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SNS-Streit und Suchspiel: Social Community Facebook verklagt StudiVZ

Im Folgenden der Artikel… Bitte beachten Sie auch das Facebook-Suchspiel darunter! 😉

Wie ich eben auf techcrunch gelesen habe, verklagt das amerikanische Social Network Facebook den europäischen Konkurrenten StudiVZ (Gerichtsort Kalifornien). Facebook führt als Grund für die Klage an, dass StudiVZ und seine weiteren Ableger MeinVZ und SchülerVZ (alle betrieben durch den Holtzbrink Verlag) in Bezug auf Design und Funktionen zu ähnlich zu Facebook seien und damit dessen Rechte verletzen. Und seit der Holtzbrink Verlag StudiVZ für einen Preis um geschätzte (laut Spiegel Online) 85-100 Millionen € von den drei Gründern gekauft hat, gibt es auch ein kapitalhaltiges Ziel für die Klage. Einige Monate vor dem Kauf durch die Holtzbrink Verlagsgruppe hatte Facebook bereits 4-6% der Facebookanteile für StudiVZ geboten – die wenig später etwa 600-900 Millionen Dollar wert gewesen wären, nachdem Microsoft sich an Facebook beteiligt hatte.

Facebook wurde am 1. Februar 2004 gegründet, im Oktober 2005 folgte in Deutschland StudiVZ. Seit kurzem hat Facebook auch einen deutschsprachigen Auftritt gelauncht (Tourismuszukunft berichtete). Mit der Klage wird Facebook folglich einerseits mehr Publicity in Deutschland erreichen wollen, andererseits verstärkt es damit den Druck auf den Konkurrenten StudiVZ. Allerdings hat StudiVZ bei seinen über 10 Millionen Nutzern eine große Beliebtheit und Vertrauen erlangt; damit kämpft Facebook seit seinem Markteintritt in Deutschland.

StudiVZ ist aber nicht der einzige Klon des originären Facebooks, wie auf Netzwertig zu lesen ist. Hier werden 12 weitere dem SNS Facebook zum Verwechseln ähnliche Plattformen vorgestellt… Die ganze Kopiergeschichte gipfelt in der StudiVZ-Persiflage PennR (ehemals PennerVZ, bevor StudiVZ klagte) und dem Fakt, dass sich der Facebook CEO kürzlich vor Gericht gegen Studienkollegen wegen Ideenklaus verantworten musste… Verrückte Welt. Und gut dazu passt dieser Screenshot – ob diese Fehlermeldung mit Facebook-Ordnerstruktur echt ist, kann nur StudiVZ beantworten… Muss Facebook nun also eine internationale Klagewelle in Gang setzen? Eines bleibt sicher – es wird noch eine Zeit dauern, bis hier eine gerichtliche Entscheidung fällt. Nun aber viel Spaß beim Suchspiel :).

Screenshot von Facebook und ähnlichen Social Networking Systemen als Suchspiel

D.A.

PS. Noch weitere thematisch passende Artikel von Techcrunch: StudiVZ äussert sich noch nicht zu den Vorwürfen und Techcrunch fragt: Ist Web2.0 in Deutschland nur Copy+Paste? Diese Vorwürfe gelten nicht nur für StudiVZ sondern auch für den Microblogging-Dienst Frazr, wie hier beschrieben.

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Was Hotels erfolgreich macht bei Tripadvisor, Holidaycheck, Trivago und co.

Ein Post auf dem Blog von Ed Wohlfahrt über die Top3-Hotels in Österreich auf der Bewertungsplattform Holidaycheck, hat uns heute auf die Idee gebracht, die jeweils drei beliebtesten deutschen Hotels auf den bekanntesten Bewertungsplattformen zu vergleichen.


Die Ergebnisse der kleinen Studie haben wir hier als PDF bereitgestellt. Wie aber bekommt nun ein Hotel bzw. Unterkunftsbetrieb viele und gute Bewertungen bei Bewertungsplattformen? Wir haben uns die Top3-Hotels mal angesehen und dabei festgestellt, dass es einige Strategien gibt, die möglicherweise zu einer höheren Zahl von Bewertungen und einem besseren Standing in den Bewertungsplattformen beitragen. Diese Strategien werden aber nur von wenigen der Top3-Hotels genutzt – verwunderlich und zugleich eine klare Aussage: Die Angebotsqualität bestimmt die Reputation am stärksten! Wirklich gute Angebote besitzen die Kraft, mit einem Betrieb Teil des user generated contents, der Mundpropaganda und der Empfehlungen zu werden…! Laut den Angaben der Plattformen bewegen sich die Weiterempfehlungsraten zwischen 97 und 100% – und wie bereits beim Thema social web auf unserem Blog diskutiert, wird Empfehlungen mittlerweile eine wesentlich einflussreichere Rolle als der Werbung zugesprochen.

Nun aber die Strategien, die uns aufgefallen sind:

  • Direkte Integration der Links zu Hotelbewertungsplattformen auf der Startseite der Unterkunftsbetriebe – sowohl zur Erstellung von Bewertungen als auch zum Lesen der bereits vorhandenen Bewertungen (4 von 11 Hotels, nur Holidaycheck)
  • Präsentation einer Auszeichnung durch Holidaycheck (Bewertungssiegel oder beliebtes Hotel) auf der Startseite des Hotels (4 von 11 Hotels)
  • Integration der Bewertungen in die Unterkunftssuche der jeweiligen Destination, ebenfalls mit der Möglichkeit, aus dem System heraus Bewertungen zu lesen und abzugeben (1 von 11 Hotels, nur Holidaycheck)
  • Hilfe durch professionelle Hotelvermarkter im Umgang mit den Hotelbewertungsplattformen (1 von 11 Hotels, Schwerpunkt Holidaycheck laut kurzem Telefonat mit dem Hotelvermarkter)
  • Extreme, teils anrüchig anmutende ;), Suchmaschinenoptimierung unter Verwendung der Bewertungstexte und Bewertungsdaten aus den Hotelplattformen als Blindtext unter dem zentralen Bereich der Hotelwebseite (1 von 11 Hotels)

Interessant wird es zusätzlich an einer weiteren Stelle: Googelt man nach den entsprechenden Namen der analysierten Top3-Hotels, so stellt man fest, dass zu einigen der Hotels auch bei Google Bewertungen existieren. Über diese Funktion hatten wir hier und hier bereits berichtet. Besonders die für internationale Gäste attraktiven Hotels weisen oft mehr Bewertungen auf, als die untersuchten Bewertungsplattformen. Das Hotel Adlon in Berlin bei Google gesucht verdeutlicht diesen Zusammenhang – siehe hier.

D.A.

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Allgemein MaFo/ Marktentwicklung Technik/ Web & Tech

Suchmaschine mit Integration des Social Graphs: Delver gelauncht

Kürzlich hatten wir bereits über die Bedeutung des Social Graph als Filter bei der Suche von Informationen geschrieben. Kurz gesagt geht es darum, die von Freunden abbonnierten, gelesenen oder produzierten Inhalte bei der Suche nach Informationen mit einer höheren Wertung zu versehen, als jene, die „irgendwo“ und neutral im Netz auftauchen. In der Fachsprache ausgedrückt, geht es darum das Rauschen zu reduzieren und Relevantes aus dem Überangebot an touristischen Informationen auszufiltern.

Natürlich ist das nicht nur ein für das Marketing relevanter Trend, sondern auch die Suchmaschinen sollten langfristig den Informationsraum des Social Webs miteinbeziehen. Und dies passiert bereits in verschiedenen Formen. In der letzten Zeit wurden zwei Forensuchmaschinen (Zoggle und Twing) gelauncht und vorgestern lese ich auf Readwriteweb, dass Delver eine soziale Suche gelauncht hat.

Bei Delver handelt es sich um eine anpassbare Suchmaschine. Der Nutzer kann seine Profile aus Myspace, Blogger, Flickr, LinkedIn, Youtube, Hi5, FriendFeed, Digg and Delicious mit der Suchmaschine verknüpfen. Eine Integration weiterer social Networks ist geplant, so soll demnächst auch Facebook in Form einer Facebook-Anwendung integriert werden. So personalisiert berücksichtigt die Delver-Suche bei der Ergebnisausgabe die Präferenzen und Netzwerke des jeweiligen Nutzers. Für touristische Inhalte birgt diese Suchmaschine meines Erachtens einige Potenziale, denn Travelblogs und Fotoalben von Freunden, deren Freunden oder anderen Quellen aus einem sozialen Netzwerk sind aus der Sicht des Individuums sicher verlässlichere Quellen als Inhalte von anderen „Orten“ im Netz. Demnächst werde ich die Suchmaschine mal testen und über die Ergebnisse berichten.

PS. Natürlich und wie per Kommentar bereits von einem Leser ausgedrückt, sprechen diese Mechanismen und Anwendungen des Social Webs nur diejenigen Nutzer an, diese sie aktiv und bewusst nutzen – eine Minderheit zwischen 6% (Wikis) und 24% (Blogs) aus der Gruppe der Social Web Nutzer (die wiederum ca. 30-50% der Internetnutzer ausmachen) (Quelle: ARD/ZDF Social Web Studie 2006).

D.A.

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Allgemein

Blog Vernetzung: Stöckchen

Ein Ziel von Blogs ist die Vernetzung untereinander. Neben den berühmten Backlinks für Suchmaschinen, hilft es beim Bloggen seine „Nachbarn“ zu kennen und mit diesen auch über den Blog hinaus einen Austausch zu pflegen. Wie können sich Blogger aber in einem ersten Schritt vernetzten? Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Vor einem Jahr gab es zum Beispiel die Initiative der T-List, ein Zusammenschluss internationaler Tourismus Blogger, der aktuell zu einem gemeinschaftlichen Blog, sowie einem Buch und einem Treffen auf der ITB führt.

Eine andere Möglichkeit, welche einen starken inhaltlichen Bezug aufweist, ist das Teilnehmen bzw. Organisieren einer Blogparade. Hier kann jeder Blogger teilnehmen, der auf eine solche Parade aufmerksam wird und diese interessant findet und dessen Profil in die Ausschreibung einer solchen Parade passt.

Eine dritte Möglichkeit sind die Blog Stöckchen. Hier werden Fragen durch das „Anpingen“ anderer Blog weitergegeben. Auf diese Weise machen die Fragen ihre Runde durch die Blogosphäre und durch die Pings wird nachvollziehbar, welche Blogs das Stöckchen geworfen und gefangen haben. Gestern haben wir ein solches „Stöcken“ von gastro experience bekommen. Ursprünglich wurde das Stöckchen vom Marketingblogger aus geworfen.

Die Fragen sind:

Seit wann gibt es das Blog?

Was war der Auslöser, um das Blog zu starten?

Welchen Zweck hat das Blog?

Was hat das Blog bisher „gebracht“?

Hier die Antworten:

Tourismuszukunft wurde September 2006 gestartet und wurde im Laufe der Zeit auf 3 Autoren erweitert. Einen konkreten Anlass gab es damals eigentlich nicht. Gestartet wurde der Blog aus Neugierde, sich mit diesem Medium und der Technik vertraut zu machen. Gerade in der Anfangszeit war das Betreiben des Blogs sehr unspezifisch und nicht auf ein Ziel ausgerichtet. Eine Motivation bestand dennoch darin, sich regelmäßig mit der Branche auseinanderzusetzen und Neuerungen wahrzunehmen und sich seine Gedanken darüber zu machen.  Der Vorteil eines Blogs liegt darin, die Gedanken mit seinen Lesern aus zu tauschen und so von dem gegenseitigen Wissen zu profitieren.  Im Laufe der Zeit haben sich so eine ganze Menge an Ideen und Beschreibungen auf Tourismuszukunft gesammelt (über 400 Artikel).

Ziel des Blogs ist es inzwischen, Innovationen in und für die Branche zu dokumentieren und zu kommentieren. Als Autor wird man so auch zu einem Experten auf diesen Gebiet und lernt täglich eine Menge Sachen hinzu. Durch die Vernetzung mit der Branche besteht vermehrt die Möglichkeit dieses Wissen auch jenseits des Blog weiterzugeben. So kommt es zu Anfragen für Vorträge, Berateraufträge und Lehraufträgen an Uni und FH. All diese Aspekte motivieren weiter zu machen und täglich nach neuen Infos zu recherchieren.

Das Blog-Stöckchen reichen wir weiter an: Detlef Meyer, Ed Wohlfahrt und Helge.

JO

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News & Infos Offtopic

Tourismuszukunft allein in Dachau – jedenfalls bei Rivva

Wie ich heute auf dem Blogaggregator Rivva endeckt habe, sind wir der einzige Blog lokalisiert in Dachau (1296 verortete Blogs) – übrigens auch in Eichstätt, wo man unseren Blog ebenso verorten könnte!

Ist Bloggen eine städtische Praxis – ist das Bloggen auf dem Land noch nicht angekommen?

Nach dieser Übersicht scheint dies so zu sein: nur sehr wenige Blogs sind in ländlichen Gefilden lokalisiert!

FB

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Intermediäre

Entwicklungen bei Metasuchmaschinen

Zwar haben wir in der letzten Zeit viel über Reisecommunities geschrieben, aber der Markt der Metasuchmaschinen ist nicht minder spannend. Die Flugsuchmaschine Swoodoo haben wir bereits in der Vergangenheit vorgestellt. Gestern gab es die Meldung, dass T-Online mit 2 Mio. Euro in Swoodoo eingestiegen ist, um deren Marktdurchdringung und Bekanntheit weiter zu fördern. Darüber hinaus gibt es noch ein zweite Meldung bzgl. Metasuchmaschinen.

Die amerikanische Metasuchmaschine Mobissimo, investiert mit 1 Mio. Dollar und profitablem Geschäftsmodell, hat das Reisenetzwerk MobiFriends gelauncht.

Users can access MobiFriends from the widget on their personal dashboard, or on the search results page. The widget shows users their friends’ upcoming travel plans, recently reviewed locations, and their friends’ suggestions for favorite hotels, restaurants and activities in the location.

Mit dieser Zusammenführung von Reiseangeboten und Empfehlungen aus dem Netzwerk will sich Mobissimo von den Mitbewerben absetzen. Bei uns ist Mobissimo nicht bekannt, auch kommt die deutsche Seite noch sehr nüchtern daher und hat weit weniger Funktionen als die amerikanische Seite. So wird mobissimo in Deutschland nicht gegen die Mitbewerber bestehen. … und die deutsche Seite ist eine Subdomain der polnischen Seite. (http://de.mobissimo.pl/) Wie kommen wir zu dieser Ehre?

JO

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News & Infos Technik/ Web & Tech

Einblendung von Google Maps in den Google Suchtreffern – SEO heißt auch Service

Eben habe ich nochmal ein wenig zu der gelungenen Social Media Kampagne des Seaworld Freizeitparks in San Diego recherchiert, die wir auch im Zuge unseres Vortrages über die Zukunft von Audio- und Podcasts bei der Deutschen Seminar für Tourismus in Berlin (DSFT) vorgestellt hatten.

Sucht man dabei nach der berühmten Achterbahn des Parks gelangt man auf die folgende Seite mit Googletreffern. Unter dem Treffer von www.ultimaterollercoaster.com wird dabei ein AJAX-Link angeboten, der auf Klick den Treffer auf einer Karte georeferenziert. Die Karte wird unter dem jeweiligen SERP (search engine result position) eingeblendet, ohne dass die Trefferseite neu geladen wird – praktisch! Diese Art von Zusatzservice ist mir bei der Googlesuche das erste Mal begegnet. Ob sich die SEO Fachleute damit auskennen? Jedenfalls stellt dieser Service eine attraktive Ergänzung eines Treffers in der Googlesuche dar und wertet damit den Treffer auf.

D.A.

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Thesen zur Informationsflut und zu sozialen Beziehungen als Werbefilter

Das Internet ist gar nicht so wichtig? – D O C H:

Jetzt kommt aber erst Yeliz. Sie ist meine 18jährige Nichte. Und wenn sie Medien konsumiert, sieht das so aus: Kaum kommt Yeliz […] von der Arbeit nach Hause, geht sie als Erstes ins Internet. Wahrscheinlich sind im Netz schon die ersten Fotos der Party vom vergangenen Wochenende auf www.nachtagenten.de oder auf ihrer Community-Site zu sehen. Gleichzeitig ist sie im Windows Messenger (MSN) mit ihren Freundinnen online und kann mit ihnen über die heißesten News chatten. Wenn sie sich eine neue CD kaufen will, schaut sie sich die Band über Youtube an […]. Yeliz telefoniert online über Skype […]. Ihre Lieblingsjeans kauft sie längst nicht mehr im Store, sondern ersteigert sie bei EBAY. In ihrem Weblog erzählt sie von ihrem Urlaub und ihren Erlebnissen und auf dem Parkett des Second Life bewegt sie sich inzwischen fast genauso selbstverständlich wie im ersten Leben.

(zit. nach Bektas-Krüger, Yüksel 2008, S. 301)

Das war gestern. Wie sieht es dann in 5 Jahren aus?

Die breite Masse der Werbung im Internet ist noch immer eine monologische Überflutung der Konsumenten mit Bannern und Werbeeinblendungen von Seiten der Unternehmen. Dabei zeichnet sich der Trend ab, dass diese Form der Werbung immer mehr Webseiten befällt und die „werbefreien“ Räume nahezu verschwinden. Sicherlich lässt sich argumentieren, dass diese Werbung Aufmerksamkeit oder ein Grundbewusstsein für die entsprechende Marke schafft, andererseits werden Verbraucher regelrecht darauf trainiert, die Werbung bereits unterbewusst auszublenden, um in Ruhe die gewünschten Inhalte konsumieren zu können – solange die Verbraucher nicht bereits ein Plugin wie AdblockPlus für Firefox nutzen, dass jegliche Bannerwerbung im Vorhinein ausblendet (in meinem Bekanntenkreis sicherlich 50% Verbreitung).

Die Masse der zur Verfügung stehenden Informationen wird seit einigen Jahren zusätzlich im den User Generated Content, der mit dem Web2.0 rasant anwuchs, ergänzt: Konsumenten produzieren heutzutage mehr Marketinginformationen als die Unternehmen. Diese nutzergenerierten Informationen und Gespräche zwischen Konsumenten sind der normalen Werbung dabei durch ihre als höher eingeschätzte Ehrlichkeit überlegen – glauben Sie den Werbe-Versprechungen eines Freizeitparks oder dem Blogartikel eines Urlaubers über den Besuch des Parks?

Angesichts dieser Masse an Informationen stellen sich also zwei, kürzlich bereits auf Tourismuszukunft behandelte Fragen: Welchen Informationen vertraut der Kunde2.0? Und wie findet er diese Informationen?

Zum Thema Vertrauen ist zu sagen, dass offene und ehrliche Informationen von Mensch zu Mensch langfristig sicherlich in der Bedeutung steigen. Wird doch versucht Authentizität im Tourismus zu vermitteln, so mangelt es noch oft an der Umsetzung dessen in der Werbekommunikation. Authentizität bedeutet nicht nur das kommunizieren der Kernkompetenzen (ein beliebtes Forschungsthema im Tourismus), sondern es bedeutet m. E. darüber hinaus eine direkte und reziproke Kommunikation von Kunden, Interessenten und Anbietern. Die daraus entstehende persönliche Beziehung des Kunden zum Unternehmen sowie die Möglichkeit des Kunden an der Werbung zu partizipieren (z. B. durch Bewertungen, Urlaubserlebnisse) resultiert laut Forschung in einer positiven Einstellung zum Unternehmen (Hawthorne-Effekt).

Konzeptionell interessant wird es bei der Frage, wie der Kunde Informationen findet. Wo und wohin muss eine Destination Informationen steuern, damit sie vom Kunden wahrgenommen und angenommen werden? Einerseits könnte man argumentieren, dass mit dem Anstieg der Informationen auch die Suchmaschinen besser werden, andererseits drängt sich die Frage auf, welche Rolle soziale Beziehungen als Informationsfilter im Internet spielen. In Bezug auf die Suchmaschinen sind Trends wie die semantische Suche und die Umsetzung neuronaler Suchmaschinen anzuführen. Aus Sicht der sozialen Beziehungen dreht sich alles um den social graph zwischen den Nutzern des Internets. Der social graph beschreibt alle Verbindungen zwischen Internetnutzern, die sich in Freundschaften (z.B. in StudiVZ), in Gruppenmitgliedschaften (Interesse an einem Thema verbindet), über Links (Newsfeeds, Blogartikel verlinken) oder über Interaktionen (Anwendungen auf Facebook, Nachrichten) ausdrücken. Diese Verbindungen eignen sich bei entsprechender Nutzung hervorragend dazu, die Informationsmasse des Internets zu filtern und nur Informationen zu nutzen, die aus dem eigenen social graph kommen – je näher die Informationsquelle im Netzwerk dabei am Nachfrager liegt, desto wertvoller wird die Information eingeschätzt. Ausprägungsformen dieser Informationsweitergabe sind die Mundpropaganda, virales Marketing und einige weitere Methoden.

Sucht man momentan bei den touristischen Anbietern danach, ob die geschilderten Trends umgesetzt werden, so lässt sich eine große Lücke entdecken. Der Tourismus nutzt die Potenziale dieser Trends nur in Ansätzen, es sind nur vereinzelte Akteure und es werden noch zahlreiche Fehler aus Unwissenheit gemacht (z. B. Blog ohne interaktive Features, keine Taggingstrategie etc. etc.). Ob andere Branchen weiter sind, ist fraglich. Sicher ist aber, dass gerade im deutschsprachigen Raum Aufholbedarf besteht.

D.A.

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Touristische Trends

Die Zukunft des Tourismus

via Tagesschau – schnarch!

Eine große Rolle spielt bei der neuen Marktaufteilung das Internet, das bei Buchungen laut Born Zuwächse von 389 Prozent verzeichnen kann. Er warnt aber vor einer Überbewertung: „Reisebüros wird es noch lange geben, denn die Leute sind bequem.“

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Intermediäre Marketing & Vertrieb

Blogger Reisen

PR Reisen für Journalisten sind eine beliebte Methode, um Artikel in entsprechende Zeitschriften zu positionieren. Unternehmen oder Destinationen laden Journalisten ein, sich mit dem Produkt vertraut zu machen und im Gegenzug versuchen die Journalisten einen oder mehrere Artikel bei Zielgruppen relevanten Zeitschriften zu lancieren.

Nach und nach greift diese PR Maßnahme auch bei Bloggern. Eine der ersten Aktionen wurde von der Stadt Amsterdam gestartet, welche bereits im Jahr 2006 mehrere Blogger eingeladen hat und anschließend um Artikel auf den Blogs bat. Wir erwähnten diese Aktion am Rande. Hier ein Beitrag zur damaligen Aktion. Damals war eine solche Aktion ziemlich neu und auch die Blogger mussten erst einmal überlegen, wie sie mit einem solchen Angebot umgehen. Inzwischen findet diesbezüglich ein Wandel in der Mentalität statt, Werbung auf Blogs sind der erste Schritt, Bezahl-Artikel ein weiterer und Blogger Reisen und Einladungen zu Veranstaltungen der nächste große Schritt. Beispiele? Basicthinking war erst kürzlich in Italien, um einen Alfa zu testen und Bernd Röthlingshöfer war im „Auftrag“ der Hotelkette Mercure/ Accor unterwegs. In mehreren Posts beschreibt er das Vorgehen mit samt ein paar kleinen Haken und Ösen dieser Aktion: Hilfe, ich bin lyonisiert worden.

Nach meinen Erkenntnissen sind diese beiden Aktionen (Amsterdam und Mercure Hotel) die einzigen großen Aktionen dieser Art innerhalb der Tourismusbranche. Als „kleinen“ Bruder kann das organisierte Bloggertreffen auf der ITB in Berlin gezählt werden, bei dem Eintrittskarten spendiert wurden und sich die internationalen T-List Blogger im Rahmen einer Konferenz trafen.

Mit der zunehmenden Etablierung der Blogs werden diese für die Werbewirtschaft interessant und mit weiteren Aktionen und Blogger Reisen sind zu rechnen. Der Einfluss der großen Blogs rechtfertigt inzwischen Aufwand und Kosten einer solchen Aktion. Was für die Auftraggeber noch fehlt, ist ein genauer Marktüberblick welche Blogs für welche Aktionen in Frage kommen und weitere Best- Practice Beispiele, um das Vertrauen der Unternehmen zu gewinnen.

Auch in der Tourismusbranche wird diese Werbeform weiter an Bedeutung gewinnen. Early (first) mover haben die Chance nicht nur die Aktion zu vermarkten, sondern stehen unter Beobachtung der gesamten Branche und können sich zusätzlicher Aufmerksamkeit sicher sein. Berichte und Analysen werden gerade in der Anfangszeit derartige Blogger-Reisen begleiten und als Vorbild für die Branche dienen. Amsterdam und Mercure haben dies vorgemacht. Ich bin gespannt, wer sich als nächstes aus der Deckung traut und eine solche Werbeaktion innerhalb der Tourismusbranche startet.

JO