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iPad 2 und der Tablet Boom – Auswirkungen für den Tourismus?

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Florian Bauhuber04. Mrz 2011

Der Branchenverband BITKOM rechnet im laufenden Jahr 2011 mit 1,5 Millionen verkauften Tablet-PCs in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr wäre dies nahezu eine Verdopplung der Verkaufszahlen. Und auch für 2012 wird eine weitere Steigerung der Absatzzahlen prognostiziert. Insgesamt sollen 2011 15 Millionen PCs verkauft werden. Tablet-PCs erreichen dabei einen Anteil von 10% am gesamten PC-Markt, Netbooks verlieren mehr und mehr an Bedeutung, genau wie stationäre PCs.

Im letzten Jahr dominierte das iPad den Tablet-Markt fast vollständig. Auf der diesjährigen CeBIT, die diese Woche in Hannover stattfindet, sollen nun mehr als 40 neue Tablet-PC-Modelle von den Herstellern präsentiert werden, die so zum Kampf gegen die Apple-Dominanz antreten. Wo sich im letzten Jahr also für Apple die Frage stellen musste, ob die Welt etwas wie ein iPad überhaupt braucht, müssen sie sich nun, nach fast 15 Millionen verkauften Exemplaren weltweit, der Konkurrenz stellen. Allein 50 Tablets mit Googles Betriebssystem Android, das als offenes Betriebssystem Herstellern kostenlos zur Verfügung steht, sind für dieses Jahr geplant, HPs TouchPad soll mit dem von Palm übernommenen WebOS betrieben werden und auch Microsoft tüftelt daran, Windows 7 tablet-fähig zu gestalten. Vor allem Android 3.0, von Google „Honeycomb“ genannt, soll mit einer verbesserten, an Tablet-PCs angepassten Grafik dem iPad Konkurrenz machen. Neben der Frage des Preises und der Qualität werden vor allem die angebotenen Apps darüber entscheiden, welche Tablet-Modelle sich in der Gunst der Nutzer und damit am Markt durchsetzen können. Bisher liegt Apple hier mit über 350.000 Apps, 60.000 davon speziell für das iPad optimiert, klar vorn. Zum Vergleich: Android bietet bislang lediglich 100.000 Anwendungen.

Apple hat derweil am gestrigen Mittwoch das iPad 2 vorgestellt. Dieses ist nicht nur dünner und leichter als sein Vorgänger, es verfügt auch über je eine Front- und Rück-Kamera, wodurch nun auch Videochats über z.B. Skype möglich sein werden. Vor allem in Bezug auf Apps, Local Based Services und  georeferenzierte Inhalte über z.B. Google Places eröffnen Tablets Möglichkeiten wie Smartphones. Oder im Bezug auf den Tourismus sogar noch mehr? Per GPS weiß das Gerät genau, wo sich der Nutzer befindet und kann ihn so vor Ort direkt mit relevanten Informationen versorgen. Besonders die Einführung der Kamera auf der Rückseite von Tablets ermöglichen Augmented Reality Applikationen, wie Layar, Wikitude und Konsorten. Ist es auf einem 3’-4’ Smartphone spannend, so kann durch ein 7’-11’ Display (das iPad bietet eine Bildschirmdiagonale von 9,8’) eine AR App vielleicht sogar überwältigend werden. Die Berliner Mauer App beispielsweise! Ist es beim iPhone noch schwer sich in den Bildschirm „hineinzudenken“, kann dies mit einem iPad doch viel leichter passieren! Die Frage dabei bleibt allerdings, ob Reisende Tablets wirklich als mobile Reiseführer nutzen werden. Ob nun jemand zum Sightseeing neben seinem Handy und einer Kamera zusätzlich noch ein iPad oder anderes Tablet mitschleppt, wird sich zeigen. Jedoch werden immer weniger Reisende im Urlaub auf ihren Computer verzichten wollen. Sind Tablets doch Buch – nein, ganze Bibliotheken, Browser, eMail, Spiele, Photoviewer, Bildbearbeitung, Musiksammlung und und und… Nett verpackt, einfach zu transportieren, aber dennoch groß genug um komfortabel damit zu arbeiten und Spaß haben zu können. Eine ganz neue Chance für touristische Imaginationen. Hochglanz und Emotion auf dem iPhone? Möglich, aber nur mit Abstrichen. Das ganze auf einem Tablet? Wow!

Wer hätte gedacht, dass Tablets, deren Existenzberechtigung vor ziemlich genau einem Jahr noch in Frage gestellt worden ist, heute auf Konsumenten eine so unglaubliche Anziehungskraft haben? Sogar Google’s CEO Eric Schmidt bekräftigte auf der Internet Advertising Bureau’s Annual Leadership Konferenz wie überrascht selbst Google vom Wachstum des mobilen Sektors ist und die tatsächlichen Zahlen alle Schätzungen weit übersteigen. Wir sind gespannt!

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Florian Bauhuber Geschäftsführer | Change Maker | Mentor

Florian Bauhuber ist Geschäftsführer des Experten-Netzwerks Realizing Progress. Bereits seit dem Jahr 2006 berät und begleitet er gemeinsam mit seinen Kolleg*innen unzählige Akteur*innen, die sich mit der Zukunft von Tourismus, Standorten und Lebensräumen beschäftigen. In seinem Fokus stehen dabei unterschiedliche Beratungsschwerpunkte: #ServiceDesign #Change #Nachhaltigkeit #DigitalStrategie #OpenData #Innovation

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