Im März bin ich auf der ITB mit Julia vom Goldfinch Verlag ins Gespräch gekommen. Sie hat 2007 den mutigen Schritt unternommen und in Zeiten des stärker-werdenden Internets und des stagnierenden Reiseführer-Marktes einen neuen Reiseführer Verlag gegründet. Was macht Julia anders und warum erhofft sie sich mit ihrem Verlag erfolgreich zu sein?
Der Goldfinch Verlag ist auf Zielgebiete in England spezialisiert. Hier werden neben einigen bekannten Städten auch Reiseziele vorgestellt, die in „üblichen“ Reiseführer nur am Rande erwähnt werden. Jeder Führer widmet sich nur einer Stadt und stellt diese in unterschiedlichen Facetten dar. So gibt es in jedem Reiseführer Interviews mit den dortigen Bewohner, die „ihre“ Stadt vorstellen und „ihre“ Erfahrungen und Eindrücke zu bestimmten Orten mitteilen. Neben diesen subjektiven Eindrücken gibt es auch „handfeste“ Information zu Essen, Übernachtung und Seightseeing.
Dem häufig verwendetem Reisemotto „I have done …“, dem Abhaken der Destination stellt der Godfinch Verlag mit seinen Büchern das Eintauchen in den Destination gegenüber.
Vielleicht darf man bei all der Internet-Orientierung und bei all den neuen Navigationsmöglichkeiten und elektronischen Reise-Assistenten das gedruckte Werk nicht aus dem Auge verlieren. Der gedruckte Reiseführer hat einen erheblichen Einfluss auf das Reiseverhalten und die besuchten Destinationen.
JO