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Tourismus 2025: Gestalter einer offenen und nachhaltigen Welt?

Digitalisierung im Tourismus, Impulse4Travel, Lebensraummanagement, Nachhaltigkeit im Tourismus, zukunft tourismus

Catharina Fischer20. Jan. 2025

Im Jahr 2020, während der Coronapandemie, entstand die Initiative Impulse4Travel. Das Ziel war es, der Tourismusbranche eine klare Vision zu geben: „Im Jahr 2025 tritt der Tourismus als Gestalter und Impulsgeber einer offenen und nachhaltigen Welt auf.“ Nun, fünf Jahre später, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Hat die Branche es geschafft, diese Rolle einzunehmen? Wo stehen wir, und welche Herausforderungen bleiben? In diesem Beitrag haben wir die Destinationsebene im Blick. 

Der Tourismus als Zukunfts- und Lebensraumgestalter!
Der Tourismus als Zukunfts- und Lebensraumgestalter!

 

Fortschritte: Nachhaltigkeit und Lebensraum im Fokus

Der Tourismus hat sich verändert, doch der Weg zu einem zukunftsfähigen Modell ist weit. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Rolle des Tourismus als Lebensraumgestalter haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Viele Akteure haben ihre Verantwortung erkannt und begonnen, diese Vision in die Praxis umzusetzen. Das zeigen auch unsere Projekte.

 

1. Nachhaltigkeit: Von der Vision zur Strategie

Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Trend. Sie wird zunehmend als Grundlage für strategische Entscheidungen verstanden. In unseren Projekten setzten wir auf innovative Ansätze, um dieses Thema zu verankern:

  • Nachhaltige Destinationsentwicklung in Bayern: Hier haben wir eine Matrix entwickelt, die den Gemeinwohlansatz ins Destinationsmanagement bringt. Ziel war es, Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu denken und praktisch umzusetzen. Mehr dazu hier.
  • Strategischer Handlungsrahmen für Nachhaltigkeit in Sachsen: Gemeinsam mit Akteuren der Tourismusbranche und dem Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus haben wir Handlungsfelder, Aufgaben und Verantwortlichkeiten definiert, um Nachhaltigkeit im gesamten Bundesland strategisch und operativ zu verankern. Ein Teil des Dokumentes findet Ihr hier.
  • Ganzheitliche Nachhaltigkeit in Mecklenburg-Vorpommern: Zusammen mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. haben wir ein Leitbild für Qualität und Nachhaltigkeit entwickelt, Dialogkampagnen konzipiert und die Befähigung der Leistungsträger durch den Qualitätslotsen gefördert. Mehr dazu erfahren hier.
Klimawandel und Lebensräume - zwei zentrale Aspekte unserer Arbeit.
Klimawandel und Lebensräume – zwei zentrale Aspekte unserer Arbeit.

 

2. Lebensraum: Besuchermanagement und partizipative Konzepte

Tourismus ist mehr als Reisen – er gestaltet Lebensräume und beeinflusst das Zusammenleben vor Ort. Deshalb legen wir einen besonderen Fokus auf nachhaltiges Besuchermanagement und partizipative Entwicklungsprozesse:

  • Zugspitzregion: Für die landkreisübergreifende Besucherlenkung haben wir ein strategisches Konzept entwickelt, das sowohl die Bedürfnisse der Gäste als auch der Einheimischen berücksichtigt. Mehr dazu hier.
  • Tourismuskonzept Freiburg: Mit einem partizipativen Prozess haben wir die Fortschreibung des Tourismuskonzepts für Freiburg gestaltet und so die Basis für eine nachhaltige Entwicklung geschaffen. Details findet Ihr hier.
  • TEK 2030 Lübeck-Travemünde: Ein umfassendes touristisches Entwicklungskonzept mit Besuchermanagement zeigt, wie nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene gelingen kann. Weitere Informationen gibt es hier.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Nicht überall sind Touristen immer willkommen. Balance ist entscheidend für nachhaltige Lebensräume.

 

3. Digitalisierung: Innovationen für eine nachhaltige Zukunft

Auch die Digitalisierung spielte und spielt eine Schlüsselrolle in der Transformation des Tourismus:

  • Daten- und Digitalstrategie Metropole Ruhr: Hier haben wir eine idealtypische Digitalstrategie entwickelt, die als Modell für andere Destinationen dient. Mehr dazu hier.
  • ODTA – Open Data Tourism Alliance: Wir waren der Initiator der ODTA – Open Data Tourism Alliance, bzw. auch der Vorgängerorganisation DACH-KG. Mit der ODTA setzen wir auf die Vereinheitlichung semantischer Annotierungen für digitalen Content, um Daten effizienter und nachhaltiger nutzbar zu machen. Essentiell im KI-Zeitalter. Mehr dazu hier.
  • KInk Tank: Unser KInk Tank zeigt, wie neue Denkweisen und KI genutzt werden können, um den Tourismus ganzheitlich weiterzuentwickeln. Mehr dazu hier.
Die Teilnehmer*innen des KInkTank beim ersten Treffen in Köln.

 

Tourismus kann Gestalter von Zukunft und Lebensraum sein

Unsere Projekte greifen zentrale Thesen des Impulse4Travel-Manifests auf und setzen sie in die Praxis um:

  • Zukunfts- und Lebensraumgestalter: Durch Projekte wie das Besuchermanagement in der Zugspitzregion oder das touristische Entwicklungskonzept für Lübeck-Travemünde zeigen wir, wie der Tourismus Lebensräume nachhaltig gestaltet. Der Ansatz des Lebensraums – wie im Manifest beschrieben – erweitert den Fokus von reiner Gästeorientierung hin zu einer gleichberechtigten Berücksichtigung der Bedürfnisse von Einheimischen und Gästen.
  • Nachhaltigkeit und Wertschätzung: Die Entwicklung nachhaltiger Strategien in Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern verankert eine umfassende Wertschätzung für Umwelt, Kultur und Gesellschaft. Dies spiegelt den Anspruch des Manifests wider, Nachhaltigkeit als Chance für zukunftsfähiges Handeln zu verstehen und so nicht nur die Resilienz, sondern auch die qualitative Wertschöpfung zu steigern.
  • Echte Offenheit und Vernetzung: Initiativen wie die ODTA – Open Data Tourism Alliance – fördern offene Daten- und Systemarchitekturen. Dies steht im Einklang mit der Vision des Manifests, Netzwerke und Innovationen über Grenzen hinweg zu fördern und digitale Infrastrukturen als Basis für nachhaltige Wertschöpfung zu nutzen.
  • Der Tourismus als politischer Gestalter und Berater: Partizipative Prozesse, wie die Fortschreibung des Tourismuskonzepts in Freiburg oder die Entwicklung des strategischen Handlungsrahmens in Sachsen, zeigen, wie der Tourismus seine Rolle als Berater in politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen einnehmen kann – eine Schlüsselthese des Manifests.

Unsere Arbeit demonstriert, wie diese Vision im Kleinen und Großen gelebt werden kann. Es ist ein Weg, der Mut und kontinuierliches Engagement erfordert, aber zeigt, dass der Tourismus das Potenzial hat, eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft zu gestalten.

Das Impulse4Travel-Manifest bleibt dabei eine unverzichtbare Orientierungshilfe.

These 4: Echte Offenheit und Vernetzung in allen Beziehungen.

 

Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz aller Fortschritte gibt es noch viel zu tun. Die Rückkehr zu alten Mustern nach Corona zeigt, wie tief bestimmte Strukturen in der Branche verankert sind. Wirtschaftliche Fragilität, Übernutzung von Destinationen und die wachsenden Auswirkungen der Klimakrise sind Themen, die weiterhin dringend adressiert werden müssen. Ebenso der Arbeitskräftemangel oder der Ausbau digitaler Infrastruktur.

 

Fazit: Impulse für die Zukunft

Das Manifest von Impulse4Travel hat auch 2025 nichts von seiner Aktualität verloren. Es bleibt ein Fahrplan für eine Branche, die nicht nur auf Krisen reagiert, sondern proaktiv ihre Rolle als Gestalter einer offenen und nachhaltigen Welt einnehmen muss. Unsere Projekte zeigen, dass Veränderung möglich ist – durch Strategie, Innovation und gemeinsames Handeln.

Lasst uns gemeinsam weiter daran arbeiten, den Tourismus neu zu denken. Das Manifest bietet die Grundlage für diesen Weg. Ladet es hier herunter und werdet Teil der Veränderung.

Zukunft heißt wollen – machen wir sie nachhaltig, offen und resilient.

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Catharina Fischer NEUES DENKEN I STRATEGIN I NACHHALTIGKEIT

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