emotionalität geschehen nun auch online. Es gibt heute völlig neue Sozialpraktiken, angefangen vom Smilie aus  Interpunktionszeichen und Klammern über die Facebook-ich-gebe-dir-eine-Rose-Anwendung bis hin zum Knüpfen von „Freundschaften“ per Freundesliste in Facebook.

2. Das Grundrauschen macht das Social Web unsozialer

Je mehr das Social Web jetzt genutzt wird, desto größer wird das Grundrauschen darin. Der Artikel von dem ich heute inspiriert wurde (Harvard Business) formuliert, dass das Social Web nun weniger sozial wird – Begründung: Angesichts des hohen Grundrauschens wenden die User Filter an und versuchen bestimmte Personen auszublenden, aus ihrem sozialen Raum auszuschließen. Diese Entwicklung könnte man aber als völlig normal bezeichnen, sie passiert genauso auch in der Realität.

3. Unternehmen nutzen Social Web professionell und umfassend

Dieses Grundrauschen und die ständig steigende, heute bereits sehr hohe Nutzungsintensität machen sich Unternehmen nun auch mehr und mehr zu Nutze – Social Media wird vermehrt professionell für geschäftliche Interessen genutzt. Ein Beispiel sei die ausführliche Twitterstrategie von Dell für verschiedene Geschäftsbereiche, Kundensegmente und Märkte. Oder die Konzeption einer kompletten langfristigen Social Media Strategie inklusive Krisenmanagement, Themen-Community-Manager, etc. bei einer Destination im deutschsprachigen Europa. Grundlage für alle touristischen Destinationen sollte sobald wie möglich zumindest eine Social Media Guideline sein, die Angestellte und Akteure aus dem Destinationsnetzwerk befähigt, soziale Medien richtig zu nutzen.

4. Die Pionierchance zieht vorüber

Bald haben selbst touristische Unternehmen im Social Web keinen Vorteil mehr, wenn sie Pioniere sind, denn langsam aber sicher wird das Social Web in der Breite von Destinationen genutzt, es kommt zur Konkurrenz. Wer jetzt noch nicht mitspielt, muss einen großen Innovationsgap aufholen und verliert damit Chancen und erhöht die Kosten.

5. Mobile Technologien sind wesentlich für das Social Web

Kommunikation und sozialer Austausch im Social Web und auch die Reiseerfahrung mit Social Media lebt von der Synchronität – also der zeitlich dichten Abfolge von Reaktionen verschiedener Akteure (live Aspekt) – und von der digitalen Nähe – diese entsteht dann, wenn ich meine sozialen Netzwerke in den Social Media von überall teilhaben lassen oder ansprechen kann. Zudem beschäftigt man sich vom mobilen Endgerät viel eher mit Social Media, unterwegs in der Bahn hat man Zeit… Außerdem: Foto + Video sind fast von jedem Smartphone aus möglich und tragen damit zu einer hohen Emotionalität in den Social Media bei – die begeistert aufgenommen und mehr und mehr nachgefragt wird. Ein weiterer Grund für die steigender Beliebtheit mobiler Endgeräte: Am Arbeitsplatz sind Social Networks oftmals auf dem Computer blockiert, weil der Arbeitgeber diese Ablenkung vermeiden will.

6. Das Prinzip der peer to peer gerichteten Email wird erweitert

Nämlich durch das für viele / alle sichtbare „Teilen“ und „Posten“ von Inhalten auf Twitter und Facebook und so weiter… Kommunikation wird sichtbarer, die Privatsphäre weicht weiter und weiter zurück.

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Allgemein Technik/ Web & Tech

Nachlese zum Semantic Meet-up in Köln

Im Vorfeld der diesjährigen TravelExpo in Köln haben sich einige Tourisitiker und Techniker in lockerer Atmosphäre getroffen, um über semantische Entwicklungen in der Branche zu sprechen.  Der überschaubare Kreis von 10 Teilnehmern war genau passend, um sich in den 4 Stunden gut auszutauschen und kennenzulernen. Alle Teilnehmer haben sich im Anschluss an das Treffen positiv geäußert und fanden den Rahmen, sowie die Gespräche sehr gut und interessant. Organisiert wurde das Treffen zum einen von uns und zum anderen von Netresearch.

Rückblickend auf die Veranstaltung sind folgende Statements und Gedanken bei den Teilnehmern hängen geblieben. Oliver: „Die Wissenschaft ist ein Stück praktischer geworden und die Aufgabenstellung, die damit zu lösen sind, vielzählig.“ Ohne Frage war in der Vergangenheit das Thema Semantic Web noch sehr stark forschungsgetrieben, aber so langsam zeigen diese Arbeiten Früchte. Dennoch scheint der Einsatz von Semantic Web in der Tourismusbranche noch etwas unklar zu sein. Das liegt nicht an der Technik, sondern daran, dass die Übertragung der neuen Entwicklungen auf die Branche nur schleppend funktioniert. Noch werden die Einsatzmöglichkeiten der neuen Technik von den Touristikern nicht adaptiert und es fehlen anscheinend realistische Ideen für den Einsatz, Zeit oder Geld für Neuentwicklungen.  Michael: „Das Treffen war für mich sehr informativ. Mein Eindruck vor dem Hintergrund touristischer Domänen ist, dass die Technik sehr interessante Bausteine bereithält, jedoch irgendwie die Fragen nach Einsatzmöglichkeiten aus einem zu engen Blickwinkel gestellt werden. Trotzdem halte ich eine verstärkte Anwendungsforschung auf dem Gebiet für geboten und würde mich gerne daran beteiligen.

Was werden wir machen? Wir werden versuchen, das Thema regelmäßig auf die Tagesordnung zu heben und Diskussionen dazu anzustoßen. Wer weitere Ideen hat bzw. Möglichkeiten sieht über Semantic Web und Tourismus zu sprechen oder sich auszutauschen, kann sich gerne melden. Wir können die Termine veröffentlichen, über Fortschritte oder Ideen berichten.