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Google SERPs und Tourismus

In den letzten Monaten konnte man bei der Ausgabe von Googletreffern zu bestimmten Suchwörtern wichtige Veränderungen feststellen. Bisher fallen vor allem 3 zentrale Änderungen in der Darstellung bestimmter Suchergebnisse auf:

1. An erster Stelle der SERPs (search engine result position) wird bei der Suche nach einfachen Fakten mit Raumbezug, z. B. „Einwohnerzahl+Stadt“ oder „Autokennzeichen+Stadt“ das direkte Ergebnis mit kurzer Quellenangabe angezeigt (via: Tourismus.org). Erst darunter folgen die üblichen Suchmaschinenergebnisse. Vorstellbar wäre dies ebenso gut für Eintrittspreise, Öffnungszeiten und weiteren Daten touristischer Attraktionspunkte.

Direktanzeige in SERPs

2. Bei bestimmten Suchbegriffen zeigt Google die vorhandenen Kategorien auf der zum Suchwort passenden Seite an. Die jeweilige Seite wird als oberster Treffer angezeigt und darunter in 2 Spalten die Kategorien. Bisher funktioniert dies vor allem für viele Destinationen und Städte, bei manchen Blogs und einigen anderen Suchbegriffen. In einer kurzen Recherche konnte ich bisher keine Informationen dazu finden, wie dieser Effekt gewollt herbeigeführt werden kann.

Kategorien in den SERPs von Google

3. Das Thema Hotelsuche bei Google wurde am Tourismuscamp in der Session zum Thema „Feind Google?“ bereits von Uwe Frers von TripsbyTips angesprochen. Sucht man bei Google nach „Hotel+[große Stadt]“, wird als erster Suchtreffer eine Liste mit Links zu passenden Hotels und eine Karte mit der Lage der Hotels angezeigt. Die Option „Weitere Branchenergebnisse…“ führt dann auf eine nahezu Buchungsportal ähnliche Seite: Eine Auflistung von Hotels, jeweils mit Foto und Bewertung. Erst hier tauchen als Anzeige über der Liste auch die Links zu Expedia und HRS auf. Für eine differenziertere Hotelsuche nach Themen (z.B. Hotel+[Stadt]+[Wandern]) bietet Google diese Funktion nicht an.

Hotels auf Google

Hotels auf Google

Diese drei Änderungen sind sicher nur ein Ausschnitt dessen, wie Google auf die Veränderungen im Internet reagiert. Content muss nicht mehr auf den Webseiten der lokalen touristischen Leistungsträger verankert sein. Content ist heute durch die soziale Entwicklung des Internets verteilt über Anbieterseiten, Blogs, Communities, Bewertungen usw. – Googles Bestreben scheint es zu sein, diesen Content stetig zu lokalisieren und dem Benutzer auf einfache Art zugänglich zu machen. Wie weit das gehen kann, zeigt das obige Beispiel der Daten- oder Hotelsuche.

Google unterstützt seine Datensammlung auf geschickte Art durch das Angebot kostenloser GoogleMaps-Tools. Werden die Tools vom User zur Georefenzierung von auf der Karte verlinkten Inhalten genutzt, spielt er seine Daten inklusive Georeferenzierung damit mehr der weniger automatisch Google zu.

Für den Buchungsablauf im Tourismus und so manchen Leistungsträger könnte Googles Datensammlung drastische Folgen haben. Auf dem Tourismuscamp wurde dies in einer eigenen Session bereits diskutiert. Durch seine umfangreiche Datensammlung wäre Google heute einerseits schon in der Lage, ein Hotelbuchungsportal mit Bewertungen und Bildern anzubieten. Fehlt also nur noch der „Hotel jetzt buchen“-Button? Diese Funktion würde die Geschäftsmodelle der Intermediäre bedrohen, die keine Nischen- oder Segmentierungsstrategie verfolgen.
Andererseits könnten sich auch die Reichweiten der einzelnen touristischen Anbieter (Hotels, Gastronomie, Attraktionspunkte, Destinationen) umverteilen. Die Auffindbarkeit in Google könnte zum wichtigsten Kriterium für die Tätigung von Transaktion werden (via TripsbyTips).

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass Google vor allem den Prozess der Auffindung von Informationen effektiver gestalten will. Kann dies als Positionierungsstrategie von Google für eine zukünftige Differenzierung der Geschäftsfelder (z. B. in Richtung Tourismus) gesehen werden?

D.A.

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Daniel Amersdorffer

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