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impulse4Travel: Visionen leben und weiterdenken – mit Jamina Mertz von der Leipzig Region

Vor fünf Jahren entstand mit impulse4travel ein Manifest, das eine klare Vision formulierte: Tourismus soll nicht nur Reisen ermöglichen, sondern Lebensräume gestalten, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und eine nachhaltige Wertschöpfung schaffen – für die Menschen vor Ort und mit ihnen.

Gemeinsam Zukunft “machen”. Das ist das Anliegen von impulse4travel.

impulse4travel – 5 Jahre später

In einer aktuellen Podcast-Folge von NEXT STOP: FUTURE blicken wir gemeinsam mit Jamina Mertz, Leiterin Digitalstrategie und Digitales Marketing bei der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, auf diese fünf Jahre zurück. Sie war 2020 bei impulse4travel von Anfang an dabei – und zeigt heute sehr eindrücklich, wie die Vision des Manifests in der Praxis angekommen ist, aber auch, wo es noch Entwicklung braucht.

Leipzig unterstüzte tatkräftig beim digitalen Think Tank in 2020. Dieses Jahr findet er vor Ort statt.

 

“Die Vision steht – und sie ist heute wichtiger denn je”, sagt Jamina. Gerade die Herausforderungen der letzten Jahre – von der Pandemie über wirtschaftliche Krisen bis hin zu politischen Unsicherheiten – haben gezeigt, wie schnell Pläne Makulatur werden können. Doch sie haben auch einen wichtigen Wandel angestoßen: den bewussten Blick nach innen.

Für die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH bedeutete das konkret:

  • Neuorientierung der eigenen Rolle – weg vom reinen Marketingverständnis hin zum aktiven Lebensraumgestalter.
  • Stärkung der Zusammenarbeit mit Stakeholdern – durch mehr Austausch, gemeinsame Strategien und das ernsthafte Bemühen, die Region gemeinsam weiterzuentwickeln.
  • Entwicklung und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie – nicht als Pflichtübung, sondern als gelebter Transformationsprozess von innen nach außen.
  • Aufbau einer Digitalstrategie, die nicht nur technische Innovationen vorantreibt, sondern Mitarbeitende und Partner befähigt, mit neuen Technologien wie Open Data und KI zu arbeiten.

Gestaltung mit und durch KI

Gerade das Thema Daten und Künstliche Intelligenz zeigt exemplarisch, wie ernst die DMO die impulse4travel-Vision nimmt: Jamina berichtet von der Entwicklung eines „Destination Hubs“, der perspektivisch auch Partnern und Leistungsträgern zugänglich gemacht werden soll. Ziel: Wissen teilen, Prozesse erleichtern, digitale Teilhabe sichern. Damit entsteht nicht nur ein technisches Tool, sondern ein echter Beitrag zu mehr Resilienz und Zukunftsfähigkeit der gesamten Region.

KI als Enabler in Lebensräumen.

Natürlich bleiben Herausforderungen:

  • Finanzierungsfragen und politische Prioritäten beeinflussen die Arbeit stark.
  • Der Veränderungsdruck bleibt hoch – in einer zunehmend unberechenbaren Welt.
  • Und die Umsetzung der Vision braucht weiterhin Geduld, Kommunikation und Netzwerke.

 

Doch Jamina bleibt optimistisch: “Gerade weil sich vieles so schnell dreht, brauchen wir eine klare Vision und Menschen, die daran festhalten und sie weiterentwickeln.”


impulse4travel ist für sie deshalb weniger ein abgeschlossenes Projekt als ein lebendiger Kompass, der auch in schwierigen Zeiten die Richtung vorgibt.

Auch in diesem Jahr denken und arbeiten wir an einer gemeinsamen Vision.

 

Ihr Wunsch für die nächsten fünf Jahre?

Mehr Freiräume für strategisches Denken und Entwicklung, mehr Mut zur Veränderung – und weiterhin der klare Fokus auf das, was Tourismus wirklich leisten kann: Zukunft gestalten.

Hier geht es zum Podcast: NEXT STOP: FUTURE

Gemeinsam das Manifest in 2025 gestalten.

impulse4travel unterstützen und Zukunft mitgestalten

Du arbeitest in einer Destination, in einem Hotel, Reisebüro oder bei einem Veranstalter? Dann sei 2025 dabei, wenn wir gemeinsam mit zahlreichen Akteur*innen erneut auf die Branche blicken und an einem neuen Manifest arbeiten. Hier geht es zu den digitalen Vorabsessions: https://www.impulse4travel.de/vorabsessions-2025/ 

Weitere Informationen zu impulse4travel 2025 findest Du hier.

 

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Destinationen Lebensraum Strategie

Wie DMOs den Schulterschluss mit der Politik schaffen

Tourismus und Politik reden oft aneinander vorbei. Nicht, weil sie sich nichts zu sagen hätten – sondern weil sie in verschiedenen Welten leben. Unterschiedliche Sprachen, unterschiedliche Prioritäten, unterschiedliche Systeme.

Aber: Genau in dieser Unterschiedlichkeit liegt auch die Kraft zur Veränderung.

In der vergangenen Woche haben wir unseren ZukunftsIMPULS Finanzielle Zukunftsfähigkeit von DMOs am Beispiel von Siegen-Wittgenstein durchgeführt.In diesem haben wir direkte Eindrücke und Erfahrungen von Steffen Löhr (Referatsleiter des Landrates im Kreis Siegen-Wittgenstein) sowie Daniel Letocha (Geschäftsführer des Touristikverbands Siegen-Wittgenstein e.V.) in ihren aktuell laufenden Transformationsprozess erhalten.
Du konntest nicht dabei sein? Kein Problem – einige der Learnings und Erkenntnisse haben wir hier für dich zusammengefasst.

 

Veränderung als Chance – und zwar für beide Seiten

Destinationen stehen an einem Wendepunkt. Digitalisierung, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeitsdruck – und gleichzeitig mehr Aufgaben, weniger Geld und wachsende Erwartungen. Politik ist dabei nicht der Gegner – sondern ein potenzieller Verbündeter. Aber damit das klappt, braucht es ein neues Miteinander. Nicht zufällig. Sondern bewusst gestaltet.

Der Transformationsprozess in Siegen-Wittgenstein startete mit einem Auflösungsbeschluss. Was man im Laufe des Prozesses sehr gut sehen konnte: Das Durchlaufen der verschiedenen Schritte zur Bewältigung von Krisen – aus Schock & Verwirrung über Einsicht & Loslassen hin zu Offenheit & Ausprobieren.
An welcher Stelle stehst du gerade?

 

Lass uns einmal einen genaueren Blick darauf werfen, was du von Siegen-Wittgenstein lernen kannst.

 

Schritt 1: Erst verstehen, dann gestalten

Bevor wir von neuen Narrativen und großem Wandel sprechen, braucht es eins: Verständnis füreinander.

Viele Politiker*innen engagieren sich ehrenamtlich. Zeit ist knapp, Themen sind vielfältig. Wer mit touristischen Ideen überzeugt, muss prägnant, verständlich und auf den Punkt kommunizieren – mit Fokus auf den konkreten Mehrwert für die Region. Nicht für Gäste, sondern insbesondere für die Menschen vor Ort.

Pro-Tipp: In kleiner Runde beginnen – bilaterale Gespräche schaffen Nähe und Vertrauen. Das können sowohl individuelle und vertrauliche Interviews sein, wie wir sie in Siegen-Wittgenstein mit relevanten Vertreter*innen zum Start des Prozesses geführt haben, um Hintergründe besser zu verstehen. Das kann aber ebenso das gemeinsame Mittagessen sein.

 

Schritt 2: Gemeinsam Optionen sichtbar machen

Die meisten Menschen (ja, auch Politiker*innen) entscheiden nicht gern im Nebel. Deshalb: Statt mit einem fertigen Konzept aufzukreuzen, lieber verschiedene Szenarien entwerfen.

In Siegen-Wittgenstein stand die Auflösung des Touristikverbandes Siegen-Wittgenstein im Raum. An dieser Stelle war es sehr sinnvoll, einmal genauer die Konsequenzen verschiedener Optionen zu durchdenken:

  • Was wäre wenn… wir den Touristikverband tatsächlich komplett auflösen?
  • Was wäre wenn… wir den Touristikverband so weiterlaufen lassen wie bisher?
  • Was wäre wenn… wir dem Touristikverband eine neue Ausrichtung und neue Aufgaben geben?

Wichtig beim perspektivisch Durchspielen: Was bedeutet das konkret – nicht nur für die eigene Organisation, sondern auch für die Akteure/Partner draußen im Land? Dabei kommen auch Fragen mit ins Spiel wie: Sind Fördermittel für die Region noch gesichert? Ist touristische Infrastruktur von der Änderung betroffen?

 

Schritt 3: Aktiv gestalten – nicht passiv abwarten

In der Praxis zeigt sich oft: Wer nichts fordert, bekommt auch nichts. Deshalb: frühzeitig loslegen, nicht auf Signale warten. Eigeninitiativ Prozesse anstoßen, Vorschläge machen, den Takt mitbestimmen statt nur mitzuschwingen.

Regionale Medien wie in dem Fall Radio Siegen oder die Siegener Zeitung können dabei wichtige Multiplikatoren sein – ob für die Sichtbarkeit der eigenen Projekte oder als Sprachrohr in Richtung Politik und Bevölkerung. In Interviews können Botschaften platziert und Ausblicke gegeben sowie Projekte und Hintergründe besser erklärt werden. Wenn du (große) Teile der Leser- und Hörerschaft bzw. die Bevölkerung auf deiner Seite hast, wird es für die Politik schwieriger, Entscheidungen zu treffen, die sich negativ auf dich oder deine Organisation auswirken – denn sie ist auf Akzeptanz und Zustimmung aus der Mitte der Gesellschaft angewiesen.

 

Schritt 4: Neue Narrative schaffen – die Region emotional aufladen

Was macht euch eigentlich aus? Was begeistert Menschen – innen wie außen?

Es geht nicht mehr nur um touristische Produkte. Es geht um Identität, um Haltung, um Zukunftsbilder. Weg vom Image als „Verwaltungshelfer“ hin zum aktiven Mitgestalter einer lebenswerten Region. Das bedeutet auch: Tourismus ist ein Teil der Lösung – nicht das Problem. Beispielsweise im Kontext zufriedener Arbeitnehmer*innen. Ein Lebensraum, der reich an Kulturangeboten und touristischer Infrastruktur ist, trägt dazu bei, dass die Attraktivität des Standorts im Freizeitkontext steigt. Menschen identifizieren sich – im Idealfall – mit der Region, fühlen sich hier wohl und bleiben dauerhaft sesshaft.

 

Schritt 5: Verbündete gewinnen – intern wie extern

Veränderung macht man nicht allein. Deshalb an jeder Stelle wichtig: Fürsprecher*innen mitnehmen. Menschen mit Einfluss, mit Stimme, mit Vertrauen – die sowohl direkt, aber auch in großen Runden Rückenwind geben.

Und ganz wichtig: Auch das eigene Team stärken! Viele DMOs stehen unter enormem Druck – ihre Mitarbeitenden damit ebenso. Wertschätzung und Gestaltungsspielräume für diese sind deshalb kein Luxus – sie sind Grundvoraussetzung für Transformation.

 

Schritt 6: Finanzierung neu denken – jenseits der Fördertöpfe

EFRE & Co. sind wichtig. Aber auch schwer zugänglich, komplex und oft langsam.

Denkbar sind deshalb auch neue Wege, beispielsweise:

  • Regionale Unternehmen mit inhaltlichem Bezug als Sponsoren für zum Beispiel Veranstaltungen gewinnen.
  • Oder Medienpartner als Namens- und Geldgeber für konkrete Produkte einbinden.

Finanzielle Unterstützung folgt oft guten Ideen – wenn man sie gut erzählt. Dabei gilt: Je konkreter umso besser. Nicht mit der Gießkanne die „Tourismusarbeit“ fördern/bezuschussen, sondern im Idealfall ein konkretes Event oder Infrastruktur sponsern, wie beispielsweise in Siegen-Wittgenstein den autofreien Rad-Aktionstag „Siegtal PUR“.

 

Schritt 7: Das Portfolio öffnen – und mutig hinterfragen

Transformation heißt auch: sich selbst infrage stellen. Welche Produkte, Maßnahmen, Aufgaben zahlen wirklich auf die Zukunft ein? Was darf sich verändern? Was darf weg?

Das ist nicht immer bequem – aber es zeigt Haltung. Und genau das überzeugt auch politische Partner*innen.

Besonders empfehlenswert hierbei: Quick wins, die sichtbar sind. Zum Beispiel Infrastrukturprojekte wie in Siegen-Wittgenstein die Trekking-Plätze. Diese sind ausschließlich aus Kreismitteln finanziert und finden derzeit sehr großen sowie positiven Anklang. Der Vorteil: Man versteht „das Produkt“, kann es anfassen – und es ist zudem authentisch (waldreichster Kreis) sowie ein großer Mehrwert für die Einheimischen.

 

Fazit: Zukunft passiert nicht – sie wird gemacht

Tourismus ist mehr als Gästezahlen. Er ist Teil einer lebenswerten Region, Teil von wirtschaftlicher Entwicklung, Teil von Identität.

Der Schulterschluss mit der Politik ist dabei kein Selbstläufer – aber machbar. Mit Klarheit. Mit Kommunikation. Mit echtem Interesse aneinander. Und mit dem Mut, Dinge neu zu denken.

Also, liebe DMOs: Keine Angst vor Veränderung. Sie ist nicht das Ende eurer Arbeit – sondern der Anfang von etwas viel Größerem.

 

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impulse4travel 2025: Gemeinsam weiterdenken – Die Zukunft des Tourismus braucht neue Impulse

Fünf Jahre ist es her, dass impulse4travel ein Zeichen setzte: Mitten in der Pandemie wagten wir gemeinsam den Blick nach vorne. Wir formulierten eine Vision von Tourismus als Gestalter lebenswerter Räume – offen, vernetzt, verantwortungsbewusst. Heute, 2025, sind die Herausforderungen andere – und zugleich vertraut. Klimawandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel, gesellschaftliche Transformation: Die Frage ist nicht mehr, ob sich etwas ändern muss. Sondern wie wir gemeinsam gestalten.

Deshalb geht impulse4travel in eine neue Runde. Wir laden die Branche erneut ein, sich zu verbinden, zu reflektieren – und mutig Zukunft zu entwerfen.

Aspekt 4 des bestehenden Manifestes. Gilt heute weiterhin und speziell für ein gemeinschaftliches Weiterdenken.

Was ist impulse4travel?

impulse4travel ist eine Initiative, die 2020 vom VIR – Verband Internet Reisevertrieb e.V. und Realizing Progress ins Leben gerufen wurde. Sie versteht Tourismus als zentrale Gestaltungskraft für nachhaltige Lebensräume – sozial, ökologisch, wirtschaftlich und kulturell. 2025 holen wir diesen Gedanken neu in die Gegenwart.

Der Prozess: Von vielen Stimmen zu klaren Impulsen

April bis September: Vorabsessions für ein breites Stimmungsbild

In kurzen, moderierten Online-Sessions kommen Vertreter*innen aus allen Bereichen der Branche zu Wort – von Destinationen, Reiseveranstaltern und Reisebüros bis zu Tech, Startups, Wissenschaft und Kultur. Ziel: Zuhören, Meinungen einholen, Trends erkennen. Die Sessions dauern rund eine Stunde, erfordern keine Vorbereitung – und leben vom Mitmachen.

➡ Jetzt anmelden: www.impulse4travel.de/vorabsessions-2025

Zusammen den Tourismus weiterdenken. Wir freuen uns auf viele Teilnehmer*innen bei den Vorabsessions.

28.–29. Oktober: Think Tank in Leipzig

In einem physischen Co-Creation-Format entwickeln wir gemeinsam mit Expert*innen das neue impulse4travel-Manifest. Unterstützt von der Stadt Leipzig, verdichten wir hier die gesammelten Erkenntnisse zu klaren Aussagen: Welche Hebel braucht es wirklich? Was muss sich ändern, was bleiben?

Ende 2025: Manifest-Präsentation

Zum Abschluss wird das neue Manifest digital präsentiert – als Kompass für die kommenden Jahre. Für die Branche. Für die Politik. Für alle, die Tourismus als Zukunftskraft verstehen.

Auch 2025 wird es wieder ein Manifest und damit einen “Wegweiser” für die Zukunft geben.

Warum mitmachen?

Weil es Räume wie diesen braucht. Räume für Austausch, neue Gedanken, gemeinsame Verantwortung. impulse4travel ist keine geschlossene Runde – sondern eine offene Einladung an alle, die etwas bewegen wollen. Je mehr Perspektiven, desto besser. Denn Zukunft entsteht aus Vielfalt.

Macht mit! Gestaltet mit! Gerade jetzt.

Gemeinsam weiterdenken. Jetzt anmelden. Mitgestalten. Zukunft machen.

auf www.impulse4travel.de