Zum Ende des Jahres – kurz vor dem prophezeiten Weltuntergang im Maya-Kalender 😉 – hat die Tourismuszukunft Akademie für eTourismus zusammen mit TUI Deutschland Mobile Services und der Unterstützung von weiteren Sponsoren ein Barcamp für das Thema Mobile im Tourismus organisiert. Wie sich mobile Endgeräte auf den Tourismus und den Reisenden selbst und somit letztendlich auf alle Aktivitäten eines touristischen Akteurs auswirken stand am 12.12.2012 im Visier der Teilnehmer und es wurde an der ein oder anderen Stelle heftig diskutiert.
Viele Barcamp-Neulinge als auch erfahrene Wiederholungstäter trafen sich hierfür im Modul 57 in Hannover, um einerseits Informationen und Erfahrungen weiterzugeben und andererseits sich von weiteren Ideen im mobilen Bereich inspirieren zu lassen. Begonnen hat das Camp auch dieses Jahr wieder im Herzen Hannovers im Hugo’s.
Die Gestaltung der Agenda stellte für uns dieses Jahr eine kleine Herausforderung dar – wir wollten sie natürlich für alle Teilnehmer so fair wie möglich gestalten, was sich aber bei der Menge an Sessions mit hohem Interessenswert als durchaus schwierig herausstellte. Um Punkt 11 stand sie nach einem gemeinsamen Frühstück und der bekannten 3-Hashtags-Vorstellungsrunde wie folgt fest:
Zu Beginn des Camps hat Eric Horster im Rahmen seiner Session zum Thema Location Based Services zunächst mal eine allgemeine Einführung in die Thematik Mobile (im Tourismus) gehalten und die wichtigsten Begrifflichkeiten erklärt. Interessant waren seine Best Practices zu den Themen Augmented Reality, NFC, Google Wallet oder auch RFID.
Die angehende Diskussion, wo touristische Akteure heutzutage ihren Content zur Verfügung stellen und welche Filter (noch) geschaffen werden müssen, vor allem auf größeren Plattformen, kam anschließend immer wieder in den folgenden Sessions auf.
Anschließend wurde der Bereich Gamification thematisiert, welcher ebenfalls auf großes Interesse bei den Teilnehmern traf. Nach einer allgemeinen Einführung und einer anregenden Diskussion wurde uns ebenfalls noch tripventure vorgestellt, welches dem Nutzer touristische Informationen spielerisch und interaktiv vor Ort mit interessanten Hintergrundinformationen vermittelt. Hier stellt sich mir die Frage, wie wir es schaffen können, die Balance zu finden zwischen einer zu schweren Lösung, die den Nutzer unter Umständen zu sehr beansprucht bzw. aufhält, und einer einfachen Herausforderung, die wenig Mühe kostet, an die sich der Nutzer dann aber vielleicht nicht mehr erinnert – erzählen wir doch letztendlich viel lieber von unseren herausragenden Erfolgen, die wir erreicht haben.
Ein Déjà vu Erlebnis hatte ich dann anschließend in der Sessions zu den QR-Codes im Tourismus, die – wie auf so vielen Veranstaltungen rund um Mobile – mal wieder auf offene Ohren sowie auf „Die-sind-doch-tot-und-haben-eigentlich-noch-nie gelebt-Gähner“ traf. Hier fielt mir wieder folgendes Video vom letzte Jahr auf dem #mtc11 ein, das ich immer noch sehr passend finde 😉
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=V2rVYvylvZc[/youtube]
#schmunzeln
Da natürlich auch einige Programmierer am Camp teilgenommen haben, wurde es in einer der nächsten Sessions dann auch sehr technisch-lastig: Wir diskutierten mit Stephan Hochdörfer von BitExpert über Offline Strategien für html5 (Web) Apps.
Hier beschäftigten wir uns mit den Möglichkeiten Application Cache vs. Offline Storage. Stephan stellte uns einige Informationen zur Verfügung, inklusive dem ein oder anderen Erfahrungswert aus ihren eigenen Projekten. Ich gebe zu, ich bin zwischenzeitlich fast nicht mehr mitgekommen ;). Aber, ich habe einigen Input bekommen und meine Fragezeichen werde ich bestimmt auch noch lösen können.
Besonders spannend fand ich dann die Diskussion zu Second Screen und welche neuen Konzepte aus Social TV, Smart TV und Co. für Tourismusorganisationen entstehen. Klar wurde, dass wir dort ansetzen müssen, wo das Bedürfnis beim Reisenden (Kunden) entsteht, also wo er seinen Wunsch quasi gerade vor Augen hat. Wir müssen folglich früher anfangen, seine Wünsche abzufangen und auf die Bedürfnisse oftmals einen Schritt früher eingehen. Hier sind mir einige interessante Möglichkeiten in den Sinn gekommen, für die ich hoffentlich zeitnah die Zeit und den Raum finde, sie weiterzuentwickeln :).
Gegen Ende des Barcamps kamen wir zu einem momentanen Klassiker in der Branche – dem Responsive Webdesign, vorgeschlagen von Andreas Würzburger von Magenta4. Hier habe ich mir während der Diskussion immer wieder die Frage gestellt, warum wir überhaupt noch über die Notwendigkeit der mobilen Bereitstellung unserer relevanten Informationen sprechen. Die Nutzerzahlen sprechen für sich – mobile Geräte werden immer häufiger von Reisenden eingesetzt, und zwar in jeder Reisephase, und längst nicht mehr nur vor Ort.
Wichtiger ist für mich vielmehr die Frage, welcher Weg jeweils gegangen wird. Nicht jeder neue Trend ist immer die beste Lösung. Unterschiedliche Bedürfnisse müssen in jeder Reisephase auf jedem relevanten Endgerät bestmöglich befriedigt werden. Hier halte ich in vielen Fällen den neuen „Trend“ Responsive Webdesign für sehr sinnvoll, doch es gibt durchaus Funktionen und Möglichkeiten, welche (noch oder eben zusätzlich) besser und nutzerfreundlicher im Rahmen einer nativen App abbildbar sind. Hier geht es dann darum, den (potentiellen) Reisenden gezielt zum Download der App zu aktivieren, möglichst schon vor dem Reiseantritt.
Es war wieder mal ein spannendes Barcamp, welches mir einige Eindrücke und Inspirationen geschenkt und zwischenzeitlich immer wieder Zeit zu interessanten Gesprächen geboten hat. Interessant war, dass auf diesem Camp immer wieder über Offline-Strategien gesprochen und diese Thematik in Sessions wie Der Reisende des Prints gezielt aufgegriffen wurde.
An dieser Stelle geht ein ganz besonderer Dank an die Sponsoren, ohne die wir solche Camps nicht umsetzen könnten – DANKE!!
Mehr Informationen findet ihr ebenfalls auf unserer mTourismuscamp Website.
Ich freue mich auf das nächste Mal!
Viele Grüße,
Annkathrin