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Eine Foursquare Kampagne in NRW – und wie so etwas richtig geht…

Eifel, Foursquare, Kampagne, NRW, Trends

Bastian Hiller11. Dez 2014

In den letzten Wochen spielt die Tourismus NRW e.V. ihre Foursquare Kampagne mit großer PR-Mitteilung aus (übrigens nicht das erste Mal – wer erinnert sich nicht an die PM zur Live-Urlaubsberatung für einen Tag), welche ich euch kurz vorstellen möchte:

Was ist Foursquare?

Foursquare ist eine App. Früher konnte man mit dieser in einem digitalen Pendant eines realen Ortes „einchecken“ und somit auch digital an einem Ort sichtbar zu sein. Das läuft mittlerweile via die App Swarm.

Was die App Foursquare jedoch früher schon bot und auch heute noch möglich macht: Tipps an besuchten Places zu hinterlegen.

Wie sieht eine Kampagne in Foursquare aus?

Aus Marketing-Perspektive wird das insofern interessant, als dass die Tipps  auch über Push Benachrichtigungen für das Umfeld sichtbar werden und so wieder durch die üblichen Mechanismen neue Customer Journey Zirkel starten.

NRW Foursquare

So hat jetzt NRW Tourismus mit seinem Account 124 Tipps angelegt und generiert durch den Roll Out jetzt auch ein klein wenig Sichtbarkeit.

Prinzipiell eine nette Idee.

Und wie macht man das jetzt richtig?

Sehen wir uns das Ganze mal genauer an: Durch das Anlegen von mehreren Tipps innerhalb einer Kategorie wird man zum Experten, die Tipps werden also prominenter dargestellt. In der vorliegenden Kampagne ist man zum Experten an Bahnhöfen und in Museen geworden.

Prinzipiell ist das ja gar nicht schlecht, allerdings gehen die Tipps dort gefühlt mindestens an der Hälfte der Nutzergruppe vorbei.
Die Tipps sind leider vollkommen zielgruppen-unspezifisch und außerdem wirken 124 Tipps für ganz NRW auch etwas wenig.
Problem an der ganzen Sache ist aus meiner Perspektive, dass grundlegend ein unzureichender Ansatz gewählt wurde. Anstatt die Tipps an den POIs selbst anzulegen, muss die relevante Zielgruppe doch viel mehr da angesprochen werden, wo sie sich in ihrem Alltag sowieso bewegt! An den Places selbst kann dann natürlich noch zum Check In angeregt werden, viel wichtiger ist es jedoch, die Leute tatsächlich vor Ort zu bekommen.

Ist das nicht wahnsinnig viel Arbeit?

Jain!
Die Region Eifel – paradoxerweise ebenfalls in weiten Teilen in NRW liegend – hat über eine klare Definition der Zielgruppe und mit Nutzung diverser Tools eine Liste von mehreren Tausend Places identifiziert, an denen sich diese Zielgruppe aufhält. Es wurde überprüft, ob die Places schon existieren, gegebenenfalls neue angelegt und Tipps, die in den jeweiligen Alltagskontext zur jeweiligen Kategorie passen, hinterlegt. Bisher sind es über 1400 Tipps, Places – weitere Kategorien können jederzeit automatisiert nachgearbeitet werden.

Fitnessstudio

Das Resultat ist, dass diese Region es schafft, bereits vor dem großen Roll Out hunderte von Impressions pro Woche auf ihre Tipps bekommt und die ersten Anhänger und Tipp-Follower sich sammeln.
Letztendlich würde ich sagen: Schöne Idee, lieber NRW Tourismus! Allerdings nie vergessen: Strategy first, Trends later!

Wie immer bin ich offen für Anregungen und Kritik!

Liebe Grüße,
euer Bastian

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Bastian Hiller

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