Gestern haben wir die Travelexpo mit dem daran an geschlossenen FVW-Kongress besucht. Die Travelexpo präsentiert sich im gewohnten überschaulichen und familiären Umfeld, so dass leicht mit Touristikern ins Gespräch kommen kann. Auf dem FVW-Kongress spielt in diesem Jahr das Thema Community eine wichtigere Rolle aus die Jahre zuvor.
In mehreren Vorträgen und Diskussionrunden wurden Einblicke in die Themen User generated content, in den Betrieb touristischer Communities und in die „Touristik2.0“ gegeben – Interessant in Bezug auf touristische Communities auch die in mehreren Vorträgen immer wieder angesprochenen Regeln zum Verhalten bzw. zu Prozessen in Communities.
Auch bei den Softwareanbietern beschäftigt man sich sich teilweise mit Bewertungen und Empfehlungstechnologien. Während oft durch den Nutzer generierte Bewertungen im Vordergrund stehen (vgl. Holidaycheck, Tripadvisor und co), beschäftigt sich die Firma Travel-IT mit einem anderen Ansatz: Expedienten in den Reisebüros erstellen Bewertungen und Empfehlungen zu Hotels, die über das Reservierungssystem von Travel-IT Expedienten als Hilfe zur Beratung im Reisebüro zur Verfügung stehen (laut dieser Studie wird ja durchaus noch in Reisebüros gebucht). Es fragt sich, inwieweit diese von Fachleuten verfassten Bewertungen den von „normalen“ Gästen geschriebenen Bewertungen überlegen sind hinsichtlich Genauigkeit und Standardisierung.
Die Hotelcommunity Trivago hingegen integriert eine Metasuche für Bewertungen in ihre eigene Hotelsuche. Über eine neu entwickelte Technologie werden die Durchschnittsbewertungen anderer Hotelbuchungsplattformen bei Trivago als Zusatzinformation angezeigt. Damit bleibt das Thema Hotelbewertungen ein heiß umgekämpfter Bereich im Netz, denn auch Google aggregiert verschiedene Hotelbewertungen und zeigt dem Suchenden eine Durchschnittsbewertung in den Detail-SERPs.
Wir haben die Travelexpo auch genutzt, um mit dem Vorständen einiger Technikanbieter über die Sichtweise von Opensource Produkten im Bereich der IBEs und Reservierungssysteme zu sprechen. Dieses Thema birgt einen engen Zusammenhang zur Problematik unterschiedlichster Datenstandards in der Touristik, zur aufwendigen Programmierung geeigneter Schnittstellen und zur unzureichenden Verbreitung und Praktikabilität von OTA für kleine und mittlere Unternehmen im Tourismus.
JO D.A.