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Foursquare für die Tourismusbranche: Ein Interview mit Holger Luedorf von Foursquare

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Ulrike Katz21. Feb 2013

Letzte Woche haben wir schon ausführlich über die Foursquare Aktivitäten der österreichischen Destination Saalbach Hinterglemm berichtet. Paul Kubalek vom Tourismusverband Saalbach Hinterglemm hat uns berichtet, warum die Destination einen Foursquare Badge anbietet und was sie sich davon erhoffen.
Foursquare Logo
Wir wollen aber auch wissen, wie der Anbieter Foursquare die Aktion sieht. Holger Luedorf, Vice President und Head of Business Development bei Foursquare, gibt uns in dem folgenden Interview Informationen dazu warum Foursquare für die Tourismusbranche so interessant ist und er erklärt, wie auch andere Destinationen Foursquare für ihre Marketingkampagnen nutzen können:

Warum hat sich Foursquare für die österreichische Destination Saalbach Hinterglemm als ersten Ort in Europa für einen eigenen Badge ausgesucht?
Foursquare hat verstärkt den Fokus auch auf Europa gesetzt. Wir haben festgestellt, dass in den letzten Monaten eine deutlicher Anstieg der Foursquare User in Europa zu verzeichnen ist, die Akzeptanz von Location Based Services nimmt deutlich zu.  Bisher gab es schon einige Badges für europäische Städte und auch Firmen haben schon einige Partnerbadges in Europa durchgeführt. Saalbach Hinterglemm ist die Ferienregion, die uns mit bisherigen Foursquare Aktionen aufgefallen ist. So gab es dort schon vorher einige Specials wie z.B. Trockenschnee für Check-ins in die Tourismusinfo und Tipps rund um die Ferienregion. Mittlerweile gibt es noch viele weitere Specials, wie z.B. einen kostenlosen Snowboardservice (siehe www.saalbach.com/foursquare)

Worin sehen Sie die Vorteile für eine Destination mit einem eigenen Foursquare Badge?
Ein Foursquare Badge ist wie eine digitale Urkunde für Stammgäste. Wer öfter in einer Ferienregion ist und diese erkundet, erhält dafür ein „Abzeichen“ der Region als Dankeschön. Das Badge wird ja wie bei einer Schnitzeljagd erst durch das Besuchen unterschiedlicher Orte vergeben. So kann die Region aufzeigen, was es für verschiedene Highlights und Aktivitäten dort gibt. Eine Foursquare Kampagne kann analog der Customer Experience aussehen, hier am Beispiel von Saalbach Hinterglemm: Ein Besucher der noch nicht in Saalbach Hinterglemm war, reist mit dem Auto an. Über den Foursquare Tipp der Ferienregion findet er einen kostenlosen Parkplatz. Er fährt mit der Gondel, fotografiert das Skigebiet und zeigt seinen Freunden mit Hilfe der über 30 kostenlosen WLAN-Spots an den Liften wie schön es dort ist. Als Belohnung bekommt er von den Liftbetreibern dafür ein Nussini und einen Schlüsselanhänger. Über einen Foursquare Tipp der DMO entdeckt der die besonders schöne Abfahrt, ein echter „Insider-Geheimtipp“. Am Abend checkt er in der Apres-Ski Bar ein, über Foursquare sehen seine Freunde wo er gerade ist und kommen auch in die Bar. Als er am nächsten Wochenende wiederkommt, weil es ihm so gut gefallen hat, bekommt eine einen Badge, quasi eine Urkunde und Auszeichnung dafür, dass er Stammgast ist.

Wie viele Check-Ins sind in den Saalbach Hinterglemm Venues bereits erfolgt? Wie viele Gäste haben den Badge schon bekommen?
In den „offiziellen“ Saalbach Hinterglemm Venues gab es bisher (nicht erst seit der Kampagne) ca. 30.000 Check-Ins von ca. 19.000 Besuchern. Freischaltzahlen zu den Badges veröffentlichen wir leider nicht.

Können auch andere Destinationen in Europa einen eigenen Badge erhalten? Wenn ja: Wie würde das funktionieren, bzw. wie können sie vorgehen?
Auf jeden Fall. Wichtig ist hierbei, dass sich die Region mit dem Thema Foursquare beschäftigt und auch schon die ersten Maßnahmen umsetzt hat. Die erste Maßnahme ist das Anlegen einer Brand Page, das geht unter der Adresse business.foursquare.com/brands. Im nächsten Schritt sollte die Region Informationen für die Gäste hinterlegen, im Prinzip sind das Tipps, die Gäste auch in der Tourismusinfo oder in Broschüren erhalten würden. Wer hier aktiv ist und einige Fans auf Foursquare gesammelt hat, kann sich sehr gerne bei uns (Ansprechpartner für Deutschland ist Bastian Beyer; www.twitter.com/bastian) melden.

Gibt es noch andere Best Practice Beispiele, die für die Tourismusbranche interessant sein könnten?
Viele Hotels haben bereits ihren Betrieb „geclaimt“. Das heißt sie können die Daten bei Foursquare selbst verwalten, sehen wie viele Nutzer bei Ihnen einchecken und können auch selbst Specials anlegen. Das geht am einfachsten wenn man seinen Betrieb unter foursquare.com sucht und dann auf den Link „In Besitz nehmen“ klickt. Alle diese Services sind bei Foursquare übrigens umsonst.
Im Mobilitätsbereich sind in Deutschland bisher besonders die Lufthansa und die Deutsche Bahn mit Foursquare Aktivitäten hervorgetreten. So sind z.B. Reisetipps aus dem Lufthansa Magazin auch auf bei Foursquare hinterlegt und können sich so als „Todos“ gespeichert werden.

Welche nächsten Entwicklungsschritte plant Foursquare, bzw. welche Bedeutung hat die Tourismusbranche für Foursquare?
Die Tourismusbranche ist im Fokus von Foursquare. Hierzulande ist Foursquare als Empfehlungsplattform leider nicht so bekannt wie in den USA. Über die Explore-Funktion werden auf Basis des aktuellen Standortes, der bisherigen Check-Ins, der Check-Ins der Freunde und weiteren Informationen Tipps zu Restaurants, Bars, Freizeitmöglichkeiten etc. empfohlen. Und dies ist ganz besonders auf Reisen von Nutzen. Viele – besonders junge –  Reisende benutzen keine Reiseliteratur zur Planung sondern holen sich die Tipps vor Ort über Ihr Smartphone, auch hervorgerufen durch den Preisrutsch bei den Datennutzungsgebühren im Ausland bzw. WLAN in vielen Hotels. Foursquare wird in Zukunft auch vermehrt Reisetipps von Reisemagazinen und touristischen Firmen auf der Plattform integrieren und damit die nutzergenerierten Tipps erweitern. Zur Nutzung der Explorefunktion muss man auch nicht einchecken wenn man das nicht möchte. Ich kann jedem empfehlen dass einfach mal auszuprobieren. Die kostenlosen Apps gibt es hier: www.foursquare.com. Oder die Empfehlungsfunktion einfach mal direkt im Browser anschauen unter www.foursquare.com/explore.

Wir bedanken uns bei Holger Luedorf für das Interview.

Eine Idee auf für Euch…

Wir glauben, dass gerade Foursquare sich auch für Social Media Aktivitäten von touristischen Unternehmen im Rahmen von Publikumsmessen und Veranstaltungen eignet. Daher haben wir uns ein paar Ideen überlegt und ein entsprechendes Konzept entwickelt. Wenn ihr Interesse daran habt, noch für die ITB eine Kampagne auf Foursquare zu starten, meldet Euch gerne bei uns (E-Mail info@tourismuszukunft.de oder Telefon +49 8421 70743-0).

Liebe Grüße
Ulrike

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Ulrike Katz

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