Tourismuszukunft – Institut für eTourismus agiert als beratendes und forschendes Unternehmen im Feld eTourismus, so haben wir das annodazumal zu dritt auf einer Berghütte im Spitzinggebiet in den bayerischen Alpen definiert. Damals dachten wir, Tee schlürfend und Pasta am Holzofen kochend, natürlich erstmal an die Veränderungen im Bereich Marketing und Sales. In letzter Zeit, inzwischen sind wir eine richtige Firma (obwohl noch immer viel Startupflair durch unsere Gänge weht 🙂 ) mit einem richtig tollen Team, merken wir aber, dass digitale Medien auch in anderen Bereichen eine Bereicherung sein können für die Geschäftsprozesse im Tourismus. Deshalb sind wir inzwischen auch beratend in den Bereichen Marktforschung, Produktentwicklung und Unternehmensorganisation tätig.
Im Bereich Produktentwicklung sind wir vor gut einem Jahr in Berührung mit dem Thema Servicedesign gekommen und seitdem lässt es uns nicht mehr los. Servicedesign ist kein neumodisches Hokuspokus sondern aus unserer Sicht eher ein tolles Methodenset, um Produktentwicklung für neue und bestehende Produkte / Serviceangebote zu tun:
- Alle wichtigen Grundlagen und einen aussagekräftigen Überblick zu Service Design im Tourismus habe ich bereits vor einigen Wochen auf dem Blog veröffentlicht – in den Kommentaren stehen auch noch einige interessante Dinge übrigens!
- Zu dem Thema wird es im Sommer 2012 auch eine Konferenz geben – Servicedesign im Tourismus. Mehr dazu könnt Ihr hier lesen: Konferenz Service Design.
- Und wir waren ja Partner in dem von Marc Stickdorn angeregten EU Projekt Servicedesign in Tourism, bei dem wir wirklich eine Menge gelernt haben!
Inzwischen haben wir Service Design auch schon in einigen großen Beratungsprojekten angewendet aber auch in unserer eigenen Produktentwicklung konnten wir das Methodenset schon einige Male erfolgreich einsetzen. Dabei hat sich immer ein ganz konkreter Erfolgsfaktor herauskristallisiert: Die Macht des Szenarios bzw. die Macht des Konkreten. Wenn man mit Servicedesign arbeitet, überöegt man sich immer aus Sicht der Konsumenten, welche Ausgangslage diese haben, wer die Konsumenten sind, welche Fragen diese für sich lösen müssen, etc. – man erarbeitet also möglichst konkrete Personas, um daraus weitere Schritte abzuleiten. Diese Personas erarbeitet man oft in der Szenariotechnik, versucht sich konkret vorzustellen, wie diese denken, handeln, ihr Alltag aussieht usw.
Ich kann nur sagen – es ist umwerfend was man damit oft erreichen kann und wie schnell man auch gleichzeitig zu konkreten Auswirkungen im Bereich Produktentwicklung kommt. Fazit: eine tolle Methode, eine spannende Disziplin. Probiert es einfach auch selbst mal… :). Hätte mir jemand damals auf der Berghütte gesagt, dass wir in 3 Jahren auch mal äusserst erfolgreich Produktentwicklung betreiben – naja… ob ich das geglaubt hätte :)? Aber das hat sich echt schnell und gut entwickelt. Der nächste Schritt ist jetzt für uns, das noch mehr in tatsächliche touristische Angebote zu übersetzen und nicht mehr nur Produkte für digitale Medien zu entwickeln. Digitale Medien können höchstens noch als Marktforschungstool dienen um klassische teure Marktforschung teilweise zu substituieren. Würde gerne mal ein Referenzprojekt im Bereich Produktentwicklung platzieren – wer hat Interesse (Reiseveranstalter, Destination, …) ? Bitte einfach melden…
VG Daniel A.