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Grundlagen-Artikel zum Thema Blog – Definition, Praxis und kommunikationswissenschaftliche Aspekte

Im Rahmen einer größeren Recherche bin ich heute über das Thema Kommunikationsethik beim Bloggen gestolpert und habe beschlossen einen Blogpost darüber zu schreiben. Zunächst einmal – Was sind Weblogs?

Weblogs werden regelmässig aktualisiert. Sie unterscheiden sich von anderen Kommunikationsplattformen wie Foren, darin, dass der aktuellste Eintrag am Anfang der Seite steht. So formt sich nach und nach eine chronologisch sortierte Reihung von Beiträgen unterschiedlicher Autoren.“ (zit. nach Koschnick 2008, S. 10). Durch die einfache Bedienung von Blogsoftware, so Oetting, trage sie zu einer Verlagerung der Mundproganda ins Internet bei (vgl. 2008, S. 87).

Blogs konkurrieren mit den klassischen Medien beim Zeitfaktor und der Verbreitungsgeschwindigkeit. Blogger reagieren besonders auf neue Themen im Netz sehr schnell und die Nachricht verbreitet sich aufgrund der Verlinkung über die Blogroll und die Aktualisierung des RSS-Feeds sehr schnell. Zudem wächst die Anzahl der Blogs jeden Tag rasant an, Anfang 2008 gab es weltweit bereits über 100 Millionen Blogs. Die Bloglandschaft gliedert sich dabei nach verschiedensten Themen und Betreibern auf. Koschnick nennt im Fokus Jahrbuch einige Blogarten (vgl. 2008, S. 13f) – für den Tourismus interessant könnten beispielsweise folgende sein: Krimiblog, Fotoblog, Artblog, corporate blog, Marketingblog, Litblog über Literatur, Mitarbeiterblog, Mobilblog (moblog), Stadtteil-Blog, Videoblog.

Diese Liste lässt sich sicherlich erweitern, jedoch fallen drei Hauptkategorien von Blogs auf, die jeweils spezifische Eigenschaften hinsichtlich Leserschaft, Funktionen, eingehaltener ethischer Normen und kommunikationsethischer Problemfelder besitzen (vgl. Beck 2008, S. 63-68).

Persönliche Onlinejournale besitzen einen kleinen, dem Autor bekannten Leserkreis. Sie dienen der Expression des eigenen Ichs, der Definition einer eigenen Identität und der Kommunikation mit den privaten Freunden. Durch diese oft lange andauernde Offenbarung des eigenen Privatlebens und der daraus möglichen Privatisierung der Inhalte per Download durch Dritte entsteht eine gefährliche Authentizität und ein bleibender Verlust von Teilen der Privatsphäre. Für die Privatblogger ist der wichtigste kommunikationsethische Anspruch, Dritte nicht durch Ihre geposteten Inhalte zu verletzen, so eine Studie. Zu letzterem kommen mir ehrlich gesagt Zweifel auf, denn das eigene ich zu auszudrücken heißt ja auch Meinungen zu anderen Personen zu bloggen?

Journalisitische oder laienjournalistische Blogs zielen eine für ihr Thema relevante Teilöffentlichkeit im Netz an. In einer meinungsbetonten und redaktionell oft kaum abgesicherten Weise werden themenaffine und gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch oder kulturell relevante Informationen gebloggt. Aus kommunikationsethischer Sicht hat diese Art des Bloggens eine große Schwäche, versucht sie doch persönliche Wahrheiten als echte Wahrheiten zu verkaufen oder gar journalistische Qualität zu erzeugen. Und nur selten sind Blogs durch eine entsprechende Kennzeichnung als Standort von Meinungsdiskursen gekennzeichnet. Dieser Vergleich geht natürlich von einem Idealbild hochqualitativen Journalismus‘ aus, das in der Realität oft nicht so gegeben ist. Diese Art der Blogs versucht 2 Hauptansprüchen gerecht zu werden: wahrheitsgetreue Berichte und Wahrung von Urheberrechten. Hinsichtlich der Zitation ist anzumerken, dass bevorzugt andere Quellen der Blogosphere zitiert werden und auf diese Weise eine virtuelle Zitiergemeinschaft ein soziales Netz zwischen den Bloggern konstituiert.

Corporate Blogs wenden sich ebenfalls an eine Zielgruppe, allerdings bestimmt sich diese nicht direkt aus dem Thema des Blogs, sondern aus den strategischen Zielen des bloggenden Unternehmens. Die kommunizierten Inhalte geraten schnell in den Verdacht mangelnder Authentizität, da der Leser dem Unternehmen begründeterweise die Verfolgung bestimmter Ziele unterstellt. Problematisch wird es an der Stelle, an der unternehmenspositive Blogposts von einer nach außen als neutral dargestellten Person erfolgen. So wird Werbung als Journalismus verkauft. Während dies im klassischen Journalismus durch entsprechende Kodizes eindeutig geregelt ist, dass Anzeigen als solche gekennzeichnet werden müssen, gilt dies für den Blog noch nicht in diesem Maße – es fehlt an einer normativen Vorschrift.

Das Fehlen einer solchen Netiqette für Blogs wurde bereits 2002 von den Pionieren des Bloggens eruiert und bis heute gab es verschiedene Ansätze, die vier kritischen Themen des Bloggings normativ abzusichern (nach Kuhn 2005 in Beck 2008, S. 70f):

  1. Wird verdeckt über andere Personen berichtet?
  2. Ist der Blogger authentisch oder bloggt er im Auftrag eines Interessenträgers?
  3. Ist die im Netz offenbarte Identität der Blogger konsistent bzw. hat der Blogger eine argumentativ vertretene feste Meinung (oder ändert er Artikel nachträglich = kommt bei 40% der Blogger vor)?
  4. Postet und kommentiert der Blogger unter anonym oder als echte Person?

Schon bei diesen 4 einfachen Fragen wird ein grundsätzliches Problem der Analyse von Blogs deutlich: Blogs sind nicht gleich Blogs. Je nach Art des analysierten Blogs ergeben sich hinsichtlich seiner Ansprüche, seiner Leserschaft und deren Interaktionsmuster, seiner ethischen Kritikzonen etc. verschiedenste Fragestellungen.

Und zuletzt noch das Stichwort der Leserschaft: Der Blogger oder das Bloggerteam interagiert mit seinen Blogposts mit einer Leserschaft. Diese Interaktion kann einseitig oder dialektisch sein und sie kann in sich in verschiedenen Stärken äußern. Es wäre mal interessant, welcher Zusammenhang zwischen der morphologischen und sozial-interaktionalen Struktur der Leserschaft und der jeweiligen Art eines Blogs besteht – eine Analyse im Rückschluss also.

Literatur:

Beck, Klaus (2008): Neue Medien – alte Probleme? Blogs aus medien- und kommunikationsethischer Sicht. In: Zerfaß, Ansgar; Welker, Martin; Schmidt, Jan (Hrsg.): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Band 1. Grundlagen und Methoden: Von der Gesellschaft zum Individuum.Herbert von Halem Verlag. München 2008. S. 62-77

Koschnick, Wolfgang J. (2008): Zwischen Web 2.0 und Web 3.0 – Ein sehr vorläufiger Statusbericht. In: Koschnick, Wolfgang J. (Hrsg.): FOCUS-Jahrbuch 2008. Schwerpunkt Web 2.0 und 3.0. Reale und virtuelle Welt. Mit weiteren Beiträgen über Neuromarketing und Neuromarktforschung, elektronische Medienforschung, Werbung und Kultur, … S. 3-66

Oetting, Martin (2008) [²]:  Wie Web 2.0 das Marketing revolutioniert. In: Koschnick, Wolfgang J. (Hrsg.): FOCUS-Jahrbuch 2008. Schwerpunkt Web 2.0 und 3.0. Reale und virtuelle Welt. Mit weiteren Beiträgen über Neuromarketing und Neuromarktforschung, elektronische Medienforschung, Werbung und Kultur, … S. 79-98

D.A.

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Travel-IQ und Focus Online

Metasuchmaschinen sind in der Touristik zur Zeit ein wichtiges Thema. Erst vor wenigen Wochen hat die Flugsuchmaschine Swoodoo frisches Kapital erhalten, schon meldet Travel-IQ einen neuen Vertriebspartner für ihre Technologie.

Schritt für Schritt. Travel-IQ ist eine Metasuchmaschine, auf der mit Hilfe eines „Warenkorbes“ verschiedene Reisebausteine zusammengestellt werden können. Zur Zeit können Flüge, Hotels und Mietwagen gesucht, für die Buchung auf einem Merkzettel gespeichert und einzeln gebucht werden.

Der Name Travel-IQ leitet sich von „intelligent“ ab, dies soll auf der Seite durch verschiedene Filterfunktionen erreicht werden. D.h. der Kunde kann mit Hilfe von Travel-IQ viele verschiedene Reiseportale mit einer Suchabfrage nach den besten Ergebnissen absuchen und anschließend die ziemlich große Anzahl von Treffern geschickt eingrenzen. Die Flüge können zum Beispiel nach Abflugzeiten gefiltert werden. Ein kleiner Nachteil bleibt bestehen, Travel-IQ hat es noch nicht geschafft, die Suche zu beschleunigen. So muss der Kunde relativ lang auf seine Ergebnisse warten.

Genau diese Suchtechnologie für Flüge ist jetzt auf der Internetseite von Focus Online eingebunden. In einem kleinen Suchfeld, kann der Kunde nach den besten Flügen im Netz suchen und nach seinen Kriterien filtern.

Diese Kooperation kann mehrere Gründe haben:

  • Der Burda Verlag ist sowohl in Focus investiert, als auch in Travel-IQ
  • Travel-IQ bietet einen gefragten Ansatz für eine Flugsuche

Sicherlich ist die Positionierung auf Focus Online ein begehrter Platz und es würden gerne viele Online Reiseportale dort erscheinen. Dass sich ein junges, innovatives Unternehmen dort durchgesetzt hat, zeigt, dass die neuen Ansätze langsam akzeptiert werden und dass diese jungen Unternehmen langsam eine Konkurrenz zu den etablierten Geschäftsmodellen der Online Reiseportale werden. Dies ist gut und notwendig, denn die „Etablierten“ haben in den letzten Jahren zu wenige neue Ideen gebracht, so sind die Benutzerführung und die Suchmasken seit 10 Jahren nahezu ohne Veränderung und große Innovation.

JO

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Geschicktes Zusammenspiel von Online und Offline Werbung: Ostfriesland sucht Botschafter

Seit ein paar Tagen kann man sich hier als Botschafter der ostfriesischen Inseln bewerben. Es werden also reale Personen gesucht, die ihre Begeisterung für die ostfriesischen Inseln an ihr Umfeld weitergeben wollen. Wer ein Botschafter werden möchte, muss sich bis 18.11.08 bewerben. Laut dem von Tourismuszukunft durchgeführten Kurzinterview haben sich in den ersten beiden Tagen bereits 30 Personen beworben. Nach Abschluss der Bewerbungsphase wird dann aus jedem Bundesland, der Schweiz und Österreich ein Botschafter ausgesucht.

Öfter auf den Ostfriesischen? Mit einer der sieben Inseln fest verbunden? Dann sind Sie unser Mann – oder unsere Frau! Denn wir suchen Festländer, die die Inseln das ganze Jahr über im Herzen tragen. Bewerben Sie sich hier als „Botschafter der Ostfriesischen Inseln“. Den angehenden „Diplomaten“ winken standesgemäße Privilegien.

Diese Privilegien bestehen aus kostenlosen Schiffsfahrten, freiem Eintritt zu allen Veranstaltungen der Kurverwaltungen und weiteren Vergünstigungen. Ganz offensichtlich setzt man hier stark auf die Motivation ausgewählter Personen, ihr soziales Netzwerk ebenfalls für die ostfriesischen Inseln zu begeistern. Dieser Ansatz entspricht den jüngsten Überlegungen im Marketing, nicht mehr auf frontale Werbung sondern auf so genannte „brand advocates“ zu setzen. Bei dieser Methode sucht sich der Leistungsträger themenaffine Personen mit einer hohen Zentralität in einem sozialen Netzwerk (z. B. bei Facebook jemanden mit vielen Freunden) und nutzt deren social graph zur Werbung. Im Falle der ostfriesischen Inseln unterstützt man die Werbemaßnahmen der Botschafter, indem man ihnen eine Menge an kostenfreien Prospektmaterialien, Aufkleber und Türschilder zur Verfügung stellt.

Die Suche nach den Botschaftern ist Teil eines größer angelegten Schrittes Richtung Social Web im Destinationsmarketing, wie uns Thomas Vodde (Kurverwaltung Juist) im Interview mitteilte:

Für die Ostfriesischen Inseln ist dies mit der neuen Seite www.echtundklar.de ein vorsichtiger und zarter Einstieg in das „Social Web“, wenn dies im Sinne eines „Web2.0“ verstanden wird. Wir wollen unsere Gäste stärker an uns binden und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, sich selbst im Netz und als BotschafterIn in der Öffentlichkeit darstellen. Zur Zeit sind wir dabei ein Mini-Konzept zum Social-Marketing zu erarbeiten.

Wir werden diese Aktion auf jeden Fall weiter im Auge behalten und über Neuigkeiten bzw. den Erfolg hier berichten. Aufmerksam geworden auf das Thema sind wir hier.

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Ein Blog für eine Destination – Der Lammertal Blog als erster Schritt Richtung Web2.0 im Tourismusmarketing

Seit dem 20. Mai betreibt die Destination Lammertal angeleitet durch ihren Destinationsmanager Reinhard Lanner einen Destinationsblog. Über den Start des Blogs haben wir auf Tourismuszukunft einen Tag nach dem Launch gebloggt. – Heute wollen wir gemeinsam mit Reinhard Lanner in einem Interview Rückschau auf die ersten zweieinhalb Monate des Lammertalblogs halten.

Tourismuszukunft: Seit wann existiert der Lammertal-Blog und seit wann hast Du die Idee für diesen Blog gehabt?
R.L.: Ich beschäftige mich mit dem Thema Blog seit gut 3 Jahren. Irgendwann im Jahr 2006 habe ich mich entschlossen, selbst ein Blog zu eröffnen. Seit dem Beginn dieses Selbstversuchs kenne ich die seltenen Freuden und täglichen Qualen eines Bloggerlebens, seit Herbst 2006 teile ich dies mit Freunden aus der Destination.

Tourismuszukunft: Wie lang wurde an der Idee entwickelt, bis sie offiziell gelauncht wurde?
R.L.: Aus den persönlichen Erfahrung war klar, ein Destinationsblog muss auf breiten Beinen stehen und braucht kritische Expertise von aussen. Die konkrete Realisierung begann am 7. November 2007 offiziell gelauncht wurde am 20.Mai 2008

Tourismuszukunft: (Wie) soll sich der Lammertal-Blog von anderen Destinationsblogs unterscheiden?
R.L.: Wir realisieren hier eine einzigartige Kommunikationsplattform über Begegnungen in unserer Region. Persönliche Berichte über Erlebtes sollen für Einheimische und Gäste gleichermaßen der Fundus für die eigene Freizeitgestaltung sein.

Tourismuszukunft: Gibt es Besonderheiten bei der Konzeption und Umsetzung von Destinations-Blogs?
R.L.: Das hängt stark von der Zielsetzung ab. Wir lassen das Blog wachsen wie es von sich aus wächst – sozusagen ein systemischer Ansatz. Z.B. sind Beiträge von Gästen für andere Gäste in der jetzigen Phase nicht unser primäres Ziel. Entscheidend für die Destination ist eine Web 2.0 Nutzungs-Analyse der eigenen Stakeholder (Vermieter, Gäste, Mitarbeiter…) sowie darauf aufbauend eine saubere Zielformulierung.

Tourismuszukunft: Welche Trends machen einen Blog für eine Destination aus Ihrer Sicht notwendig?
R.L.: Die Veränderungen in der Gesellschaft (Singlesierung, berufliches Nomadentum) sowie die technologische Entwicklung (Vereinfachung, Verbilligung) haben einen Einfluss auf die Mediennutzung. Der Mensch wird im Internet wieder zum Jäger und Sammler – nach Informationen und gelungenen Beziehungen.

Tourismuszukunft: Welche grundlegenden Technologien/Entwicklungen werden die Tourismus-Branche in den nächsten 5 Jahren nachhaltig verändern? und wieso?
R.L.: Bisher versorgten Tourismusorganisationen Reisehungrige mit Information durch Kataloge, Webseiten, Besuch von Reisemessen uva. Dies wird zukünftig komplett von Google und MSN übernommen, besser und billiger. Wahrscheinlich braucht es aber zukünftig „Müllmänner“ die das Netz säubern – eine neue Aufgabe für Tourismusmanager ;-)?

Tourismuszukunft: Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin mit dem Lammertalblog!

D.A.

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Tripwolf Userzahlen

Morgen wird Tripwolf eine Pressemitteilung über die Zahl der registrierten User veröffentlichen. Ca. 6 Wochen nach dem Start der Plattform hat Tripwolf mehr als 10.000 registrierte User auf dem Portal. Gute Zahlen, wenn man diese mit anderen Reisecommunities vergleicht. So kommt Trivago zwar auf über 40.000 Mitglieder und Travello auf über 15.000 Mitglieder, aber beide Plattformen sind seit mehreren Jahren auf dem Markt aktiv (Travello durch die Überführung der Zielgebietsforen in die Community).

Mit diesem Erfolg haben die Gründer noch nicht einmal in ihrem Business Plan gerechnet und jeder, der schon mal Business Pläne in der Hand gehabt hat, weiß, dass diese meist optimistisch gerechnet sind. Ein Teil des Erfolges dürfte auf die Positionierung als Reiseführer zurückzuführen sein. Das Argument „Stellen Sie hier ihren persönlichen Reiseführer zusammen„, dürfte Besucher überzeugt haben, welche sich nicht bei jeder Community anmelden.

Noch eine Notiz am Rande, welche vielleicht die Bayerischen Leser bemerkt haben könnten: Tripwolf wurde im Bayerischen Rundfunk erwähnt. Das Computer Magazin hat einen kurzen Beitrag über Tripwolf veröffentlicht. Den Podcast zur Sendung gibt es auf dieser Seite.

JO

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Studie zum Management von Communities – Trends für das Social Web Marketing

Laut dem Buzz Canuck Blog wurde heute eine Studie von Beelinelabs veröffentlicht (siehe PDF), welche kritische Faktoren für den Erfolg von Communities herausarbeitet und darauf aufbauend acht Erfolgsregeln für das Community Management erschließt. Einige der Daten sind sicherlich auch für Social Media Werbemaßnahmen im Tourismus von Interesse. Auf welcher Datengrundlage und auf welchem Wege die folgenden Zahlen zustande kommen wurde allerdings nicht geschildert.

Communities haben den folgenden Nutzen für Unternehmen:

  • 35 % = Mehr Mundpropanda,
  • 28 % = erhöhte Markenbekanntheit,
  • 24 % = Ideen für das Unternehmen werden schneller gefunden (crowdsourcing)
  • 24% = gesteigerte Kundenbindung

Die Studie indentifizierte 3 wichtige Hürden für den Erfolg von Communities:

  • 51% = erfolgreiche Einbindung der Mitglieder
  • 45% = den Zeitbedarf für das Management der Community abdecken
  • 34% = Gewinnung einer ausreichenden Mitgliederzahl für die Community

Die wichtigsten Hürden sind also im Bereich der Mitglieder von Communities angesiedelt. Dementsprechend müssen Communities Instrumente bereitsstellen, um die Mitglieder besser einzubinden und eine höhere Attraktivität der Community zu bewirken:

  • 54% = Instrumente sich mit Gleichgesinnten zu treffen, Kontakt aufzunehmen.
  • 43% = Instrumente, die es ermöglichen, dass sich Community-Mitglieder gegenseitig helfen.
  • 41% = Die Community ist auf ein aktuelles oder dauerhaft relevantes gesellschaftliches / gruppenspezifisches Thema ausgerichtet.
  • 33% = Die Qualität des Management der Community ist ebenfalls ein wichtiger Faktor.

Aus den Forschungsergebnisse haben die Autoren der Studie acht Erfolgsregeln für den Betrieb von Communities erarbeitet:

  1. Definieren eines klaren Ziels für die Community-Tätigkeit des Unternehmens
  2. Konzentriere dich auf den Mehrwert udn Nutzen für die Community-Mitglieder
  3. Die Technologie ist nicht das Wichtigste.
  4. Halte die Bedienung einfach und die Inhalte übersichtlich.
  5. Halte die Community mit frischem Content und Veranstaltungen aktuell.
  6. Suche und engagiere aktive Mitglieder der Community, die Führungsfunktionen unter den Mitgliedern übernehmen wollen.
  7. Die Community ist nicht eine Sache der PR Abteilung sondern eine strategische Aufgabe der Unternehmensführung.
  8. Schon vor dem Launch muss eine kritische Masse an Mitgliedern und Helfern eingebunden werden.

Aus meiner Sicht gelten für den deutschen Markt unter Umständen etwas geringere Zahlen, die Tendenz der Studie ist jedoch als roter Faden für das Social Media Marketing brauchbar.

D.A.

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News & Infos

so häufig gelesen wie nie zuvor!

Statistik Juni JuliAnfang des Jahres war unser Blog bereits sehr erfolgreich (wenn man Erfolg an Google Analytics-Zahlen festmacht). Dies lag auch an unserem Tourismuscamp 2008 in Eichstätt, durch das wir hohe Aufmerksamkeit in der Blogosphäre generieren konnten! Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt unsere Besucherzahlen abhängig von Einzelereignissen. Erst in den letzten zwei Monaten zeigt sich wieder ein signifikanter Besucheranstieg (43,5 % mehr Unique Visitors als in den zwei vorhergehenden Monaten April und Mai, siehe Grafik). Nun ist dieser Anstieg jedoch ein kontinuierlicher, nicht oszillierender Anstieg. Es gibt kaum Ausreißer mehr nach oben, sondern wir werden immer öfter via Suchmaschinen gefunden und kontinuierlich von einer hohen Zahl an Stammlesern gelesen – herzlichen Dank hierfür – dies ist unsere größte Motivation.

Eure Tourismuszukunft-Team

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Intermediäre News & Infos

Der Reiseclub 029

Bis jetzt haben wir mehrfach über die französischen Reiseclubs geschrieben, sowie über die deutsche Variante Triphunter, neu ist der Reiseclub 029 bzw. zerotwonine. Obwohl dieser Club die „Amtssprache“ Englisch hat, steckt die deutsche GmbH zerotwonine aus Frankfurt dahinter.

Die Aufmachung und das Erscheinungsbild des Clubs ist klar auf eine Zielgruppe ausgerichtet: Luxus und Leute mit Geld. Zutritt erhält man nur auf Einladung eines bestehenden Mitglieds.

So verwundert es einen nicht, wenn man nach der Anmeldung mit Bildern von luxuriösen Urlaubsgegenden und Urlaubsideen empfangen wird. Zwischendrin die ein oder andere Werbung einer Luxusmarke oder eines Luxusprodukts. Der Braun-Ton gibt der Seite gibt einen sehr gediegenen Eindruck.

Zum Start der Plattform wurden in den letzten 3 Monate ca. 6.000 ausgewählte Kontakte eingeladen, in erster Linie Absolventen entsprechender Hochschulen, die in die Zielgruppenbeschreibung des Clubs passen und sich die Produkte leisten können.

Die Reiseangebote kommen von verschiedenen spezialisierten Reiseveranstalter. Eine kleine Recherche ergab, dass die Produkte auch am freien Markt zu ähnlichen Konditionen gekauft werden können. Zumindest von der Seite her sind die Angebote nicht exklusiv für diesen Club erstellt.

Was ist dann der Anreiz einen solchem Club beizutreten und darüber eine Reise zu suchen und zu buchen? Ganz klar die Aufbereitung der Reise, die Darstellung der Angebote und die Vorauswahl. In diesem Club erhält jedes Mitglied einen Überblick über interessante Reiseangebote, die Reise-Entscheidung kann vereinfacht werden in dem eine Focusierung auf bestimmte Produkte vorgenommen wird.

Mit Hilfe der „DreamMachine“ kann das Mitglied bestimmte Reise-Parameter einstellen und bewerten, nach diesen Kriterien werden Angebote vorgeschlagen. Das Interessante daran ist, dass die Parameter nicht den Eingaben eines üblichen Online-Reiseportals entsprechen, sondern sich auf „weiche“ Faktoren und Eigenschaften der Reisen beziehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Reisen nach dem gleichen Schema aufgebaut sind und umfangreich dargestellt werden. Meist sogar schöner als auf den Seiten des jeweiligen Reiseveranstalters.

Fazit: Eine ähnliche Idee wie Triphunter, eine andere Umsetzung und eine weitere, vielleicht erfolgreiche Idee für einen Travel-Shopping Club.

JO

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Intermediäre News & Infos

Triphunter und wer-kennt-wen

Ich habe gerade erfahren, dass Triphunter – wir berichteten hier und hier. Exciting Commerce hier– einen weiteren Kooperationspartner gefunden hat: Ab heute vertreibt Triphunter seine Produkte auch über die Community Wer-kennt-Wen. Mitglieder von WKW können sich kostenlos bei Triphunter registrieren und die exklusiven Reiseangebote in Anspruch nehmen.

Damit hat Triphunter zwei der großen deutschen Communities als Vertriebskanal für sich gewinnen können. Neben den Lokalisten, die stark im Süddeutschen Raum vertreten sind, ist WKW vor allem im Westen Deutschlands beliebt.


WKW ist für unseren Blog ein noch ziemlich unbeschriebenes Blatt, daher ein paar Infos. Inzwischen sind mehr als 3,5 Mio. Mitglieder auf WKW registriert und WKW gilt als die mit am schnellsten wachsende Community in Deutschland. Investiert in WKW ist die RTL Gruppe.

Eine spannende Frage bleibt: Wie nutzen die Mitglieder dieser Communities die Reiseangebote von Triphunter. Nicht alle angebotenen Reisen sind einem günstigen Preissegment zuzuordnen und nicht alle Reisen liegen im Focus einer Schüler/ Studenten Community. Mit dem Ansatz die Reiseangebote über diese Communities zu vertreiben, positioniert sich Triphunter bei einer anderen Kundengruppe als die meisten Online-Reiseportale. Sowohl diese Vermarktungsstrategie als auch das Konzept von Triphunter sind einigen Touristikern suspekt und wird kritisch in der Branche verfolgt. Dabei stammt die Hoffnung von Triphunter aus den positiven Ergebnissen der französischen Vorbilder.

JO