Die letzten 3 Tage war ich auf dem TrendsPort des VDR (Verband deutsches Reisemanagement e.V.), einem Thinktank zur Zukunft der Geschäftsreise beziehungsweise der geschäftlichen Mobilität. Im wunderschönen, entschleunigten Hotel Gräflicher Park bei Bad Driburg – ein Traum. Ich war übrigens vor Ort der Jüngste :).
Unter der Leitung von Ludger Bals haben wir, 16 Experten und Führungskräfte aus dem Bereich Geschäftsreise und angrenzenden Branchen, das Travelmanagement der Zukunft schrittweise in Szenarioworkshops erarbeitet. Zuerst entwarfen wir in Gruppen zwei polarisierende Szenarien der Zukunft:
- Szenario 1: Große Unternehmen regieren die Welt ohne Einfluss staatlicher Grenzen und Regularien; Mobilität erfolgt auf allen Ebenen und völlig globalisiert, Menschen, Produkte und Wissen sind weltweit verfügbar.
- Szenario 2: Staatlicher Protektionismus setzt sich gegen große Unternehmen durch, Mobilität wird vor allem im regionalen Kontext gedacht.
- Mobilität im klassischen Sinne ist zu überdenken, denn einerseits verursacht sie Umweltkosten, andererseits ist es eine Herausforderung für den Geschäftsreisenden, die seine Energie verbraucht und oftmals Stress verursacht.
- Es braucht eine neue Kultur und Systematik aus Anreizen in Unternehmen, welche die virtuelle Mobilität fördern. Grundlage dessen ist eine ausgereifte Technologie, die weit über aktuelle Videokonferenzsysteme hinausgeht. Wie kann man virtuelle Mobilität so aufsetzen, dass der menschlichen Sensorik in viel höherem Maße vorgegaukelt wird, der Kommunikationspartner befindet sich einem direkt gegenüber?
- Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass klassische serverbasierte Kommunikationstechnologien noch längst nicht umweltfreundlich konzipiert und umgesetzt worden sind. Auch Server und Videokonferenzen sind nicht „grün“!
- Sensorik im Mikrochip-Format und digitale Technologien ermöglichen es, weltweit Menschen zu überwachen – im positiven Sinne. Geschäftsreisende, meist high potentials mit hohem Wert für das Unternehmen, werden durch Chips hinsichtlich ihrer Gesundheitswerte und Vitalfunktionen überwacht.
- Sobald jemand gesundheitliche Probleme hat, kann ihm direkt vor Ort mit passenden Informationen geholfen werden, diese werden auf das mobile Endgerät ausgeliefert. Zudem kann eine Bergung viel rascher ausgelöst werden, da die Positionen des Mitarbeiters über GPS ständig erfasst wird.
- Strenge Datenschutzregularien verhindern den Missbrauch des Health-Trackings.
Wissensmanagement in Unternehmensnetzwerken verhindert Mobilität
- Je besser ein Unternehmen darüber informiert ist, wer mit wem zusammenarbeiten muss, um eine Aufgabenstellung optimal zu lösen, desto besser kann vorn vorneherein die kommunikative Vernetzung aufgesetzt werden.
- Je mehr Kommunikation durch entsprechende Tools „enabled“ wird, desto eher lässt sich Mobilität substituieren.