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VDR-TrendsPort 2013 – User Centered Mobility als Zukunftstrend?

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Rund drei Tage vor Beginn der Veranstaltung „TrendsPort“ des VDR kam der Anruf – kurzfristig wäre ein Platz frei geworden. Nach den bereichernden Erfahrungen im letzten Jahr fiel meine Zusage innerhalb von Minuten. Das Motto „Zukunft denken und handeln“ beschäftigte dann vom 18. bis 20. Juli rund 20 Travelmanager, Mitarbeiter von Suppliern und technischen Dienstleistern. Abwechslungsreich moderiert und unter Verwendung von Methoden der Szenariotechnik wurden in diesen drei Tagen konkrete Handlungsansätze für die zukünftige Optimierung und Veränderung von Geschäftsreisemobilität erarbeitet.

Im ersten Schritt wurde die Perspektive sehr weit geöffnet und gesellschaftliche Trends und Entwicklungsstränge betrachtet und definiert. In sechs Feldern (Wirtschaft, Politik, Technik, Gesellschaft, Umwelt sowie Kunden und Märkte) wurden dann verschiedene Szenarien zu diesen übergeordneten Entwicklungen erarbeitet und heruntergebrochen auf konkrete Chancen und Risiken für den Bereich Business Travel. Um konkreten praktischen Nutzen zu sichern, wurden am Samstag in fünf Gruppen aus den Szenarien und Ergebnissen des Vortages Handlungsansätze für die Praxis abgeleitet. Bei der Vorstellung dieser Ansätze fühlte ich mich immer wieder an unser EU-Forschungsprojekt „service design in tourism“ erinnert – weil es auch hier am TrendsPort immer stärker darum geht, den einzelnen Reisenden in den Mittelpunkt zu stellen und seine Geschäftsreise durch IT-gestütztes experience design zu perfektionieren. Einige dieser Ansätze möchte ich gerne kurz vorstellen:

Profildaten-API garantiert ein neues Level von Geschäftsreise-Dienstleistungen

Durch die Erhebung von Profildaten des Reisenden, sowohl im Bereich Convenience (verhaltensorientierte Empfehlungen und Steuerung) als auch im gesundheitlichen Bereich (Barrierefreiheit, gesundheitliche Fürsorge), wird der Reisende in den Mittelpunkt völlig neuer Dienstleistungsangebote gestellt. Dafür sprechen weiche Argumente der höheren Zufriedenheit und Produktivität ebenso wie harte Faktoren der Einsparungen von Kosten und Risikosenkung. Folglich müssen Bewusstsein und technische Grundlagen geschaffen werden, den Reisenden viel besser zu bedienen. Dazu braucht es umfangreiche Methoden zur Sammlung von Daten über den einzelnen Reisenden, neue Modelle des Datenschutzes, die einen Missbrauch verhindern, aber zugleich durch eine entsprechende Nutzung der Daten den Mehrwert für den Reisenden absichern.

Darauf aufbauend können für die gesundheitliche Betreuung neue Wege entwickelt werden, sei dies ein persönlicher Assistent auf dem Smartphone oder ein mit dem Smartphone gekoppelter Gesundheitschip zur gezielten Überwachung und Begleitung von Reisenden. Im Bereich Convenience geht es um einen Programmierstandard (API), mit dem sich die Profildaten des Reisenden selektiv (nach Freigabe durch den Nutzer) auslesen und in neu zu schaffenden Systemumgebungen nutzen lassen. Dazu zählen beispielsweise Kenntnisse über Allergien von Reisenden im Speisewagen der Bahn genauso wie voreingestellte Musik, Route und Sitz im Mietfahrzeug.

Bild Blogartikel Daniel

Der Datenschutz muss versachlicht werden

Für den Datenschutz braucht es einen Dialog über das sinnvolle und zielorientierte Erheben und Nutzen von Daten – also eine Loslösung von der Emotionalität und Starrheit der aktuellen Datenschutzdiskussion hin zu Lösungen, die dem Mitarbeiter die Datenhoheit gewähren, aber zugleich den Unternehmen wirtschaftliche und nutzenstiftende Lösungen gewährleisten. Es ist zu untersuchen, welches Datenschutz-Modell hier die Bedürfnisse der Reisenden und der Unternehmen erfüllen kann und zugleich eine überschaubare Komplexität sicherstellt: privacy by structure, by politics oder by user? Der Dialog muss die politische Seite aber auch die Vertreter der Arbeitnehmerseite stark einbeziehen, um langfristig erfolgreiche Projekte umsetzen zu können. Aber auch die Datenschutzbeauftragten in Firmen müssen sich weiterqualifizieren und Konzepte entwickeln, wie eine Umsetzung genannter Ansätze ermöglicht werden kann bzw. wo unternehmensspezifisch Anpassungen ohne projektkritischen Einfluss vorgenommen werden können und müssen.

Individualisierte und nahtlose Mobilität braucht (neue) IT-Strukturen

Die Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger zu einer nahtlosen Mobilität mit einem hohen Grad von Individualität für den Reisenden war ein weiterer zentraler Ansatzpunkt. Basis dessen wäre eine zentrale, von verschiedensten Verkehrsträgern befüllte IT-Lösung mit einer hohen Datentiefe und –aktualität, welche eine nahtlose Buchung nach persönlichen Vorstellungen und Profilmerkmalen des Reisenden ermöglicht, bis hin zur Abrechnung und zum Reporting. Dabei muss die Software bzw. IT-Landschaft so einfach verständlich und strukturiert sein, dass eine Nutzung durch Travel Manager in der Breite abgesichert ist. Eine weitere Konsequenz dessen könnte eine zunehmende Auflösung von Intermediären sein, aber auch eine Möglichkeit für die Supplier die time2market neuer Produkte abzukürzen.

Nächste Schritte

Neben den geschilderten Ansätzen wurden im TrendsPort weitere fünf Ansätze entwickelt. Alle Ansätze wurden methodisch so aufbereitet, dass sie als Entscheidungsvorlagen und Handlungsansätze im VDR weiter aufgegriffen werden können. Ich bin gespannt, inwieweit  man die nächste Zeit aus den Fachausschüssen des VDR von diesen Themen hören wird!

Herzlichen Dank für die Möglichkeit zur Teilnahme und die bereichernden Gespräche! Es war mal wieder eine super Veranstaltung mit bereichernden Inputs und einem schönen Rahmenprogramm!

Beste Grüße,

Daniel Amersdorffer

Geschäftsführer Tourismuszukunft – Institut für eTourismus

Kontakt (http://www.xing.de/profile/daniel_amersdorffer/)

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Daniel Amersdorffer

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