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KölnTourismus geht neue Wege mit KI

AI, change, Destination, Digitalisierung, KI, Künstliche Intelligenz, Open Data, Website

Roland Trebo04. Mrz 2024

Die Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte stellt nicht nur im Tourismus viele Organisationen vor große Herausforderungen. Insbesondere die Pflege der eigenen Webseiten und Open Data-Datenbanken sowie das Bespielen der Social Media Kanäle sind für DMOs zeitaufwändig und erfordern in der Pflege viele Ressourcen, die oft knapp sind. Will man die Texte dann noch spezifisch auf die strategischen Zielgruppen und die eigene Markenwerte zuschneiden, wird es nochmals schwieriger. Es braucht klare Leitlinien und interne Expertise, um über alle Ebenen hinweg – vom deskriptiven POI bis hin zur neuen Landingpage – eine durchgängige Qualität und Konsistenz in den Texten zu sicherzustellen.

ChatGPT und andere KI Tools bieten hierfür zwar mögliche Zeitersparnisse, bergen jedoch auch versteckte Hürden und Einschränkungen. Obwohl generative Künstliche Intelligenz die Texterstellung beschleunigt, bedarf es umfangreicher Erfahrungswerte in Sachen Prompting, um zuverlässig hochwertige Texte zu erstellen, die auch auf die strategischen Ziele einzahlen.  Redakteur*innen müssen genau wissen, wie man die Belange der Zielgruppen, ihre spezifischen Bedürfnisse an Content, eine markenkonforme Produktauswahl und die gewünschte Tonalität in einem entsprechenden Prompt an die KI übergibt und hierbei möglichst noch eigene „Best Practices“ als Referenz mitschickt.

Kurzum: Ein hehres Ziel. Dem sich Mitarbeitende in vielen Regionen nicht gewachsen sehen. Dieser Herausforderung wollten wir uns stellen und haben über mehrere Monate hinweg, nach einer Idee von Alex Mirschel und Roland Trebo, an einer Lösung getüftelt, die nicht nur theoretische Vorteile, sondern ganz praktische Mehrwerte im Arbeitsalltag bieten kann.

„Uns war wichtig, dass wir eine echte Unterstützung an die Hand geben, für die es nicht erstmal 12 Schulungen und umfangreiche Onboardings benötigt“,

unterstreicht Alex Mirschel unseren sehr umsetzungsorientierten Ansatz.

Ein Pilotprojekt mit Potenzial

Gemeinsam mit KölnTourismus haben wir schließlich ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das diesen Herausforderungen begegnet: VisitKölnGPT. Diese benutzerfreundliche KI-Plattform ermöglicht es, einfach und effizient Inhalte zu erstellen, die sowohl qualitativ hochwertig als auch zielgruppenspezifisch sind. Jürgen Amann, Geschäftsführer der KölnTourismus GmbH zeigt sich gegenüber der Fachpresse FVW in einer ersten Bilanz sehr zufrieden:

„Das KI-Tool zeigt vielversprechende Ansätze und bietet Potenzial zur Verbesserung unserer Arbeitsstrukturen.“

Ein wesentlicher Bestandteil des Systems ist die Integration von Informationen zur Zielgruppe, welche die Erstellung relevanter und zielgruppenspezifischer Inhalte unterstützt. Hier haben auf unserer Seite Günter und Kristine lange getüftelt und viel Wissen um die Zielgruppen und effektives Prompten eingebracht. Das Ergebnis sind diverse Templates zur Inhaltserstellung, die dem Team von KölnTourismus das Leben wesentlich erleichtern.

Templates ermöglichen den Anwender*innen auf einen Blick die Auswahl der benötigten Textart, beispielsweise einen „Webseitentext (Postmateriellen)“. Anschließend bedarf es nur noch der Eingabe des gewünschten Themas und die KI-Maschinerie erledigt im Hintergrund die Arbeit – nur wenige Sekunden später steht ein erster Textvorschlag, der genau auf die Zielgruppe zugeschnitten ist. Im Finetuning können hieran dann durch simple Anmerkungen weitere Verbesserungen vorgenommen werden.

Darüber hinaus wurde auch noch eine Sektion mit genauen Informationen zur Zielgruppe für die Redateur*innen in die Plattform eingebaut. Sie dienen nicht nur zum besseren Verständnis der Zielgruppen, sondern auch als Bewertungshilfe für Redakteur*innen, um die Qualität und Relevanz der Texte zu sichern. „Uns ist es wichtig, dass trotz künstlicher Intelligenz auch die menschliche Intelligenz nicht verloren geht – sondern stets auch Lerneffekte dabei sind“, ergänzt Alex.

Ein Chatbot für alle Mitarbeiter*innen

Ein weiteres wichtiges Feature ist die Implementierung einer auf Köln zugeschnittenen Version von ChatGPT, die eine einheitliche Arbeitsumgebung für jegliche Anfragen schafft, ohne dass eine externe Plattform benötigt wird. Das heißt, dass die Mitarbeitenden von KölnTourismus keine eigene ChatGPT-Lizenz benötigen. Zudem können von Köln spezifische Inhalte und Daten lokal integriert werden (z. B. Strategiepapiere, interne Datenbanken), die nicht in das Training von OpenAI einfließen.

Diese können von allen freigegebenen Team-Mitglieder in Dialogform abgefragt werden. So ist es zum Beispiel möglich, detaillierte Fragen zu den eigenen Zielgruppen-Personas zu stellen, sich einzelne Aspekte der Strategie näher erläutern zu lassen oder weitere Tipps zur Nutzung von KI bei der Contenterstellung einzuholen.

Plattformunabhängigkeit als zentrale Chance

Die integrierte Möglichkeit zur Bildgenerierung, aktuell vor allem noch als Spielwiese und Inspirationsgrundlage gedacht, unterstreicht das zukünftige Entwicklungspotenzial und erweitert das Spektrum kreativer Möglichkeiten der Plattform zudem noch um eine visuelle Dimension. Weitere KI-Anwendungen können bei Bedarf nahtlos integriert werden. Hierzu zählt auch die Option, neben Templates zur Contenterstellung auch Templates zur Überprüfung bestehender Inhalte („Ist der Text für unsere Zielgruppe geeignet?“) abzubilden.

Die Möglichkeit, verschiedene KI-Modelle über Schnittstellen einzubinden, macht die Plattform zudem zukunftssicher und sehr flexibel. Allein in den letzten drei Monaten haben wir zwei Mal auf eine neuere Version des Sprachmodels umstellen dürfen, um die Qualität der Ergebnisse weiter zu verbessern.

VisitKölnGPT ist dabei technisch nicht allein an die Sprachmodelle von OpenAI gebunden, sondern kann auf Wunsch auch flexibel andere Large Language Modells parallel verbinden. Damit tragen wir der hohen Dynamik im Markt Rechnung und können wichtigen Veränderungen (z.B. neuen Modellen oder erweiterten Funktionen) auch sehr kurzfristig ohne immense Zusatzinvestitionen begegnen.

Technische Realisierung und Anpassungsfähigkeit

Die von uns gebaute Cloud-Plattform VisitKölnGPT nutzt derzeit die OpenAI-Schnittstelle zur Textgenerierung. Diese bietet gegenüber der standardmäßigen ChatGPT-Oberfläche neben der Berücksichtigung der spezifischen Vorgaben zu Werten, Zielgruppen und der eigenen Marke noch weitere Vorteile. Durch die Bündelung der Anfragen über eine zentrale Schnittstelle entfällt, wie oben schon erwähnt, die Notwendigkeit mehrerer Accounts – obwohl Zugang zu aktuellen ChatGPT Plus Funktionen gegeben ist. Zudem fließen die eingegebenen Daten nicht in den Trainingspool der KI ein, obwohl das Nutzerfeedback zur kontinuierlichen Verbesserung der Ergebnisse durch Feinjustierung der Prompts durch uns beiträgt. Durch weitere Prompt-Templates können andere Fragestellungen in Zukunft ebenso abgebildet werden.

Besonders wertvoll bei diesem Projekt war für uns die Offenheit von KölnTourismus um Geschäftsführer Jürgen Amann und sein Team, gemeinsam neue Wege zu erkunden und die Möglichkeiten dieser aufregenden Zeit zu nutzen. So konnten wir rasch und unkompliziert das Feedback und die Ideen seines Teams umsetzen und das System agil Schritt für Schritt weiter verbessern.

VisitKölnGPT ist ein Startpunkt, der viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet und jetzt schon großes Potential zeigt, das Team von Köln Tourismus bei der Content-Erstellung nachhaltig und sinnvoll zu entlasten. Selbstverständlich kann die Plattform auch für Leistungsträger*innen und Partner geöffnet werden.

Willst Du auch die Möglichkeiten nutzen?

Wollt ihr mehr über das Projekt wissen? Kontaktiert uns gerne. Alex und Roland freuen sich darauf, ihre Learnings mit Euch zu teilen und über die Möglichkeiten von KI in Eurem Arbeitsalltag im Tourismus zu sprechen! Auch schon in den nächsten Tagen auf der ITB in Berlin.

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Roland Trebo Innovator | Visionär | Optimist

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