Die Open Data Tourism Alliance (ODTA) hat heute am 25.5.2023 bei ihrem Treffen in Linz wegweisende Standards für touristische Informationen verabschiedet. Diese Erweiterungen des bekannten schema.org-Standards schaffen die Grundlage einen reibungslosen Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen und Organisationen, um die Effizienz und Qualität der touristischen Informationen zu verbessern. Und ja, sie werden zeitnah für alle veröffentlicht – was ein offener Standard so an sich hat!
Wer ist die ODTA?
Die ODTA wurde im September 2021 ins Leben gerufen – enstanden aus der von uns initierten DACH-KG – und besteht aus den nationalen Tourismusorganisationen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie rund 20 Partnern auf föderaler Ebene. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, semantische Datenmodelle für touristische Informationen auf Basis des schema.org-Standards zu standardisieren. Im Rahmen des 7. Treffens der ODTA in Linz wurden nun bedeutende Erweiterungen festgelegt, wobei das Semantic Technology Institute Innsbruck (STI), eine Forschergruppe der Universität Innsbruck, wissenschaftliche Beratung leistete. Wir als Realizing Progress sind ebenso Teil des Konsortiums rund um das STI und moderieren dabei die ODTA-Treffen.
Neues Vokabular für die KI
Die zentralen Erweiterungen des schema.org-Standards betreffen das Vokabular in 4 Bereichen: Unterkunft, Touren, Points of Interest und Events. Durch diese Erweiterungen wird die semantische Annotierung von touristischen Daten und Informationen erleichtert. Vor allem vor dem Hintergrund des Zeitalters der Künstlichen Intelligenz ein wichtiger Schritt für den Tourismus. Generative KIs wie ChatGPT oder Bart benötigen trotzdem strukturierte Informationen / Daten um Inhalte zu verstehen. Das heißt Anwendungen im Kontext der Künstlichen Intelligenz werden besser und richtiger, wenn wir die Informationen semantisch erklären.
Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT), betont die Bedeutung dieser Erweiterungen des schema.org-Standards:
„Die Erweiterungen des schema.org-Standards sind ein wichtiger Schritt zur besseren Nutzung von Daten im Tourismus. Mit dem DZT-Knowledge Graphen, der Ende Juni gelauncht wird, und einer einheitlichen und konsistenten Annotierung von touristischen Daten und Informationen schaffen wir grenzüberschreitende Voraussetzungen für eine bessere digitale Infrastruktur, die beispielsweise als Basis für KI-Anwendungen dienen kann.“
Astrid Steharnig-Staudinger, neue Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), unterstreicht ebenfalls die Relevanz der einheitlichen Datenstandards:
„Daten spielen eine entscheidende Rolle bei der digitalen und grünen Transformation des Tourismus. Die Arbeit an einheitlichen Datenstandards in der ODTA ist ein wichtiger Schritt, um die Nutzung von Daten sowohl innerhalb des Tourismussektors als auch über Branchengrenzen hinweg zu verbessern. Die regionalen Initiativen wie datahub.tirol, nationale Initiativen wie der Tourism Data Space und europäische Initiativen profitieren von den Ergebnissen der ODTA. Sie schaffen auch die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, um einen sicheren und vertrauenswürdigen Austausch von Daten zu ermöglichen und somit die Zukunftsfähigkeit des österreichischen Tourismus zu fördern.“
Die ODTA wird auch nach dieser Definition ihre Arbeit fortsetzen. Neben künftigen Erweiterungen des schema.org-Standards liegt der Fokus der Allianz auf dem inhaltlichen Austausch zu touristischen Produkten und Services auf Basis offener & semantisch strukturierter Daten. Dabei stehen die Verbesserung der Datenqualität und Datenorganisation sowie die Sichtbarmachung der Daten auf verschiedenen Kanälen im Mittelpunkt.
Warum ist das wichtig?
Ein freier Markt für Digital-Anwendungen zu schaffen ist ein zentrales Anliegen der ODTA. Mit einer gemeinsamen für alle verständlichen Sprache wird die Pluralität der Dienstleister und Nutzer ermöglicht. In Kombination mit offenen Daten können durch offene Standards (zwei unserer Prinzipien, wir wir auch Digitalisierung denken) Innovationen im digitalen Umfeld schneller & kostengünstiger realisiert und dadurch einfacher entwickelt werden. Ein Gewinn für unsere Destinationen, aber am Ende auch für unsere Gäste / Nutzer.