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„Spielend“ zum Erfolg: Marketing auf SCVNGR und die Chancen für den Tourismus

challenge, Foursquare, location based service, places, SCVNGR

Florian Bauhuber21. Jun 2011

Standortbezogene Netzwerke im Social Web, wie Foursquare, Gowalla und Facebook Places und Co., ermöglichen es ihren Nutzern, sich mit dem Smartphone an Orten einzuchecken, an denen sie sich gerade aufhalten. Damit kann nicht nur leicht herausgefunden werden, welche Orte von Freunden bevorzugt besucht werden, sondern es werden auch Kommentare und Tipps zu ihnen generiert. Diese Plattformen bieten sich somit auch sehr gut für Destinationen an, die durch das Anlegen von Orten und Profilen user-generated Content in Form von Geheimtipps, Empfehlungen und vielem mehr erzeugen und so die Nutzer auf sich aufmerksam machen können. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten in diesen Netzwerken gestaltet sich das Schalten von erfolgreichen und vor allem interaktiven Marketing-Kampagnen jedoch als schwierig.


Gibt es also keinen Weg, die Vorzüge von Location-Based Services erfolgreich für (touristische) Unternehmen zu nutzen und damit einen Mehrwert für die User zu bieten? Doch, denn mit SCVNGR gibt es eine soziale standortbezogene Gaming-Plattform, die bereits von einigen US-amerikanischen Firmen erfolgreich für Marketingaktivitäten, fernab vom bloßen Anlegen von Profilen und Orten, eingesetzt wird. Die soziale Plattform SCVNGR hat zum Vorteil, dass dort location-based Services mit kleinen Spielen verbunden werden, meist in Form von Wettbewerben und Aufgaben rund um das Einchecken an bestimmten Orten. Für Unternehmen ist es möglich, selbst Wettbewerbe zu erstellen. Nutzer von iPhones und Android-Smartphones können diese dann absolvieren und Punkte sammeln, die dann wiederum in ganz reale Belohnungen wie Restaurantgutscheine eingetauscht werden können. Wie auf anderen Plattformen ist es zudem auch möglich, sich mit anderen Usern zu vernetzen und deren Aktivitäten zu verfolgen.

Mehr als 1000 US-amerikanische Unternehmen haben bis jetzt Wettbewerbe, sogenannte Challenges, auf SCVNGR erstellt, die den Nutzern neben Spaß auch noch exklusive Belohnungen einbringen können. Im Gegenzug dafür wird dem Unternehmen für einige Minuten die konzentrierte Aufmerksamkeit des Nutzers zuteil, der dann im Idealfall auch noch seine Freunde mit zum Spiel einlädt – so wird auf beiden Seiten ein Mehrwert generiert. Generell ist die Verbindung von Spaß und Belohnung ein wichtiger Faktor wenn es darum geht, die Nutzer für die Teilnahme und das Teilen von Content zu motivieren.  So gelang es beispielweise der amerikanischen Restaurantkette Buffalo Wild Wings, viel Aufmerksamkeit zu erzeugen indem sie Gäste in einer 12-wöchigen Challenge dazu aufforderten, unter anderem Fotos von ihren Freunden, Fans von gegnerischen Football Teams, dem saftigsten Chicken-Wing auf dem Restauranttisch und vielem mehr zu veröffentlichen und dafür Punkte zu erhalten, die sie dann wiederum gegen Gutscheine eintauschen konnten. Fast 200.000 Teilnehmer sprechen dabei eine sehr deutliche Sprache.

 

SCVNGR - Kampagne von Buffalo Wild Wings
SCVNGR - Kampagne der Restaurantkette Buffalo Wild Wings

Leider ist von diesem Trend in Europa bis jetzt nicht viel zu spüren. Touristisch betrachtet, können derartige Challenges dabei vor allem für Destinationen eine schöne Möglichkeit darstellen, sich durch eigene Wettbewerbe auf spielerische Art und Weise mehr Aufmerksamkeit im und auch außerhalb des Web zu verschaffen und den Gästen einen Mehrwert zu bieten. Vielfältige Kooperationen mit Leistungsträgern, bei denen die erspielten Punkte gegen reale Prämien eingesetzt werden können, motivieren dabei natürlich ganz besonders. Ein weiterer Pluspunkt ist der besonders starke virale Effekt, den solche Kampagnen mit sich bringen, da entstandene Inhalte nicht ausschließlich auf SCVNGR zu finden sind, sondern zusätzlich auch in anderen sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Twitter, geteilt werden und somit Nutzen über verschiedene Kanäle generieren.

Eine wirklich spannende Entwicklung, wie wir finden. Doch ob diese Challenges wirklich einen Markt im deutschsprachigen Raum finden, bleibt abzuwarten! Oder was denkt Ihr?

 

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Florian Bauhuber Geschäftsführer | Change Maker | Mentor

Florian Bauhuber ist Geschäftsführer des Experten-Netzwerks Realizing Progress. Bereits seit dem Jahr 2006 berät und begleitet er gemeinsam mit seinen Kolleg*innen unzählige Akteur*innen, die sich mit der Zukunft von Tourismus, Standorten und Lebensräumen beschäftigen. In seinem Fokus stehen dabei unterschiedliche Beratungsschwerpunkte: #ServiceDesign #Change #Nachhaltigkeit #DigitalStrategie #OpenData #Innovation

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