Angeregt durch einen Blogartikel mag ich mich gerade mal zum Thema Location Based Services und Facebook Places im Tourismusmarketing auslassen…
Worum gehts? Seit einiger Zeit bietet Facebook die Möglichkeit virtuelle Plätze anzulegen, oder soweit von Facebook schon automatisch angelegt, zu beanspruchen. Dieses Instrument lässt sich mit der Facebook Fanpage verbinden oder standalone betreiben. Facebook User können nun an diesen Plätzen „einchecken“ – also letztendlich bekannt geben, wo sie sich gerade aufhalten und dies in ihren Newsstream posten. So sehen durchschnittlich ca. 130 Personen (soviele Freunde hat ein Facebook User im Schnitt), dass sich jemand an einem bestimmten Ort aufhält.
Warum ist das von Interesse für den Tourismus? Dies ist aus verschiedenen Gründen interessant:
- Bei jedem Check-In an einem Facebook-Place erfahren die Freunde des entsprechenden Facebook-Users von dem entsprechenden Place – z.B. von einem Ihnen bisher unbekannten Hotel direkt in ihrer Lieblings-Skiregion.
- Es besteht die Möglichkeit für die Betriebe, die Checkins an ihrem Place zu beobachten und dementsprechend Rückschlüsse auf die Gäste zu ziehen und
- seine Multiplikatoren kennenzulernen (!) – welcher Hotelier wollte nicht schon immer wissen, wer seiner Gäste aktiv kommunizierender Facebook-User ist?
- Facebook Deals bieten darüber hinaus die Möglichkeit, für jeden, der am Place eincheckt, spezielle Angebote bereitzustellen – entweder Rabatte oder Rabatte bei mehrmaligem CheckIn (Kundenbindung!) oder Charity Deals (bei jedem CheckIn Spende an XY-Organisation).
Es geht also vor allem mal wieder darum mithilfe von Facebook die Reichweite zu vergrößern, näher an den Gast zu kommen und die Kommunikation direkter zu gestalten. Aber auch der Trend des Outernet – also der verstärkten Virtualisierung der Realwelt, spielt hier massiv mit hinein. Je mehr mobile Endgeräte und Internetzugänge auftauchen (auch ein starker Trend!), desto mehr wird man mit Facebook Places Effekte erzielen können.
Was machen andere so? Gääääähn 😉
Starbucks hat eine Applikation programmiert, die es ermöglicht via Facebook Places ganz normal an den Starbucks-Filialen einzuchecken, aber die Applikation merkt sich, Zugriffsrechte vorausgesetzt (User muss das erlauben), wer wie oft an irgendeiner Starbucksfiliale eingecheckt hat. Wenn man eine bestimmte Anzahl von Starbucks-Checkins gesammelt hat, postet diese Applikation ein virtuelles Geschenk auf die Pinnwand des Users. Naja, verstehe nicht wirklich was so besonders daran sein soll. Eigentlich langweilige diese Kampagne. Spannend wäre es, wenn der Gutschein für den nächsten Cappu als Link am Ende eines automatisch erstellten Youtubevideos eingeblendet würde, im Video sieht sich der Nutzer gleich in einer Filiale beim Trinken seines Cappus… – Personalisierung eben. Bisher schenkt Starbucks da eher kalten Kaffee aus. Da ist die aktuelle Kampagne von Skittles schon etwas besser, obwohl auch hier deutlich mehr drin gewesen wäre… Naja und Potenziale in Bezug auf Viralität werden hier auch verschenkt. Finde das geht besser?
Viele Grüße,
Daniel