Vergangene Woche waren Günter und ich bei der ersten Austrian Blogger Conference, der ABCstar, in Linz. Organisiert wurde diese von Gerhard Liebenberger (reist individuell durch die Welt und bloggt darüber auf Andersreisen und Schienenreisen) sowie Robert Bichler und Eva Gaderer (betreiben DeeperTravel, eine Plattform für Freiwilligenarbeit im Ausland, Volunteers und tieferes Reisen). Die Konferenz bot Unternehmen und Bloggern unterschiedlichster Bereiche Möglichkeiten zum Austausch.
Das Format der ABCstar
Das Format der ABCstar bestand aus einer bunten Mischung:
- Mehrere Keynotes verschiedener Blogger, welche die ganz individuelle Geschichte ihres Blogs erzählten
- Speeddating zwischen Unternehmen und Bloggern
- Verschiedene Blogwerkstätten zu spezifischen Schwerpunktthemen
- Drei organisierte InstaWalks
- Networking generell
Interessant an dem Format: Es gab keinen thematischen Schwerpunkt. Das heißt Reise-, Lifestyle-, Mama- und Fashionblogger waren ebenso vertreten, wie (Noch-)Nicht-Blogger, die allerdings bereits sehr intensiv mit dem Gedanken an ein eigenes Blog spielen. Und spätestens während der Konferenz noch einmal zusätzliches Interesse an einem Blog erhielten. Denn alle Teilnehmer sprühten förmlich vor Begeisterung für das Thema Bloggen.
Als bekennender BarCamp-Fan vermisste ich nur manchmal die offene Diskussions-Form von BarCamp-Sessions. Und so entschloss ich mich, meine Blogwerkstatt „Kooperationen mit Unternehmen“ spontan eher barcampmäßig durchzuführen. Nix Präsentation, stattdessen gemeinsames Erarbeiten und Diskutieren.
https://www.instagram.com/p/BEkreBunLlr/
Blogwerkstatt: Kooperation mit Unternehmen
In meiner Blogwerkstatt ging ich auf drei Fragestellungen ein:
- Was können Blogger Unternehmen überhaupt anbieten?
- Wie können Blogger Unternehmen auf sich aufmerksam machen?
- Was sollte ins Mediakit rein?
In drei Gruppen wurden innerhalb von 10 Minuten Antworten auf diese Fragen gesammelt. Immer wieder schön zu sehen, wie viele Punkte innerhalb von 10 Minuten auf einem Flipchart stehen können, wenn Leute über ihre ganz persönlichen Interessen reden.
Die Session richtete sich in erster Linie an die Blogger. Da hier jedoch eher die andere Seite mitliest, gibt es abgeleitete Punkte für euch, liebe Touristiker.
Was können Blogger Unternehmen überhaupt anbieten?
Na, was braucht ihr als Unternehmen? Content? Können Blogger euch liefern, egal ob als Text, Foto oder Video. Klar dabei: Eine gewisse Qualität ist hierfür die Basis. Aufgabe für die Blogger deshalb: sich in ihrem Bereich entsprechend zu spezialisieren. Aufgabe für euch als Unternehmen: auch tatsächlich auf Qualität zu setzen.
Ihr wollt Authentizität und Neutralität? Könnt ihr bekommen.
Ihr benötigt einen Produkttester, also jemanden der generell Ahnung von euren Produkten hat? Oder ein Testimonial? Gibt’s.
Es gibt grundsätzlich alles. Aufgabe für die Blogger: Ihren Mehrwert für euch deutlich machen. Aufgabe für euch: Mit den Bloggern zu kooperieren, wo es auch tatsächlich passt. Dazu gehört von eurer Seite aus Recherche und ein genaueres Hinschauen.
Wie können Blogger Unternehmen auf sich aufmerksam machen?
Ein wichtiger Punkt bei diesem Thema: Ebenso wie Blogger eine individuelle auf sie zugeschnittene Kommunikation wünschen, erwarten Unternehmen dies ebenso. An die Blogger ging in der Session deshalb der Auftrag, sich genauer mit euch, euren Produkten und Kampagnen auseinander zu setzen.
Wie könnt ihr selbst eine individuelle Ansprache der Blogger gewährleisten? Schaut euch das Blog genau an. Und bitte nicht nur die Kooperationsseite! Startet lieber mit den Beiträgen an sich. Passt der Blogger inhaltlich und von seiner Denke her zu euch? Hatte er vielleicht sogar schon einmal Kontakt mit eurer Region oder eurem Produkt? (Oder vielleicht ja auch mit der Region nebenan?) Lest euch ein, bekommt ein Gefühl für den Blogger.
Passt? Perfekt. Dann geht es weiter in Richtung Kooperationsseite. In der Session wurde noch einmal sehr deutlich: Hier muss kurz und knapp stehen, was der Blogger bietet, wofür er offen ist (und wofür nicht). Je spezifischer – desto interessanter für euch. Ein Blogger, der alles macht, wird beliebig.
Lasst euch dabei nicht von großen Zahlen blenden. Schaut auch genauer hin, wo die Zahlen herkommen, ob das Blog eine Online-Sichtbarkeit zu euren gewünschten Themen besitzt und ob ihr damit eure gewünschte Zielgruppe erreicht. Falls nicht – lasst es mit der Kooperation.
Was sollte ins Mediakit rein?
Folgendes gehört auf jeden Fall hinein:
- Kurze Info zum Blog mit seinen Schwerpunkten und seiner Zielgruppe
- Kurze Info zum Blogautor inkl. eines Fotos (Persönlichkeit!)
- Zahlen zum Blog und den Social-Media-Kanälen
- Mögliche Kooperationsformen
- Eventuell: Referenzen
- Nicht zu vergessen: die Kontaktdaten
An dieser Stelle wurde als wesentlicher Punkt an die Blogger mitgegeben: Unternehmen haben keine Lust, das Mediakit per Mail anzufordern (z. B. Agenturen, die erst einmal eine allgemeine Info an ihre Auftraggeber weitergeben wollen). Deshalb: Das Mediakit lieber öffentlich zum direkten Download zur Verfügung stellen. Alternative (falls dies aus welchen Gründen auch immer nicht gewünscht ist): Zumindest ein paar erste Kennzahlen zum Blog veröffentlichen, damit sich Unternehmen hier direkt ein Bild machen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Kooperationen machen Arbeit. Und zwar schon vorher. Aber diese geleistete Zeit zahlt sich am Ende aus. Und: Es geht immer um gegenseitigen Respekt, Kommunikation auf Augenhöhe.
Zu Günters Blogwerkstatt #blog4cash wird es hier auf unserem Blog noch einen separaten Beitrag geben. So stay tuned!
Ob es eine zweite ABCstar geben wird? Wird wissen es nicht. Bedanken uns aber an dieser Stelle, dass wir bei der ersten mit dabei sein durften!
Danke, Robert, Eva und Gerhard für eine inspirierende #ABCstar mit vielen wunderbaren Begegnungen! pic.twitter.com/s2BbB4XbDG
— Günter Exel (@guenterexel) 23. April 2016