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Web2.0 Serie für die Touristik: Der Begriff Web2.0

Jens08. Aug 2007

Web2.0 ein von Tim O‘Reilly und Dale Dougherty geprägtes Schlagwort, das nach dem Platzen der dotcom Blase für die Weiterentwicklung der Internet-Technologie steht. Dementsprechend wird von vielen auch Web2.0 nicht als Revolution, sondern als Evolution bezeichnet. Genau dieser Aspekt macht aber den Begriff so schwer zu fassen. Da der Begriff als eine Evolution gesehen wird, gibt es keine klare Grenze, kein fixes Ereignis mit dem eine neue Ära begründet werden kann. Die Übergänge sind fließend und schwer zu beschreiben. Als Grundlage für die Web2.0 Diskussion wird der Artikel „what is web2.0“ von Tim O´Reilly gesehen, welcher sieben relevante Entwicklungen für die zukünftige Entwicklung des Internets gesehen und diskutiert hat. Die kurze, deutsche Zusammenfassung ist vom webthreads blog übernommen: „

  1. The Web as Platform
    Das Web/Internet ist mittlerweile allgegenwärtig. Jeder kennt es und jeder nutzt es und das nicht nur über den Browser sondern über viele Dienste und Praktiken (siehe auch die Grafik über die Prinzipien und Praktiken von Web2.0).
  2. Harnessing Collective Intelligence
    Verlinkungen der Daten und Seiten im Web untereinander. Dem Wissen einen Rahmen geben. Nicht umsonst ist Yahoo! mit seiner Linkliste die erste Erfolgsstory im Internet. Ein Beispiel aus aktuellen Zeiten ist die Plattform Wikipedia, auf der ein beliebiger User Wissen niederschreiben darf und ein anderer beliebiger User diesen Artikel ändern darf.
  3. Data is the next Intel Inside
    Die hinter den Web Anwendungen gesammelten Daten sind die Basis einer Web Anwendung. Eine große Menge von Daten wird durch eine Anwendung der Masse preisgegeben.
  4. End of the Software Release Cycle
    Software wird nicht mehr als Produkt ausgeliefert sondern als Service. Ein Produkt aktuell zu halten ist wesentlich schwieriger als einen Service. Bei einem Service wir im günstigsten Fall noch nicht einmal bemerkt, dass ein Update eingespielt wurde.
  5. Lightweight Programming Models
    Um Daten und Services der breiten Menge bereit zu stellen, werden “Lightweight Programming Models” implementiert. Das heißt, dass die Daten sehr einfach über eine HTTP (XML über HTTP) oder Web-Service Schnittstelle bereitgestellt werden.
  6. Software Above the Level of Single Device
    Nicht nur der PC ist als Endgerät geeignet, sondern auch Mobile oder sonstige Geräte.
  7. Rich User Experience
    In Web Anwendung werden “Rich User Interfaces” und eine Interaktion mit dem Server implementiert wie sie bisher nur in Fat-Clients vorhanden sind. Eine Schlüsselkomponente dabei ist AJAX. Populär wurde dieses Vorgehen durch Google Mail und Google Maps.

Der Artikel von Tim O`Reilly beschreibt diese sieben Prinzipien sehr ausführlich und mit einigen Beispielen. Allerdings ist es dennoch schwieirig den Begriff “Web 2.0? zu verstehen und so schreibt Tim O’Reilly in seinem Blog noch einmal folgende Definition, die meiner Meinung nach Web 2.0 gut beschreibt:

„Web 2.0 is the network as platform, spanning all connected devices; Web 2.0 applications are those that make the most of the intrinsic advantages of that platform: delivering software as a continually-updated service that gets better the more people use it, consuming and remixing data from multiple sources, including individual users, while providing their own data and services in a form that allows remixing by others, creating network effects through an “architecture of participation,” and going beyond the page metaphor of Web 1.0 to deliver rich user experiences.”

Auf der anderen Seite verneint Tim Berners Lee, der Erfinder des World Wide Web, eine eigenständige Entwicklung zum Thema Web2.0. Alle hier stattfindenden Prozesse seien schon von Anfang an bei der Entstehung des WWWs mit angelegt gewesen. Er sieht in dem unscharfen Begriff Web2.0 lediglich die „normale“ und zu erwartende Fortsetzung der Internet-Technologie. (http://de.wikipedia.org/wiki/Web2.0)

Das Ziel dieses Blogs soll nicht sein, die Begriffsdefinition von Web2.0 zum x-ten Mal zu wiederholen, sondern eine Verbindung von Web2.0 zum Tourismus herzustellen. Da aber der Begriff so unscharf ist, kann auch nicht danach gefragt werden: Welchen Einfluss hat Web2.0 auf den Tourismus und wie wird sich der Tourismus weiterentwickeln. Hier werden vielmehr aktuelle Internet-Trends und Internet-Technologien diskutiert und wie diese mit der Touristik in Verbindung gebracht werden können. Unter Web2.0 werden hier im Sinne der Evolution neue Entwicklungen und Geburten des Internets verstanden. Diese können die verschiedensten Richtungen aufweisen: Technologie, Verbraucherverhalten, Geschäftsmodelle, etc. Diese Vorgehensweise mag zwar an dieser Stelle als kompliziert betrachtet werden, dient aber als pragmatische Lösung, um sich der Thematik zu nähern. Eine blinde Verwendung dieses Begriffs führt aufgrund der fehlenden exakten Definition nur zu einer Unschärfe in der Diskussion. Dem Begriff Web2.0 und dessen Bedeutung für die Touristik kann sich nur genähert werden, in dem in einem ersten Schritt der Begriff aufgelöst und der Blick auf die vorhandenen Entwicklungen gerichtet wird. In den folgenden Serien, werden einige Technologien, Konzepte und Geschäftsmodelle vorgestellt und einzeln diskutiert.

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Jens

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