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Der Tourist mit dem Facebook-Handy – Sinn oder sinnlos?

Facebook, informationsprozess, mobile, reiseentscheidung, Smartphone

Apple und Google feiern auf dem Mobilfunkmarkt sowohl mit Hardware, als auch mit Software große Erfolge. Eigentlich hatten beide Unternehmen mit mobiler Hardware vor einigen Jahren noch nicht viel zu tun, geschweige denn selbst entwickelt. Die Analysten, Tech-Blogger und eigentlich auch alle anderen waren sich letztes Jahr sicher: Auch Facebook will ein Stück vom Kuchen und entwickelt ein eigenes Smartphone. Natürlich optimal ausgelegt auf das Teilen von Inhalten und die sonstigen Bestandteile von Facebook.  Die Hoffnungen zerschlugen sich, als Facebook CEO Mark Zuckerberg einem eigenen Facebook Smartphone eine Abfuhr erteilte. Zwar arbeite man daran die Facebook App tiefer in mobile Betriebssysteme zu verwurzeln, aber ein Interesse an eigener Hardware hätte man bei Facebook nicht.

Bei einer Facebook Userbase von mehr als 600 Mio. Nutzern hätte wohl jeder Gegenentwurf von Drittherstellern alt ausgesehen, hätte Facebook tatsächlich ein FB-Phone vorgestellt. Facebook hat kein Interesse. Noch nicht!

INQ und HTC preschen vor und stellten jeweils zwei speziell für die vereinfachte Facebooknutzung entwickelte Android Smartphones vor. INQ Cloud Touch und Cloud Q, HTC ChaCha und Salsa.

INQ setzt auf eine tiefe Integration von Facebook in die Android Benutzeroberfläche. Statusnachrichten auf dem Homescreen, Schnellstarticons für sämtliche Facebook Funktionen, Sharingmöglichkeiten in den Applikationen (Photos, etc.).

HTC spendiert außerdem einen physischen Button. Ein Druck auf das Facebook „f“ und der Benutzer teilt das gerade aufgenommene Photo, den aktuellen Aufenthaltsort, eine Statusnachricht und so weiter und (das) SOFORT!

Das Öffnen der Facebook Applikation wird also überflüssig. Facebook ist integraler Bestandteil der angepassten Android Benutzeroberfläche.

Angenommen die Geräte werden zum vollen Erfolg und Geräte von weiteren Herstellern werden folgen: Welchen Einfluss hätte eine solche Entwicklung auf unser Entscheidungs- und Informationsverhalten?

Theoretisches Szenario: Der Sharing-wütige Tourist postet in regelmäßigen Abständen seinen Aufenthaltsort, Bilder und Statusnachrichten. Durch das Homescreen Widget mit Freunden die gerade Online sind, kann er sowohl direkt Freunde ansprechen die bereits dort waren als auch angesprochen werden. So können Tipps ausgestauscht werden und vor Ort Fragen gestellt werden. Natürlich sieht der Tourist auch, wenn die Fanpage seines Aufenthaltsortes (z.B.: Destination XY) gerade ein Update mit einer interessanten Veranstaltung postet.

Realistisches Szenario: Im Inland postet der Reisende ein gerade aufgenommenes Photo, ohne erst in die Facebook App gehen zu müssen. Die Freunde sehen wo er sich gerade aufhält und kommentieren. Eventuell liest sich der Reisende, beim Warten auf den Bus, die Kommentare kurz durch und kommentiert ebenfalls. Im Ausland ist das Facebook Handy ein ganz normales Android Smartphone mit vielen „update failed“ Widgets. Auch der Facebook Button wird sich wohl für die Dauer des Auslandsaufenthalts wie im Urlaub fühlen, da Roaminggebühren den Spaß am Teilen vermiesen.

Wir rechnen dem Facebook Handy wenig Einfluss auf die Entscheidungs- und Informationsprozesse der Touristen ein. Ist es doch der gesunde Mix aus Bewertungsportalen, Location Based Services, Tipps von Freunden (online und offline) und den Informationskanälen der Leistungsträger selbst, der die beiden Prozesse prägt. Facebook Places hat nicht den gewünschten Buzz erzeugt und andere Facebook Funktionen sind für manche Reisenden im Moment zwar wichtig (um in Kontakt zu bleiben), aber in der mobilen Version auf Reisen wahrscheinlich zu wenig relevant. Location Based Services, Bewertungsportale und mobile Webseiten der Leistungsträger sind um ein vielfaches wichtiger und sinnvoller.

Wäre das perfekte Smartphone dann also eines mit physischem Facebook, Foursquare und Qype/Tripadvisor/Holidaycheck und und und  -Button? Wohl eher nicht. Und mal ehrlich… auch wenn ich keinen Facebook-Knopf auf meinem Smartphone habe, fällt mir das Teilen von Photos etc doch trotzdem nicht allzu schwer… oder?

Viele Grüße,

Daniel & Michael von Tourismuszukunft

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Daniel Amersdorffer

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