Das ENTER-Programm für 2011 ist nun fast vorbei – und wir können unser Fazit ziehen. Der Inhalt der Vorträge , bei der wichtigsten internationalen Konferenz im eTourismus, war alles andere als homogen. Spannende Erfahrungsberichte (z.B. Visit Britain, SalzburgerLand) mit viel Praxisrelevanz wurden durch einige Pitches, die aus unserer Sicht nichts auf der ENTER zu suchen haben, sowie durch aus unserer Sicht sehr schwache wissenschaftliche Beiträge ergänzt! Wir werden das Gefühl nicht los, dass Research auf der ENTER 2011 der Praxis folgt und nicht umgekehrt.
Zwar sind Themen rund um Social Media mittlerweile angekommen (abgeleitet vom Selbstverständnis der ENTER, hätte das eigentlich schon vor 5 Jahren der Fall sein müssen) – sie werden allerdings vor allem quantitativ betrachtet oder deskriptiv beschrieben. Kulturalistische, gesellschaftliche Sichtweisen fehlen, mal abgesehen von unserem Research Paper, eigentlich komplett. Mit bisherigen Methoden & Herangehensweisen können die Veränderungen des Social Webs auf den Tourismus nur bedingt erfasst werden – die IFITT bzw. auf der ENTER-Konferenz wird Social Media aber als technologische und nicht als soziale Innovation verstanden, jedenfalls werden die gleichen Methoden angewendet, die die Scientific Community bereits für technologische Entwicklungen genützt hat. Ein Wandel der empirischen Methoden (z.B. ethnographische Methoden, teilnehmende Beobachtungen, Interviews) und eine Veränderung des Blickwinkels muss aus unserer Sicht definitiv stattfinden – ein PARADIGMENWECHSEL – eine kulturalistische Wende, wie sie auch andere Forschungs-Disziplinen in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten erleben. Es ist Zeit sich zu verändern, liebe ENTER und liebe eTourismus-Forschung!
Wir werden diesen Paradigmenwechsel weiter beschreiben und ausführen – sowohl in unseren Forschungsprojekten als auch in unseren Publikationen! Interessierte Forscher und Studenten können sich gern bei uns melden!