Empathieproblem – Müssen Destinationsmanager nun 365 Tage im Jahr auf Reisen sein?
Eben einen interessanten Artikel auf www.das-empathische-gehirn.de/blog/ gelesen. Zentrale These des Artikels ist (so habe ich es verstanden đ ), dass (1) die zunehmende Verbreitung digitaler Kommunikation zu einem bestimmten Teil auch auf Kosten realer Face-to-Face Kommunikation passiert. In Folge wird (2) bei digitaler Kommunikation (auĂer Videokonferenz) ein wesentlicher Teil zwischenmenschlicher Kommunikation gekappt, nĂ€mlich nonverbale Kommunikation (Gestik, Mimik, Pheromone etc.).
Aus diesen beiden grundlegenden Thesen folgert der Autor, dass wir Menschen durch die Verbreitung der digitalen Kommunikation die FĂ€higkeit zur Empathie verlernen. Denn, so postulieren auch andere wissenschaftliche Theorien: je weniger real die Kommunikation zwischen sozialen Individuen, desto weniger EinfĂŒhlungsvermögen kann man dem GegenĂŒber entgegen bringen. Oder anders: Empathie zwischen Individuen baut zu einem groĂen Teil auch auf nonverbaler Kommunikation auf.
Social Media Marketing fĂŒr den Tourismus unterliegt hier also einem beschrĂ€nktenden PhĂ€nomen, da der Tourismusmarketer aufgrund digital vermittelter Kommunikation beim Aufbau eines sozialen Beziehungsnetzwerkes mit möglichen und bestehenden Kunden an die Grenze der EmpathiefĂ€higkeit stösst. Muss ein Tourismusmarketer in Zukunft also konsequenter Weise jeden Zielkunden persönlich aufsuchen? Marktforschung („den GesprĂ€chen zuhören“) persönlich betreiben? Lustige Vorstellung, oder? Wie wichtig ist also Empathie?
D.A.