Eine der weltweit größten Plattformen zum Hochladen und veröffentlichen von Fotos ist FlickR. Die Fotosharing-Plattform ist zu den großen Web2.0-Playern zu rechnen und verzeichnet tagtäglich eine enorme Masse an Fotouploads durch User auf der ganzen Welt. Nutzer laden Fotos hoch, organisieren diese über Tags und machen die Fotos für ihre Freunde oder alle FlickR-Besucher sichtbar. FlickR hat seine API, also die „technische Komponente“ in Teilen für den externen Zugriff geöffnet. Dies bedeutet, dass externe Entwickler über den Zugriff auf Teile des FlickR-Codes eigene „Mashups“ programmieren können, die Bilder aus FlickR herausziehen und andersartig einbinden.
Sei das nun die Tag-Galaxie, die die Tags der Bilder eindrucksvoll als dreidimensionale Galaxie darstellt und suchbar macht, sei es die georefenzierte Einblendung von FlickR Fotos auf Google Maps. Für den Tourismus besonders interessant auf den ersten Blick scheinen vor allem Mashups wie BookR, das die Erstellung und Einbindung eines Fotobuches mit FlickR-Fotos auf externen Seiten erlaubt, oder wie FlickrIn, das auf einfache Weise die Einbindung von FlickR Fotos auf externen Seiten ermöglicht.
Generell stellt sich die Frage, ob und wie FlickR für den Tourismus bzw. das Tourismusmarketing nutzbar ist. Kurz formuliert ist FlickR eine der zentralen Fotosharingplattformen im weltweiten Web2.0 und daher als relevantes Medium zu klassifizieren.
Potentielle Gäste werden auf der Suche nach Fotos zukünftig verstärkt auf diese nutzergenerierten visuellen Eindrücke zurückgreifen – je auffindbarer eine Destination also mit den zu ihr passenden Tags auf FlickR ist, desto eher kann Traffic aus FlickR auf die Destination in Gang gesetzt werden – ich erinnere mich beim Castlecamp an ein Südtiroler Hotel, dass über FlickR regelmäßig Traffic (noch in kleinen Mengen) auf die eigene Webseite produziert. Ebenso wie bei klassischem SEO bestimmte Schlüsselwörter optimiert werden, kann dies per Tagging und Bildbeschreibung auch in FlickR getan werden. Mehr zum Thema FlickR Praxis 2.0 lässt sich hier nachlesen.
Zumindest aber sollte jede Destination ein Grundangebot an Bildern bereitstellen. Die Seite www.restaurant-kritik.de macht erfolgreich die Einbindung von FlickR Bildern vor. Nachteile der Nutzung liegen in der Zuordnung der Bilder zu den nachgefragte Tags, möglicherweise erscheinen falsche Bilder zum gewählten Tag – außerdem ist die Copyright zur Verwendung des Bildes auf flickr-externen Seiten nicht immer klar ersichtlich.
Ein ähnlicher Mechanismus aus Hochladen, organisieren, finden und touristisch nutzen liegt auch Videosharingplattformen im Web2.0 Bereich zugrunde, so namentlich vor allem Youtube und Vimeo. Die letzte Plattform befindet sich noch in der Wachstumsphase, bietet aber ebenfalls sehr ausgereifte Funktionen und stellt durchaus eine Alternative zu Youtube dar. Seit kurzem ist dort auch die Österreich Werbung zu finden mit einem eigenen Channel (=Benutzer), so der Blog der ÖTW.
D.A.