Brockhaus goes online! Wie inzwischen bekannt geworden ist, wird der Traditionsverlag seine Informationen online zur Verfügung stellen. Dies ist wohl eine Rektion auf die Bedeutung von Wikipedia zu sehen. Ähnliche Fragen dürften wohl auch Lagenscheidt durch den Kopf gehen: Wie reagieren sie auf das Online-Lexikon leo.org? Die Frage für mich ist, wird der Brockhaus glücklich damit, seine Inhalte freizugeben und kann es sein Geschäftsmodell, die Aufbereitung von Information, eins zu eins ins Internet übertragen oder sind hier neue Mechanismen notwendig. Wikipedia arbeitet nach anderen Grundlagen und Mechanismen und nur das Ergebnis – eine freie Enzyklopädie-, aber nicht der Weg dorthin, stellt sich als Problem für Brokhaus dar.
Was hat das mit der Reisebranche zu tun? Auf den ersten Blick nicht so viel, aber auf den zweiten Blick lässt sich die Frage stellen: Was macht die Touristik mit Ihren Print-Produkten, den Reisekatalogen. Vielfach haben die Veranstalter die Kataloge eins zu eins ins Internet gestellt und die Kunden können sich durch die PDF Dokumente durchklicken oder eine Volltextsuche anwenden. Dies wird aber nicht der Leistung des Internets und den neuen Medien gerecht – ähnlich wie ein Online-Stellen von Brockhaus nicht den Mechanismen von Wikipedia gerecht wird.
Die Reisenden informieren sich über Videos, in Bilderdatenbanken oder in Reisecommunities und lassen sich Informationen von ihren neuen Freunden geben. Welche Rolle können in diesem Informationsmix die Reisekataloge der Veranstalter spielen? Wie können diese den Spagat zwischen Print und Online bewältigen? Können Reisekataloge weiterhin Beratungshilfe im Reisebüro sein, sowie Reiseinformation für Kunden?
Gibt es gute Best-Practices, wie Reisekataloge im Informationsmix neu aufgestellt wurden? Gibt es Veranstalter, die andere Reisekataloge entwickeln und diese neu positionieren? Wie ich meine, ein spannendes Feld und mal schaun, was TUI und Co in Zukunft daraus machen.
JO