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Coliving zu Corona-Zeiten – und was wir hieraus mitnehmen

CoLIving, Coworking, Team, TZTeam

Kristine Honig28. Sep 2020

Wir arbeiten digital vernetzt. Dennoch sind uns persönliche Treffen wichtig, um ein noch besseres Gefühl für die anderen Netzwerkpartner*innen zu bekommen, für Zwischentöne und Emotionen. Normalerweise buchen wir für ein Coliving gerne ein gemeinsames Haus. Größtmögliche Nähe über mehrere Tage.

Aber ein Coliving in Zeiten von Corona? Geht das?
Geht. Und verrückterweise taten uns die Einschränkungen durch Corona sogar gut.

coliving-Video von Greg Snell
„Behind the scenes“ unseres Colivings – von unserem Fotografen Greg Snell

Coliving hybrid gedacht

Normalerweise finden Tourismustage in einem gemeinsamen Raum an einem zentralen Ort statt. In den letzten Monaten haben sich hier verstärkt digitale und hybride Formate etabliert. Gleiches galt für unser Coliving.

Auch für dieses führten wir eine hybride Form ein: Eine Kleingruppe, Cati, Catha und ich, trafen sich zu Beginn der Woche in Augsburg, während der Rest des Teams bereits in Berlin vor Ort war. Analog treffen – digital zusammenarbeiten. Denn egal ob zur Einstiegsrunde, zur Abstimmung unserer Wochenplanung oder auch für konkrete inhaltliche Besprechungen: Berlin und Augsburg arbeiteten zusammen. Über Zoom.

Gleichzeitig ergaben sich jedoch auch vor Ort in Berlin hybride Formen der Zusammenarbeit: Man konnte sich – falls gewünscht – aufs Hotelzimmer zurückziehen oder an einem anderen Ort sein und sich über Videokonferenz-Zuschalte dennoch an den Diskussionen beteiligten. Eine unserer Sessions führten wir sogar komplett digital durch, weil wir uns einerseits verschiedene Systeme zeigen wollten, die jede*r individuell auf dem eigenen Rechner hatte und gleichzeitig die Ergebnisse direkt gemeinsam in Mural dokumentieren wollten.

Alexander Mirschel
In Berlin dabei: Unser neuer Netzwerkpartner Alex (Foto: Greg Snel)

Coliving corona-konform umgesetzt

Uns war es wichtig, bereits im Vorfeld unseres Treffens über Corona zu reden und wie wir vor Ort hiermit umgehen. Dass jede*r genug Mund-Nase-Bedeckungen mit im Gepäck hatte – logisch. Dass diese im Hotel, beim Betreten von Restaurants etc. auch getragen wurden – ebenso logisch. Aber was bedeutet Corona für unseren Umgang miteinander? Was ist uns wichtig? Was geht, was nicht?

Klar ist: Corona reduziert körperliche Nähe. Unsere gewählte Unterkunft, The Student Hotel in Berlin, bot jedoch neben viel Kreativität und Überraschungen auch diverse Lounge-Möglichkeiten, um wir uns großräumig und dennoch angenehm und flexibel verteilen konnten. Die schon erwähnte Kombination aus analog und online unterstützte ebenso die Möglichkeit, mehr Abstand zueinander zu halten und sich dennoch nah sein zu können.

Ergänzend lud natürlich das Wetter in der vergangenen Woche dazu ein, unsere Besprechungen nach draußen zu verlagern. Und nicht nur die Besprechungen, auch die gemeinsamen Essen. Und so nahmen bei der Restaurantauswahl dieser Tage nicht nur die grundsätzliche Ausrichtung des Restaurants sowie dessen Bewertungen eine zentrale Rolle ein, sondern gleichzeitig die Frage nach der Corona-Passgenauigkeit.

Aktuell selbstverständlich: Mund-Nase-Bedeckung (Foto: Greg Snell)
Aktuell selbstverständlich: Mund-Nase-Bedeckung (Foto: Greg Snell)

Flexibilität und Individualität

Das Thema Kleingruppen im großen Berlin brachte ganz viel Flexibilität und Individualität in unser Treffen. Sich digital in eine Session zuschalten, obwohl aktuell an einem anderen Ort oder im eigenen Hotelzimmer sitzend – perfekt möglich. Und auch wo wir früher gemeinsam mit U- und S-Bahn gefahren wären, verteilten sich dieses Mal die Transportmöglichkeiten auf mehrere kleinere Gruppen: Laufen, Scooter fahren, Rad fahren oder ein Taxi nehmen. Gemeinsam Essen gehen: Bedürfnisse sind unterschiedlich, das Angebot in Berlin groß. Entsprechend auch hier: viele Kleingruppen im Lauf der Woche.

Das Ziel quasi vorgegeben – für den Weg entschied sich jede*r selbst. Und auch dies tat uns extrem gut.

Mobilität neu gedacht (Foto: Greg Snell)
Mobilität neu gedacht (Foto: Greg Snell)

Gemeinsames Coliving = Neugier ausleben

Wir sind neugierig. Dass Berlin perfekt ist, um neue Inspirationen zu erhalten, steht sicherlich außer Frage. Und so wurde einiges Neues ausprobiert. Einige Leute im Team fuhren während unseres Treffens das erste Mal mit einem e-Scooter. Andere entdeckten Berlin auf dem Fahrrad oder auch zu Fuß noch einmal komplett neu für sich. Beim Essen waren immer öfter Verschiebungen hin zu vegan oder vegetarisch auszumachen. Und einige schauten sich zusätzlich das Futurium, ein Haus der Zukünfte, an.

Da wir bereits Fragen zum Futurium bekommen haben, was es da eigentlich zu sehen gibt: Schau dir hierzu mal das Video von Günter an, welches dieser zum Futurium erstellt hat.

 

Dieser Rahmen kombiniert mit unseren gemeinsamen Projektbesprechungen und Brainstormings sowie individuellen Gesprächen miteinander – hierbei entsteht unglaublich viel Energie in unserem Team.

Immer wieder hinterfragen. Alles. (Foto: Greg Snell)
Immer wieder hinterfragen. Alles. (Foto: Greg Snell)

Was nehmen wir mit…

…aus unserem Berlin/Augsburg-analog/online-Teamtreffen?

Natürlich ganz viele neue Projektideen. Wie immer haben wir einiges bereits vor Ort voran gebracht, einiges steht jedoch noch auf unseren to-do-Listen. In Berlin trafen viele von uns Alex, unseren neuesten Netzwerkpartner, das erste Mal persönlich. Der Eindruck aus den zahlreichen vorherigen gemeinsamen Videokonferenzen, Chats und Telefonaten bestätigte sich hier beiderseitig: Es passt.

Was wir jedoch vor allem aus diesem speziellen Coliving mitnehmen: Dass emotionale Nähe auch mit mehr Abstand geht. Dass hybride Formate nicht nur für große und offizielle Veranstaltungen funktionieren, sondern auch im Kleinen. Und sogar, dass es gut wäre, so manche corona-induzierte Veränderung auch ohne Corona beizubehalten.

Oder um es mit den Worten eines Netzwerkpartners zu sagen: „das beste Coliving aller Zeiten“. Etwas, dass wir uns vor unserer Reise nach Berlin wohl nicht hätten vorstellen können.

 

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Kristine Honig Strategin | Umsetzerin | Barcamperin

Kristine ist seit 2014 Netzwerkpartnerin und Beraterin bei Realizing Progress. Sie denkt strategisch – und spricht gleichzeitig die Sprache deiner Akteur*innen. Deshalb ist sie die perfekte Sparringspartnerin, um gemeinsam mit dir deine Strategie zu erarbeiten und diese danach ins Operative zu übersetzen. Ihre Themen sind Zielgruppen, Stakeholder und Produktentwicklung sowie Barcamps und Kreativitätstechniken.

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