Gerade in der Weihnachtszeit versuchen Facebook-Seiten vermehrt, beispielsweise durch Gewinnspiele mehr Interaktion mit ihren Nutzern zu bekommen – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Der Gewinn geht dabei meist nicht an den Nutzer, sondern es wird per Zufall entschieden, wer ihn bekommt. Das ist gut, wenn man viele Leute ansprechen möchte, aber besser wäre es doch eigentlich, den Nutzern etwas zurück zu geben, die am meisten mit der Marke interagieren – oder? Nur – wie findet man das heraus? Spätestens sobald man fünfstellige Fanzahlen erreicht, kommt man mit händischem Zählen nicht mehr weit, und es wird sinnvoll, sich die Arbeit von Social Media Monitoring Tools, auch SMMs genannt, erleichtern zu lassen. Schon im Oktober hatten wir Klout, ein Tool das dem persönlichen Social Media Monitoring dient, vorgestellt.
Booshaka ist ein Tool, mit dem sich ermitteln lässt, wer mit Posts, Likes, Kommentaren etc. am meisten mit einer Seite interagiert. Dabei lassen sich Ranglisten erzeugen, die man per Reiter auch öffentlich in die jeweilige Facebookseite einbauen kann, um Nutzer anzuregen, noch mehr zu interagieren und Content zu erstellen.
Wer auf der Rangliste ganz oben ist, den belohnt man mit einem Preis. Betreibt man zum Beispiel eine Destinationsseite, könnte man ihn mit einem Wellnesswochenende beschenken. Im Idealfall schlägt man mit so einer Aktion zwei Fliegen mit einer Klappe: Der (vermutlich) Social Media-affine Nutzer wird sich über die Belohnung freuen und über sein Geschenk schreiben. So macht er auch anderen Lust, so ein Wellness-Wochenende zu buchen. Außerdem bekommen andere einen Anreiz, ebenfalls viel zu interagieren, wodurch der Facebook-Edgerank die Seite besser bewertet und im Facebook-Newsstream eine höhere Sichtbarkeit gibt. Wir möchten an dieser Stelle vermerken, dass es sich bei den Anmerkungen zu möglichen Gewinnspielen bisher nur um Ideen-Ansätze handelt, die so derzeit gegen die Facebook-Richtlinien für Promotions verstoßen.
Ein anderes Tool ist Likester. Likester ist ebenfalls eine Facebook-App, die auf der Idee basiert, dass man aus den über 15.000 Likes, die die Freunde eines durchschnittlichen Facebook-Nutzers haben, mehr machen sollte. Besonders interessant für jeden, der eine Seite bei Facebook hat ist, dass man sehen kann, von welchen Seiten die Fans der eigenen Seite noch Fan sind. Die Zahlen werden ins Verhältnis zu den Likes aller Facebook-Nutzer gesetzt, so dass sich mit den Daten auch tatsächlich etwas anfangen lässt.
Sollten der Fanseite von Hamburg mal die Ideen ausgehen, wie sie Interaktion erzeugen können, wäre es ein guter Ansatzpunkt über Fußball zu schreiben oder die Erwartungen an Jan Delays neuestes Album abzufragen – dann wer Hamburg mag, mag, wie man sieht, auch dessen Musik, den FC St. Pauli oder den HSV und Jan Delay. Oder man ermittelt, welche Fanseiten in Deutschland momentan besonders oft geliked werden, denn Likester bietet eine ähnliche wie die von Twitter bekannte „Trending Topics“-Funktion für Facebook an – inklusive Filter nach Like-Herkunft. Hat man eine schnell wachsende Seite gefunden, die der eigenen ähnlich ist, kann man ggfs. Rückschlüsse ziehen und herausfinden, auf welche Art man Fans auch für die eigene Seite gewinnen kann.
Habt ihr schon Erfahrungen mit den Tools gesammelt, vielleicht auch schon Best Practices gefunden, von denen Ihr lernen konntet – und wenn ja, was hat Euch besonders überrascht?