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Neue Veranstaltungsformate kennenlernen: (Co)Workation, Barcamp, MessUp Night, Lernreise, Hackathon

Barcamp, Coworkation, hackathon, Innovation, Lernreise, MessUp Night, Open Week, Veranstaltungsformat

Kristine Honig05. Mai 2022

All diese innovativen Veranstaltungsformate, am besten noch mit einem hip klingenden englischen Namen versehen – hast du dich auch schon mal gefragt, was sich hinter diesen verbirgt? In diesem Beitrag erklären wir es dir und geben dir Tipps, wie du selbst diese Formate für dich einsetzen kannst.

Falls du selbst erst einmal Teilnehmende*r statt Organisator*in sein möchtest – auch das geht. Bei verschiedenen Einzelveranstaltungen, welche ein solches Format einsetzen, oder auch alle Formate gebündelt bei unserer Open Week (28. Mai bis 4. Juni 2022 im Allgäu).

 

1. (Co)Workation: Input & Entspannung

Was Workations bzw. Coworkations sind

Workation kombiniert Work (Arbeiten) mit Vacation (Urlaub). Bei einer Coworkation spielt noch das Coworking (gemeinsames Arbeiten) eine Rolle, dieses findet also nicht alleine sondern mit mehreren Personen statt. Idealerweise entscheidest du bei jeder Variante selbst, was gerade am besten zu deiner Stimmung, dem Wetter etc. passt – Arbeit oder Urlaub. Der „Tapetenwechsel“ sowie Aktivitäten in der Natur inspirieren dabei automatisch zu neuen privaten wie beruflichen Ideen.

Bei unseren Treffen im Team von Realizing Progress setzen wir schon länger auf Coworkations. Gerade weil für uns gemeinsame Zeit beim Erkunden einer Stadt, bei einer Wanderung oder einem gemeinsamen Kochen genauso wichtig ist, wie das „echte“ gemeinsame Arbeiten mit Laptop, Moderationskarten, Diskussionen.

Coworkation ist nicht nur Arbeiten, sondern auch ganz viel Spaß haben. Zusammen. (Foto: Greg Snell)

Warum du selbst eine (Co)Workation durchführen solltest

Wir haben, wie schon geschrieben, sehr gute Erfahrungen mit dem Format gemacht. Ob du es Teambuilding, Teamentwicklung oder Betriebsausflug nennst, ist dabei letztlich egal. Miteinander Zeit verbringen ist die Devise. Und das gerne auch mal draußen, beim Einkaufen und Kochen oder in sich spontan bildenden Kleingruppen. Überleg am besten tatsächlich, ob du deinen nächsten Betriebsausflug mal über mehrere Tage ziehst, und Working- mit Vacation-Elementen kombinierst.

Auch eine individuelle Workation ohne eine Gruppe ist denkbar. Dies reduziert unter anderem den extra Stress vor und nach dem Urlaub. Wichtig hierbei: Schau genau hin, welches Verhältnis aus Arbeiten und Urlaub gut für dich ist. Und vermeide vorher festgelegte Termine, um deine Urlaubsflexibilität beizubehalten.

Beispiel Open Week: Was dort passiert & was du davon hast

Im Rahmen der Open Week gibt es vorgeplante (Arbeits-)Formate wie das Barcamp oder den Hackathon (siehe unten). Dort – aber sicherlich auch in vielen kleineren Runden und Gesprächen – findet das gemeinsame Arbeiten statt. Gleichermaßen gibt es viel freie Zeit. Du entscheidest dabei selbst,

  • ob du dich in dieser Zeit alleine mit deinem Laptop auf dein Zimmer verziehst,
  • dich in unseren zentralen Hub für die Woche, das Kurhaus Fiskina, setzt (mit der Chance, dass noch jemand anderes dazukommt)
  • oder ob du alleine bzw. mit anderen Wandern oder Radfahren gehst.

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2. Barcamp: Inspiration & Austausch

Was ein Barcamp ist

Was wir nach einem Barcamp am meisten als Feedback bekommen: „Mir schwirrt gerade der Kopf von so viel gutem Input und Ideen.“

Die Grundidee: Es gibt kein inhaltlich festgelegtes Programm, dies läuft komplett über die Teilnehmenden selbst. Alle Teilnehmenden können eigene Themen, Best Practices oder Diskussionen als sogenannte Session einbringen. Auf der Programmwand kann dies dann schon mal so aussehen:

Barcamp Tourismuscamp Niederrhein

 

Und auch in den Sessions selbst ist Austausch ganz groß geschrieben. Alle können und sollen ihre Gedanken und Meinung äußern, Einblicke in eigene Projekte oder Fragen gewähren.

Wofür du selbst ein Barcamp durchführen kannst

Barcamps sind ideal, um miteinander in den Austausch zu kommen, sich genauer kennenzulernen, sich besser zu verstehen.

Für dich deshalb ideal geeignet, wenn du beispielsweise eine neue Strategie planst oder auch deren Umsetzung ansteht, wenn du dich als Organisation neu ausrichten willst, aber auch (und dies ist eigentlich immer mit der wichtigste Punkt), um einfach in Kontakt zu deinen Stakeholdern zu sein. Besser hinzuhören: Was treibt die anderen eigentlich gerade so um? Wo kannst du wie helfen?

Übrigens: Das Format Barcamp funktioniert auch in ganz klein mit wenigen Leuten. Deshalb auch perfekt organisationsintern umsetzbar.

Reinschnuppern ins Barcamp-Format: Tourismuscamp Schweiz

Magst du selbst an einem Barcamp dabei sein? Dann haben wir was für dich. Gemeinsam mit unserem Partner Gut und Gut führen wir am 13. und 14. Juni 2022 das Tourismuscamp Schweiz in Zürich durch. Und rate mal zu welchem Thema? Genau, Lebensraum! Hier geht’s zu weiteren Informationen und zur Anmeldung: Tourismuscamp Schweiz.

Beispiel Open Week: Was dort passiert & was du davon hast

Das Barcamp im Rahmen der Open Week findet zu Beginn unserer gemeinsamen Woche statt. Ideal, um sich miteinander einzugrooven und die verschiedenen Fragestellungen und Herausforderungen kennenzulernen. Aber auch ideal, um bereits erste Lösungsansätze und Umsetzungsbeispiele kennenzulernen. Die Sessions sind nur 45 Minuten lang – zum Glück hast du die Woche über noch Zeit, um in ausgewählte Themen tiefer einzutauchen.

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3. MessUp Night: Erleichterung & Lachen

Was eine MessUp Night ist

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Bedeutet auch: Wer Neues ausprobiert, wird dabei auch schon mal scheitern.

Bei einer MessUp Night geht es darum, das Scheitern auf die Bühne zu holen. Darüber zu sprechen. Zu zeigen, was sich hieraus ergeben hat. Und dabei zu lernen, dass Erfolg niemals endlos ist und Scheitern auch dazugehört.

Sogenannte FuckUp Nights gibt es schon seit einigen Jahren. Man darf die Bewegung durchaus als global bezeichnen. Meist geht es dabei um Unternehmer*innen und/oder StartUps, nicht selten um große finanzielle Beträge. Dabei ist die „Kunst des Scheiterns“ keine Frage des Umsatzes oder dergleichen. Sondern sollte auch im Kleinen zelebriert werden.

Wofür du selbst eine MessUp Night einsetzen kannst

Auch innerhalb von Organisationen und Regionen stehen meist die Erfolge im Fokus. Durch einen offenen Umgang mit dem Scheitern wird Vertrauen geschaffen, Sicherheit gegeben. Es gibt ja das schöne Sprichwort: „Aus Fehlern lernt man.“ Erlaube deshalb auch dir und anderen Fehler. Und nicht nur das. Feiert diese! Denn durch die Fehler und Erfahrungen werdet ihr besser.

mehrere Leute mit Sitzkissen auf dem Fußboden sitzend
In entspannter & offener Atmosphäre übers Scheitern reden – das ist die MessUp Night

Beispiel Open Week: Was dort passiert & was du davon hast

Drei Teilnehmende erzählen aus ihren Erfahrungen rund ums Scheitern ihres Projektes oder ihrer Kampagne. Selbstverständlich drehen sich die Themen um das zentrale Thema der Open Week, die Lebensraumperspektive. Die MessUp Night findet abends und in lockerer Umgebung statt, damit genügend Raum für Fragen und Diskussionen bleibt. So kannst du von den Erfahrungen anderer lernen und gleichzeitig erfahren, wie wichtig es ist, sich nicht nur an Erfolgen zu messen.

Darüber hinaus lernst du im Laufe der Woche in der Lebensraumregion Allgäu weitere Erfahrungen und Learnings involvierter Akteur*innen vor Ort kennen.

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4. Lernreise: Information & Verstehen

Was eine Lernreise ist

Okay, Lernreise klingt jetzt erstmal nicht soooo sexy. Ist aber gut. Versprochen. Vielleicht besser Inspirational Tour oder Learning Journey nennen, um im englischen Duktus zu bleiben? Aber mal ganz losgelöst vom Namen – was steckt hier dahinter?

Wir haben bei Realizing Progress im Rahmen unserer Coworkations vor ein paar Jahren damit angefangen, bei unseren Treffen ausgewählte Unternehmen und DMOs besuchen. Warum? Weil gegenseitiger Austausch uns alle weiter bringt. Durch den direkten Besuch von Unternehmen bekommst du Ideen für dein eigenes Tun – das kann eins zu eins die gleiche Maßnahme oder auch eine Abwandlung von dieser sein, das kann aber auch genau das Gegenteil hiervon sein, weil dies einfach besser zu dir passt.

Warum du selbst eine Lernreise aufsetzen solltest

Was wir immer wieder sehen: Viele Destinatiosnmitarbeitende und Lebensraumgestalter*innen kennen ihre eigene Region und die eigenen Akteur*innen selbst viel zu wenig. Eine gemeinsame Siteinspection – gerne auch mehrmals im Jahr – sorgt fürs Kennenlernen, und zwar sowohl der besuchten Angebote als auch untereinander.

Außerdem lohnt es sich auch immer mal wieder, Regionen oder Anbieter zu besuchen, die eine Vorreiterrolle auf einem bestimmten Gebiet einnehmen: Welche Maßnahmen führen andere zur Besucherlenkung durch? Wie wird Nachhaltigkeit anderswo umgesetzt? Diese und ähnliche Fragen sind hierbei denkbar.

Was machen andere? Am besten hingehen, anschauen, nachfragen. (Foto: Greg Snell)

Beispiel Open Week: Was dort passiert & was du davon hast

Bei der Open Week besuchen wir drei Unternehmen bzw. Organisationen, wobei jeweils ganz unterschiedliche Herausforderungen der Lebensraumperspektive im Fokus stehen:

  • Hotel Oberstdorf: Herausforderung Personal / Mitarbeitende
  • Naturparkzentrum Alpenfluhkette: Herausforderung ökologische Verträglichkeit / Besuchermanagement
  • Gutes vom Dorf, Ofterschwang: Herausforderung: Regionale Produkte / lokale Wertschöpfungskreisläufe

Du kannst die Leute im Rahmen unserer Lernreise mit all deinen Fragen löchern. Vor welchen Herausforderungen standen oder stehen sie noch heute? Wo sind sie diese angegangen? Wie sind die gemachten Erfahrungen hierbei?

 

5. Hackathon: Lernen & Lösungen

Was ein Hackathon ist

Ein Hackathon ist ein Event, auf dem ein bestimmtes Problem gelöst – also gehackt – wird. Das hat oft etwas mit Programmieren zu tun, muss aber nicht. Meist gibt es eine Challenge oder auch mehrere sowie Teams, die sich spontan zusammentun, um einen oder mehrere Tage an der Lösung dieser Challenge zu arbeiten. Oft geht es die ganze Nacht durch – darum auch der Begriff, der sich aus „hacking“ und „Marathon“ zusammensetzt. Das macht Spaß, bringt den Challengegeber*innen neue Erkenntnisse und Lösungen und den Teilnehmer*innen neue Skills, Kontakte und vielleicht sogar ein Preisgeld.

Wie du selbst einen Hackathon einsetzen kannst

Wenn du eine Problemstellung hast, die du nicht allein intern lösen kannst oder willst, eine coole Location zur Hand und Lust auf Experimente und neue Ideen hast, ist ein Hackathon genau das richtige für dich.

Viele große Unternehmen haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist, dass die Aufgabe attraktiv genug ist und eventuell noch ein Preisgeld winkt. Schließlich investieren die Teilnehmenden oft ein ganzes Wochenende für deine Challenge. So wird aus einem Hackathon eine Win-Win-Situation und alle können langfristig davon profitieren.

Aus einem Hackathon kann eine programmierte Website oder App entstehen – muss aber nicht.

 

Beispiel Open Week: Was dort passiert und was du davon hast

Der Hackathon der Open Week findet am Ende unserer gemeinsamen Woche statt. Der Fokus liegt auf dem Thema „Neue Verträglichkeit“. Kernfrage: Wie kann man Lebensqualität messbar machen?

Du siehst schon: Hierfür könnte etwas programmiert werden, aber muss nicht unbedingt.

Mehr Infos zu Hackathons

Reinschnuppern ins Hackathon-Format: Hackathon NRW

Tourismus NRW führt zwei aufeinander aufbauende Hackathons durch: Ziel des ersten Hackathons Search:Ideas am 10.06.2022 in Köln ist es, Leitideen oder Strategien zu entwickeln, um künftige Digitalisierungsprojekte und Datenmanagement erfolgreich gestalten zu können. Im zweiten Hackathon Search:Creations im September 2022 geht es dann darum, die Datenbank von NRW, den sogenannten DataHub NRW, als Datenquelle für touristische Anwendungen zu nutzen und attraktive Angebote zu schaffen.


 

Hui, das ist hier dann mal doch deutlich länger geworden, als geplant. War etwas für dich dabei? Welches Veranstaltungsformat möchtest du am liebsten direkt heute noch besuchen oder selbst organisieren?

Alle oben genannten Formate kannst du bei unserer Open Week (28. Mai bis  4. Juni 2022 im Allgäu) live erleben und aktiv mitgestalten. Wir freuen uns darauf, dich dort zu sehen. Du überlegt, das ein oder andere Format organisationsintern oder für deine Region einzusetzen, weißt aber nicht so recht wie? Dann sprich uns einfach an. Gerne unterstützen wir dich mit unseren Erfahrungen.

 

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Kristine Honig Strategin | Umsetzerin | Barcamperin

Kristine ist seit 2014 Netzwerkpartnerin und Beraterin bei Realizing Progress. Sie denkt strategisch – und spricht gleichzeitig die Sprache deiner Akteur*innen. Deshalb ist sie die perfekte Sparringspartnerin, um gemeinsam mit dir deine Strategie zu erarbeiten und diese danach ins Operative zu übersetzen. Ihre Themen sind Zielgruppen, Stakeholder und Produktentwicklung sowie Barcamps und Kreativitätstechniken.

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