Vor wenigen Monaten hat Facebook den ersten Akt vollzogen – der komplette Live-Stream der Aktivitäten der Freunde nach dem Vorbild von Twitter wurde in Facebook integriert. Seit gestern ist nun der zweite Akt der „freundlichen“ Übernahme von Twitter-Funktionen über die Bühne gegangen – er nennt sich Facebook Open Stream API. Was heißt dies konkret – Programmierer können nun, wie es bei Twitter schon länger möglich ist, auf die Live-Daten zugreifen und sie in eigene Programme integrieren, z.B. in Desktopanwendungen auf Basis von AdobeAir, wie z.B. Twirl für Twitter.
Verändert sich dadurch etwas?
Ja, natürlich – Twitter-Inhalte werden z.B. zu 90 % nicht über Twitter selbst, sondern über externe Seiten erzielt (z.B. Twirl, Twitterfox und Co). Was heisst dies im Umkehrschluss für Facebook – Facebook macht sich zunehmend unverzichtbar, nicht als Portal, sondern als Infrastrukturanbieter für den Social Graph! Zukünftig werden Personen weniger Zeit in Facebook verbringen, dafür wird der Live-Stream noch zentraler und ubiquitärer werden.
Welche Konsequenzen ergeben sich für den Tourismus in Facebook:
- die Verbreitung von Fanpages wird sich nochmalig verlangsamen! Waren Sie gerade dabei, sich wieder vom „Verdrängungsschock“ aus dem Newsfeed zu erholen, wird dies zu einer erneuten Reduktion der Viralität führen.
- vorhandene Fanpages sind enorm wertvoll und jeder User ebenso.
- gekaufte Werbung für Fanpages in Facebook wird zunehmend interessanter & notwendiger, wie z.B. von der München-Fanpage seit geraumer Zeit vorexerziert.
- Statusupdates in der Pinnwand von Fanpages werden noch zentraler in der Unternehmenskommunikation: d.h. kontinuierliche Betreuung und Kommunikation wird unerlässlich: Best Practice hier ist die Nürnberg-Fanpage
- Unabhängig von Fanpages ergeben sich natürlich für Anbieter von Tourismusdienstleistungen & Intermediäre einige Möglichkeiten den Open Stream anzuzapfen. Hierzu aber in einem anderen Beitrag mehr!