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Nokia kooperiert mit Lonley Planet und bringt deren Reiseführer auf das Handy

Gerade lese ich auf dem MTI-Blog die Nachricht, dass Nokia demnächst die Reiseführer von Lonley Planet für das Handy aufbereiten will.

Demnächst können Nutzer von Nokia Maps auch auf Reiseführer von Lonely Planet zugreifen. … Nutzer, die unterwegs auf Kartenmaterial von Nokia zugreifen, können durch die Kooperation den passenden Reiseführer zur jeweiligen Destination downloaden und haben so Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels in der Umgebung.

via MTI Blog: Nokia bringt Reiseführer von Lonely Planet auf das Mobiltelefon

JO

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Intermediäre Technik/ Web & Tech

Warum die heutigen Online-Reiseportale eher ein Rückschritt statt ein Fortschritt sind

Vor-Gestern haben wir in einem Telefongespräch über die Innovationskraft in der Touristik gesprochen. Das war der Auslöser für mich, mich mal wieder mit den Buchungssystemen in der Touristik zu beschäftigen und diese unter dem Blickwinkel der Innovation zu betrachten. Aber letztlich soll es nicht darum gehen, zu zeigen, wie langsam sich diese Technologie aus Kundensicht entwickelt, sondern zu zeigen, dass allein schon die Existenz dieser Technologie ein Indiz für die langsame Anpassung der Touristik an das Internet ist. Aber erstmal Schritt für Schritt.

Seit gut 10 Jahren gibt es inzwischen die sogenannten IBEs (Internet Booking Engines). Diese Technologie ist die Schnittstelle zwischen den klassischen Reservierungssystemen und dem Internet. Der eigentlich Suchvorgang nach einer Reise sowie der Buchungsprozess läuft in diesen IBEs ab, deren Anzahl sich auf einige wenige große Firmen konzentriert. Dennoch oder deswegen:

  • hat sich seit 10 Jahren nahezu nichts im Aufbau und Design der Suchmasken geändert. Die Kunden sind immer noch gezwungen in den benutzerunfreundlichen Dropdown Menüs mit unpräzisen Suchbegriffen nach einem Traumurlaub zu suchen
  • muss sich der Kunde seit 10 Jahren über derartige groteske Suchmasken ärgern: Beispiel für Suchmaske
  • bekommt der Kunde als Suchergebnis eine endlos lange Liste mit möglichen Hotels zur Auswahl, sortiert nach Preis als ob diese zwei Kriterien die alleinigen Kriterien für einen Urlaub sind.

Zusätzlich wurde von einigen Anbietern die XML Schnittstelle abgeschafft, so dass ein individueller Suchmaskenaufbau, wie dieser z.B. bei Urlaubswerk geschaffen wurde, nicht mehr von allen Portalen umgesetzt werden kann. Man vermutet hinter diesem Schritt stünden unternehmenspolitische Entscheidungen, welche an dieser Stelle wohl weniger dem Kunden dienen, sondern dem Machterhalt innerhalb der Branche.

Dabei sind die heutigen IBE Anbieter und die damit eng verbundenen Online-Reiseportale ein Geschäftsmodell aus den Zeiten vor dem Internet, eine Übertragung des Reisebüros auf das Internet ohne wirkliche Neuerung. Eher ist man geneigt zu sagen, dass die heutige Präsentation der Online Reiseportale mit ihren Such- und Buchungsprozess ein Rückschritt statt ein Fortschritt für den Kunden sind.

Das wichtigste Argument der Portale ist ein objektiver Preisvergleich über viele Reiseangebote hinweg. In Wirklichkeit bieten die IBEs einen Preisvergleich über ca. 50-60 Reiseveranstalter, die zwar einen gewissen Marktanteil haben, aber nur einen kleinen Teil der am Markt befindlichen Reiseveranstalter ausmachen (< 5 Prozent ?). Auch bei einem Blick auf die Zielgebiete ist das Ergebnis nicht sehr befriedigend. Deutschland ist das wichtigste Reiseziel der Deutschen, aber genau hier haben die Portale sehr wenig Angebote im Vergleich zu dem am Markt befindlichen Reisemöglichkeiten. Stattdessen liegt der Buchungsschwerpunkt der Portale auf Spanien (Mallorca) und Türkei (Antalya), zugegeben auch wichtige Reiseziele der Deutschen.

Durch die Verlagerung der Reisesuche ins Internet wurden die Angebote aus ihrem bestehenden Ordnungsschema herausgelöst. Im Reisebüro werden die Angebote durch zwei unterschiedliche Systeme strukturiert und geordnet:

  1. Mitarbeiter mit ihrem Wissen und Erfahrung bilden für den Kunden ein erstes Ordnungsschema. Expedienten können Vorauswahlen treffen, Angebote filtern und strukturieren.
  2. Katalog Ordnungsschema: Die Platzierung eines Reiseangebotes in einem Katalog bildet ein bestimmtes tradiertes Ordnungsschema. So gibt es Kataloge für unterschiedliche Zielgruppen, Reiseziele und Reiseaktivitäten. Auch die Darstellung innerhalb eines Katalogs folgt einer bestimmten Sortierung und Strukturierung.

Diese beiden Ordnungsschemata wurden in der IBE Technologie durch nichts ersetzt und nur unzureichend ins Internet übertragen. Das Wissen der Mitarbeiter ist komplett gestrichen worden, das Katalog Ordnungsschema ist sehr stark reduziert worden. In erster Linie werden die Angebote nach dem Preis und nach einigen wenigen Buchungsdaten (Abflug, Zielgebiet, etc.) sowie wenigen Zusatzmerkmalen gefiltert (Hotelsterne, Ausstattung der Hotels etc.)

Die einzige Neuerung ist, dass der Kunde abends und von daheim aus, sich auf die Suche nach einer Reise machen kann.

Aus diesen Gründen kann aus heutiger Sicht fast von einem Rückschritt durch diese Technologie gesprochen werden. Sicher hat es am Anfang etwas Zeit bedurft, um sich mit dem neuen Medium zu beschäftigen und die grundlegende Technologie zu entwickeln, aber im Laufe von ca. 10 Jahren keine maßgebende weitere Entwicklung vollbracht zu haben, zeugt nicht gerade von Innovationskraft und schnellen Fortschritt.

Was wäre im Internet wünschenswert?

  • Eine Reisesuche über nahezu alle am Markt befindlichen Reiseanbieter, denn das kann kein Reisebüro bieten. Soviel Wissen kann kein Mitarbeiter aufbauen
  • Eine Reisesuche, die sich nicht auf die „7-tägige Pauschlareise rund um die Warmwassergebiete“ konzentriert, sondern alle wesentlichen Reiseziele umfasst. Dies kann kein Reisebüro liefern, denn diese müssen von der Provision leben und haben somit nur Anbieter im Programm mit denen sie kostendeckend Verträge aushandeln können.
  • Suchmasken, welche nicht nach den „harten“ buchungsrelevanten Daten aufgebaut sind, sondern nach den Sucherfordernissen der Kunden. Damit kann das größerer „Wissen“ der Maschinen sinnvoll genutzt und eingesetzt werden.

Klar erscheint für mich, dass mit der bestehenden Technologie und mit den bestehenden Geschäftsmodellen diese Schritte nicht erfolgen können. Auf diese Anforderungen ist die Technik und die bestehenden Dienste in der Branche nicht ausgelegt.

Dennoch werden diese Entwicklungen kommen, da diese aus Kundensicht sinnvoll erscheinen und die technischen Voraussetzungen im Internet demnächst geschaffen sein werden. Die bestehenden Aktuere in der Touristik müssen sich weiterentwickeln, sonst ist die Gefahr groß die nächsten Entwicklungsschritte zu verpassen. Schon jetzt haben die Anbieter von Metasuchmaschinen für diese Erfordernisse die wahrscheinlich bessere Technologie und können die nächsten Schritte schneller gehen.

Ich will jetzt noch nicht behaupten, dass die Reisebranche vollständig im Internet angekommen ist, aber vermutlich wird sie das nie, wenn branchenfremde findige Köpfe die nächsten Schritte schneller gehen werden, während die Branche staunend zuschaut und einen Teil der Vertriebshoheit verliert.

JO

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Blogger in Deutschland und die berühmte Mail mit dem Linktausch

Hallo

wie wäre es mit einem Linktausch unserer Blogs…

Regelmäßig erhalten wir Mails mit solchen Texten. In meinen Augen haben Blogger, welche eine solche Mail verschicken, die Idee des Bloggens noch nicht ganz verstanden.

Natürlich darf uns jeder Blog verlinken, es ist nicht notwendig vorher um Erlaubnis zu fragen. Wenn uns ein anderer Blog verlinkt, dann nehmen wir dieses sehr häufig auch wahr. Zum einen verrät uns das die WordPress Software zum anderen bietet Technorati einen Überblick über Verlinkungen. Ich kann hier nichts versprechen, aber in vielen Fällen werden wir uns auch den Blog anschauen und evtl. beobachten.

Wenn wir dort interessanten Themen und Geschichten entdecken, werden wir die Themen aufgreifen, den Blog in die Blogroll aufnehmen und zurückverlinken. Dies machen wir aber nicht auf Grund einer Mail, in der wir darum gebeten werden, sondern allein aus freier Entscheidung.

Natürlich sind wir froh über Hinweise auf gute neue Blogs, auf aktuelle, spannende Geschichten und Themen. Gerne greifen wir den einen oder anderen Hinweis in einer Mail auf, verarbeiten diesen in einem Blogpost und verlinken auf den Ideengeber. Aber bitte schickt keine spamartigen Mails mit:

Hallo,

Wie wäre es mit einem Linktausch unserer Blogs. Ich würde dann einen enstprechenden Link in meine Blogroll aufnehmen…

Tut es einfach, wenn unser Blog interessant für eure Leser ist. Genau das werden wir auch tun! Gerne könnt ihr uns auch über Xing oder Facebook kontaktieren, so dass wir auch die Chance haben uns persönlich kennenzulernen.

JO

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Allgemein News & Infos

Die nächsten Termine mit Beteiligung von Tourismuszukunft

 In den nächsten Wochen werden wir wieder viel unterwegs sein, um uns fortzubilden, neue Kontakte zu knüpfen und neue Ideen kennenzulernen. Nach der Sommerpause, vielen Wochen im Büro und vor dem Computer sind Konferenzen und Barcamps genau die richtige Abwechslung. Wir freuen uns, euch auf der einen oder anderen Veranstaltung persönlich zu treffen. Meldet euch bitte, wenn ihr bei dem einen oder anderen Termin in der Nähe seid und Zeit für ein Treffen habt. Hier ist unsere Termin-Liste:

22.-23. August findet das Barcamp Traunsee statt. Eine kleine aber sicherlich feine Veranstaltung. Die Anmeldeliste wurde mit 34 Teilnehmern geschlossen. Das Thema des Barcamps ist Social Media Review.

13.-14. September: Castlecamp in Kaprun. Ein Termin, auf den wir uns alle schon sehr freuen. Das Castlecamp ist ein touristisches Barcamp in Österreich. Knapp 50 Leute haben sich bis jetzt zu diesem Termin angemeldet, womit das Castlecamp die Größenordnung des letztjährigen Tourismuscamps erreicht. Viele spannende Touristiker und viele Freunde stehen jetzt schon auf der Teilnehmerliste des Castlecamps.

16.-17 September: TravelExpo in Köln. Der Branchentreff für die Reiseveranstalter-Szene. Nach der Serie der Barcamps ist die TravelExpo eher als „klassische“ Messe zu bezeichnen. Für eine Messe nicht besonders groß, dafür trifft man immer wieder überraschend den einen oder anderen Bekannten. Dort läuft man sich halt über den Weg

17.-18 September: wird in Düsseldorf die OMD – Online Marketing Düsseldorf geboten. Hier trifft sich die Online-Marketing Welt. Schwerpunkte in diesem Jahr werden sein: Mobiles Marketing, Social Networks, Targeting.

24.-25 September: Wien: Semantic Workshop mit Focus auf Unterkünfte. Hier werden wir uns wieder in die neusten Entwicklungen rund um das Semantic Web eindenken und Potenziale und Entwicklungen für Unterkünfte erarbeiten. Sicherlich eine spannende Sache. Der Workshop dauert nur ein paar Stunden, dafür werden wir uns am nächsten Tag noch mit ein paar Firmen zu diesem Thema treffen.

11.-12. Oktober: Der vorläufige Abschluss dieser Liste wird vom Barcamp München gemacht. Klar wenn eine solch große Veranstaltung vor der Haustüre stattfindet, dass wir dort vertreten sind. Vor einem Jahr hier in München wurde der Entschluss gefestigt ein Tourismuscamp auf die Beine zu stellen.

Gibt es weitere Termine, die empfehlenswert sind bzw. wo seid ihr unterwegs?

JO

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Destinationen Marketing & Vertrieb Touristische Trends

Märkte sind Gespräche auch im Tourismus – logisch oder?

„Soziale Netzwerke sind ein Geflecht von Beziehungen, Stammgäste oder auch neue Gäste wie eine(n) unter vielen zu behandeln, erzeugt keine Beziehung.“

Via Reinhard – Danke für den tollen Artikel, der den Nagel auf den Kopf trifft!

FB

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Allgemein Marketing & Vertrieb

Ohne Worte zum Social Web im Tourismus

Wenn Sie sich nicht um Ihre Netzwerke kümmern, werden die Netzwerke sich um Sie kümmern.

Quelle: Castells, Manuel (2005): Die Internet-Galaxie. Internet, Wirtschaft und Gesellschaft

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Bloggen in Deutschland

In vielen Gesprächen mit Touristikern propagieren wir immer wieder, dass es sinnvoll ist einen Blog zu betreiben und mit dem Bloggen zu beginnen. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass ein Blog gegenüber einer Webseite mehrere Vorteile hat:

  • Die Leser werden durch die regelmäßigen Updates enger an die Seite gebunden
  • Die Kommentarfunktion gibt den Lesern die Möglichkeit, sich aktiv am Inhalt zu beteiligen
  • Durch die Vernetzung von Blogs und die gegenseitige Bezugnahme lässt sich relativ leicht Traffic produzieren
  • Durch die Vernetzung der Blogs wächst auch das persönliche Netzwerk des Bloggers

Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bloggen bzw. das Generieren von Traffic nicht eine Sache ist, die nebenbei funktioniert. Einen erfolgreichen Blog zu betreiben heißt: Arbeit, strategisches Vorgehen, Kenntnis der Branche und des Umfeldes.

Darüber hinaus ist ein erfolgreicher Blog auch von einem guten bloggenden Umfeld abhängig. Die ganzen Bemühungen nutzen wenig, wenn nicht andere Blogger die Themen und Gedanken aufgreifen und vernetzen. Erst durch dieses Zusammenspiel wird ein Blog erfolgreich und genau daran habe ich in Deutschland meine Zweifel – dies gilt im Speziellen für die touristische Bloggerszene.

Ohne es an dieser Stelle wissenschaftlich belegen zu können, habe ich das Gefühl, dass es in Deutschland relativ wenige professionelle Blogger gibt. Dieser Eindruck ensteht durch die Einnahme-Statistiken, die zum Beispiel auf dem „selbständig Blog“ oder auf „Basicthinking“ veröffentlicht wurden bzw. werden. Sucht man sich ein wenig durch die englisch sprachigen Blogs, so stößt man hier auf wesentlich höhere Einnahmen, wie zum Beispiel in diesem Extremfall. Letztlich spiegeln diese Einnahmen die Bedeutung von Blogs in der Gesellschaft wider. Auch Blog Untersuchungen ergaben, dass in Deutschland die Blogosphäre wenig entwickelt ist und mein Eindruck ist, dass die Bereitschaft zur Vernetzung und Verlinkung zwischen den Blogs relativ gering ist. Gerade die letzte Erfahrung begründet sich auf den Aktivitäten in der Tourismusbranche und dem Verhalten der Reiseblogs.

Schaut man sich die Technorati Werte an, so bewegen diese sich häufig im einstelligen Bereich, aktivere Blogs kommen manchmal auf eine Authority von ca. 20, was nicht wirklich gut ist. Blog Spielchen, die der Vernetzung dienen, wie Blog-Paraden oder Blog-Stöckchen, werden nur bedingt angenommen. Der Versuch eine T-List ähnliche Vernetzung innerhalb der deutschen Reiseblogs zu starten, ist bis jetzt nicht geglückt. Viele touristische Blogs dienen der verbesserten PR eines Unternehmens oder sind private Seiten, welche hier und da einige Reiseideen und -Vorschläge veröffentlichen. Professionelle Blogs in dem Bereich sind mir fast keine bekannt: Touristische Pro-Blogs? (Soisses.at, Mallorca-Blog…?)

Für alle neuen touristischen Blogger heißt das konkret:

  • Das Blogger Umfeld im Tourismus ist nicht einfach
  • Es ist relativ schwer, in kurzer Zeit eine gute Vernetzung zu erreichen
  • Das Re-investieren des Aufwands ist nicht leicht

Dennoch kann es sich lohnen neue Blogs zu entwickeln und die Vorteile der Blogs zu nutzen, denn im Vergleich zu statischen Webseiten geht es mit Blogs doch leichter, Besucher für die Seiten zu generieren, mit seinen Besuchern ins Gespräch zu kommen und eine Vernetzung aufzubauen. Lediglich überzogene Hoffnungen werden nicht greifen, amerikanische Erfolgsgeschichten müssen mit Vorsicht genossen werden.

JO

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Destinationen

BayTM GmbH und Urlaubertipps – Stand und Strategien des Social Web im Tourismus

Heute habe mich auf die Suche nach Web2.0 Anwendungen gemacht – im deutschen Tourismus. Dazu habe ich die touristische Webseite Bayerns, die von der Bayern Tourismus Marketing GmbH betrieben wird, besucht. Nachdem sich einige Destinationen im nördlicheren Deutschland zunehmend mit dem Thema Social Web auseinander setzen, stellte sich mir die Frage, inwiefern Bayern als wichtige Tourismusregion in Deutschland auf diese Innovation reagiert.

Auf den ersten Blick scheint man sich im Rahmen von www.bayern.by nicht dem Thema Social Web / Web2.0 zu beschäftigen. Erst bei genauerem Hinsehen entdeckt der Besucher der Webseite, dass es eine Möglichkeit gibt, sich zu registrieren. Hinter dieser Registrierung verstecken sich dann Funktionen wie die Möglichkeit der Erstellung multimedialer Urlaubstipps und der Zusammenstellung einer Merkliste. Wer sich nicht registriert sieht zunächst nichts von diesen Urlaubstipps, außer er scrollt auf der Angebote-Seite ganz nach unten und wirft einen Blick auf die Sidebar (siehe Bild). Hier sind Kurzausschnitte von nutzergenerierten Urlaubstipps veröffentlicht, die sich in einem AJAX-Fenster öffnen.

Zunächst ist die Auffindbarkeit dieses Web2.0 Angebots sehr nutzer-unfreundlich gestaltet und auch die Usability des AJAX Fensters und der Navigation zu den einzelnen Tipps ist unglücklich gestaltet: In meinem Fall (mit aktuellen Firefox) wurden sogar Schriften gegenseitig überblendet. Eine zusammenfassende Liste oder Suche nach Tipps scheint es ebenfalls nicht zu geben – das Auffinden von Urlaubstipps gleicht eher einer mühsamen Suche als einem entspannten Suchen nach Freizeitangeboten. Der Zwang, sich zu registrieren, um das Angebot voll nutzen zu können, entspricht auch nicht dem Charakter von Social Web Anwendungen und schreckt sicherlich den einen oder anderen Besucher ab.

Angesichts dieses Angebots stellt sich die Frage, warum hier nicht eine georeferenzierte Darstellung der Urlaubstipps mittels GoogleMaps Mashup erfolgt und warum nicht auf die Einbindung weiterer externer Plattformen zurückgegriffen wurde – In hervorragender Weise hätte man hier externe Contents von FlickR, Panoramio, Youtube, Qype und co. nutzen können, statt dessen gibt es nur die Möglichkeit eigene Fotos und Videos als Dateien upzuloaden. Ein RSS-Feed konnte ich übrigens auf den Seiten der BayTM zunächst auch nicht finden – laut Suche gibt es aber einen RSS-Feed. Die Aggregation von Inhalten aus verschiedenen Web2.0 Plattformen scheint hier auf strategischer Ebene nicht einmal angedacht worden zu sein. Sowohl in der praktischen Umsetzung als auch bei der strategischen Konzeption hat die BayTM bei ihren ersten Schritten ins Social Web meines Erachtens wichtige Potenziale bisher nicht genutzt.

Während sich österreichische Destinationen schon viel länger und teils professioneller Gedanken zum Thema Web2.0 machen (Tourismuszukunft berichtete über diverse Ansätze in Österreich, das Social Web im Tourismus zu nutzen, z.B. über den Social Web Wegweiser für Destinationen und touristische Leistungsträger), machen in Deutschland nur wenige Destinationen die ersten Schritte Richtung touristischer Nutzung des Social Web (Tourismuszukunft berichtete über den Wanderblog oder die Botschafter Ostfrieslands).

Bild: Daniel Amersdorffer - Gedanken zum Social Media Marketing für Destinationen

Das Gespräch und dialogisch aufgebautes Marketing wird zunehmend wichtiger in der Onlinekommunikation. Wie Destinationen richtig mit dem Thema Social Web umgehen können, ist die zentrale Frage in der Nutzung des Social Web durch den Tourismus. Einerseits beinhaltet diese Frage, wo und wie eine Destination mit Nutzern ins Gespräch kommt und andererseits, wie diese neue Kommunikationsform im Gerüst der Marketingziele und der Kostenstruktur zu sehen sind. Weitere Artikel zum Thema Social Web und Destinationen auf Tourismuszukunft finden Sie hier:

  • Thesen zur Informationsflut und zu sozialen Beziehungen als Werbefilter: hier
  • „Social Web Marketing“ für Destinationen: hier
  • DMOs und Onlinetourismus – Blickpunkt Marketing: hier

Im Laufe der Woche werden wir noch über zwei Destinations-Communities berichten, um die Beschäftigung von Destinationen mit dem Thema Social Web und die Leistungen der Anbieter von Social Web Anwendungen im Tourismus weiter zu analysieren. Und über weitere Schritte der BayTM Richtung Social Web werden wir ebenfalls berichten.

D.A.

PS. Abschlussfrage für Onlinemarketer:

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Allgemein Marketing & Vertrieb

Facebook Anwendung von HI Hostels – Wo reisen deine Freunde hin?

Heute logge ich mich in Facebook ein und stoße in meinen Benachrichtigungen (aktuelle Tätigkeiten meiner Freunde) auf eine für den Tourismus spannende Anwendung: Hostelling International bietet seinen Hostelbesuchern eine eigene Anwendung, in der er über Facebook ein Hostel buchen kann und Tipps zu jedem Hostel von Hostelling International veröffentlichen kann. Bucht nun jemand über diese Anwendung sein Hostel, so wird dieser Vorgang seinem gesamten Freundeskreis mitgeteilt… GENIAL. Der Clou ist, dass man sehen kann, welche Freunde zu anderen Zeiten ebenfalls im selben Hostel gebucht haben / hatten.

Hier hat ein Unterkunftsbetrieb clever das Social Web ausgenutzt und ehrlich gesagt: Warum erst jetzt?

D.A.

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Google Insight for search

Am Mittwoch dieser Woche hat Google ein sehr interessantes neues Tool auf den Markt gebracht: Google insight for search. Auf einigen Blogs wurde dieser Dienst bereits besprochen, so wie auf Gastgewerbe Gedankensplitter, den amerikanischen Blogs wie Techcrunch oder natürlich auf dem Google Blog.

Google Insight for Search ist ein Analyse-Tool für Suchbegriffe in Google. Die Zielgruppe dieses Dienstes sind Marketing Leute, die wissen möchten, welche Suchbegriffe wann und wie oft aufgerufen wurden. Zwar erhält man keine absoluten Werte, aber die Ergebnisse werden in Relation zu anderen Werten gesetzt, so dass man ein ganz gutes Gefühl für die Suchbegriffe erhält. Das Besondere ist, dass die Suchebegriffe zum Beispiel auf einem Zeitstrahl oder in der räumlichen Verteilung dargestellt werden. Die Analyse nach dem Begriff „Oktoberfest“ ergibt eine solche Kurve:

In der räumlichen Verteilung wird „Oktoberfest“ am meisten in Deutschland gesucht, dann kommt Italien (wir alle kennen die Begeisterung der Italiener für das Fest) und als Drittes etwas überraschend Brasilien. Bei der genaueren Betrachtung des Suchbegriffs sieht man die Kombination „Oktoberfest“ und „Blumenau“, die brasilianische Variante des Originals.

Das Tool kann aber auch innerhalb eines Landes eine regionale Verteilung des Suchbegriffe darstellen: Auf Oktoberfest und Italien bezogen liegt auf Platz 1 Mailand und auf Platz 2 Rom. In Deutschland liegt Bayern vor Rheinland-Pfalz.

Alles in allem bietet dieses Tool viele interessante Informationen, welche gut im Marketing eingesetzt werden können. Die Ergebnisse können jeweils auch runtergeladen und zum Beispiel in Excel weiterverarbeitet werden

JO